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Magnolia Haven 03 - Abendrot

Magnolia Haven 03 - Abendrot

Titel: Magnolia Haven 03 - Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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wenig daran schuld bin, dass es so weit gekommen ist. Wenn ich nicht gewesen wäre, hätte Tom niemals die Firma in die Finger bekommen. Außerdem wird es einmal das Erbe meines Sohnes sein, das ist der zweite Grund, warum ich unbedingt etwas tun möchte.«
    Nach einem kurzen Moment des Schweigens nickte er schließlich. »Gut. Ich hatte in den all den Jahren keine Gelegenheit, mich um dich zu kümmern, das ist jetzt meine Chance, ein bisschen wieder gutzumachen. Die ‚Prescott Cotton Company‘ ist ein renommiertes Unternehmen. Ich kenne den alten Prescott von diversen gesellschaftlichen Anlässen, und wenn sein Sohn nur halb so zäh ist wie er, muss ich mir sicher keine Gedanken um die Rückzahlung machen. Ich werde mit deinem Jake sprechen und ihm meine Hilfe anbieten.«
    »Nein«, sagte Joanna rasch, »ich möchte, dass Sie mir das Geld leihen, und ich werde es in die Firma investieren.«
    Er runzelte die Stirn. »Ich nehme an, es gibt einen Grund dafür?«
    »Ja, aber das ist sehr kompliziert.« Sie sah ihn eindringlich an und wechselte unbewusst zum vertraulichen ‚Du‘ über. »Bitte, vertrau mir. Ich schwöre dir, dass du jeden Cent zurückbekommen wirst, wir können das gerne schriftlich festhalten.«
    »In Ordnung«, nickte er nach kurzem Überlegen, »du hast morgen 2,5 Millionen Dollar auf deinem Konto. Ich verzichte auf einen Schuldschein, du bist schließlich meine Tochter.« Er schmunzelte und fügte dann hinzu: »Nur eine Bitte habe ich – wenn sich die Wogen geglättet haben, möchte ich, dass du mich mit meinem Enkelsohn besuchen kommst.«
    »Natürlich«, versprach Joanna und lächelte zaghaft, »das mache ich, Vater.«

16
    Obwohl es bereits spät war, fuhr Joanna noch am gleichen Abend zurück nach Millington. Zuvor rief sie kurz bei Jake an, um ihm mitzuteilen, dass es ihr gut ging, und sich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Wie erwartet, hatte sich bisher kein Geldgeber gefunden, und ein bisschen nervös machte sie sich auf den Heimweg.
    Die restliche Zeit bis zum Morgen verbrachte sie mehr oder weniger schlaflos in ihrem Bett, und nach einem schnellen Frühstück stattete sie Phillip einen Besuch ab.
    »Ich weiß, ich platze mal wieder ohne einen Termin hier rein, aber es ist dringend«, entschuldigte sie sich. »Es wird auch nicht lange dauern.«
    Wenig später verließ sie die Kanzlei, mit Phillips Versprechen, Jake nichts zu erzählen, und einem Vertragsentwurf in der Tasche.
    Zurück in ihrer Wohnung rief sie ihre Bank an, und vergewisserte sich, dass Richard den Betrag wie versprochen überwiesen hatte. Anschließend wählte sie Marthas Handynummer und hoffte, dass sie zu erreichen war. Tatsächlich hatte sie Glück und Martha meldete sich bereits nach dem ersten Klingeln.
    »Ich bin es, Joanna«, begrüßte sie die junge Frau, die in den letzten Wochen zu einer guten Freundin geworden war. »Ist Jake da?«
    »Nein, er ist in die Firma gefahren.«
    »Allein oder mit seinem Vater?«
    »Allein. Joanna, was …?«
    »Gut. Ist Olivia da?«, fragte Joanna weiter.
    »Die ist oben in ihrem Zimmer. Willst du mir nicht sagen, was los ist?«
    »Später. Du musst mir einen Gefallen tun. Ich werde jetzt nach Magnolia Haven rausfahren, in etwa dreißig Minuten bin ich da. Ich stelle den Wagen außerhalb ab, damit mich niemand sieht. Ich möchte, dass du mich ins Haus lässt, ohne dass Olivia etwas mitbekommt. Ich muss mit Jakes Vater sprechen. Würdest du das tun?«
    »Ja, natürlich«, erwiderte Martha entgeistert. »Joanna, bist du sicher, dass du weißt, was du tust?«
    »Ich war mir noch nie so sicher«, bestätigte Joanna trocken. »Also, bis gleich.«
    Eine knappe halbe Stunde darauf parkte sie ihr Auto in einem kleinen Seitenweg in der Nähe der Einfahrt von Magnolia Haven. Im Schatten der Bäume lief sie zum Haus und betete, dass man sie nicht erwischen würde, bevor sie Samuel gesprochen hatte.
    Martha hatte anscheinend schon nach ihr Ausschau gehalten, denn als sie in Reichweite des Eingangs war, öffnete sich die Tür.
    »Schnell, komm rein«, flüsterte sie verschwörerisch, »Olivia ist noch oben und Mr. Prescott ist im Arbeitszimmer.«
    »Bitte pass auf, dass uns niemand stört, vor allem Jake nicht, falls er zurückkommen sollte. Lenk ihn irgendwie ab, bis ich wieder verschwunden bin«, wisperte Joanna zurück.
    Martha nickte. »Okay, du kannst dich auf mich verlassen.«
    Joanna trat auf das Arbeitszimmer zu, holte noch einmal tief Luft, klopfte an und schlüpfte rasch hinein,

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