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Magnolia Haven 03 - Abendrot

Magnolia Haven 03 - Abendrot

Titel: Magnolia Haven 03 - Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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Schreibtisch mit einem bequem aussehenden Bürosessel.
    Während sie sich im Geiste noch ihre Worte zurechtlegte, wurde hinter ihr die Tür geöffnet, und sie drehte sich um.
    Der Mann, der eingetreten war, war schätzungsweise Anfang vierzig, groß, sehr schlank, hatte dunkles, kurzgeschnittenes Haar, das an den Schläfen leicht ergraut war. Er trug einen hellgrauen Anzug, dazu ein dunkelblaues Hemd und eine dezent gemusterte Krawatte, die Füße steckten in ein paar elegant aussehenden Lederslippern. Warme, braune Augen schauten sie durch eine goldgeränderte Brille an, musterten sie aufmerksam.
    Im gleichen Moment wurde Joanna bewusst, dass es ihr Vater war, der ihr dort gegenüberstand, und plötzlich hatte sie einen dicken Kloß im Hals.
    »Guten Tag«, brachte sie krächzend heraus, »Mein Name ist …«
    »Elisabeth«, sagte er im selben Augenblick fassungslos. »Mein Gott, du siehst genau aus wie sie.«
    Tränen schossen ihr in die Augen. »Ich bin Joanna«, murmelte sie mit erstickter Stimme, »Joanna Shepherd, Elisabeths Tochter … und Ihre Tochter.«
    Er schluckte, war offensichtlich zu aufgewühlt, um etwas zu sagen. Eine Weile standen sie bewegungslos da und schauten sich wortlos an. Schließlich fand er seine Sprache wieder, räusperte sich und deutete auf die Couch.
    »Setz dich, ich denke, wir haben uns einiges zu erzählen.«
    Joanna nickte und ließ sich zögernd auf der Kante des Sofas nieder. Sie beobachtete, wie er zu einem kleinen Schrank ging, sich einen Whiskey einschenkte und dann mit dem Glas in der Hand in einem Sessel ihr gegenüber Platz nahm.
    »Wie geht es Elisabeth? Ist sie auch hier?«
    »Nein«, Joanna schluckte, »Nein, sie ist … sie lebt nicht mehr.«
    Er wurde blass. »Was? Aber wie …?«
    Mit zitternden Händen kramte sie das Medaillon und den Brief aus der Tasche und reichte ihm beides. »Vielleicht sollten Sie das lesen.«
    »Die Kette habe ich ihr damals zum Geburtstag geschenkt«, sagte er leise und strich liebevoll mit Fingern über den Anhänger.
    Dann überflog er das Schreiben und ließ das Blatt anschließend sichtbar erschüttert sinken.
    »Ich hatte ja keine Ahnung«, murmelte er tonlos. »War sie die ganzen Jahre bei diesem … diesem Zuhälter?«
    Joanna nickte, und nach kurzem Zögern berichtete sie vom »Red Lantern«. Als sie fertig war, standen ihm die Tränen in den Augen.
    »Es tut mir so leid, so unendlich leid. Wenn ich nur gewusst hätte …« Er stockte und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Ich habe deine Mutter sehr geliebt, aber ich war schon gebunden. Die Ehe mit Charlotte bin ich auf das Betreiben meiner Eltern eingegangen, sie waren der Meinung, mir eine ‚standesgemäße‘ Partie aussuchen zu müssen. Ich war nicht unglücklich mit ihr, doch die große Leidenschaft war es nie. Als deine Mutter anfing, bei uns zu arbeiten, habe ich mich Hals über Kopf in sie verliebt. Natürlich war an eine Scheidung nicht zu denken, abgesehen von dem Skandal, den es gegeben hätte, war zu diesem Zeitpunkt bereits mein Sohn David auf der Welt. Dann war Elisabeth plötzlich von einem Tag auf den anderen verschwunden, ohne ein Wort. Ich habe ganz Atlanta nach ihr abgesucht, habe einen Privatdetektiv auf sie angesetzt, aber sie war wie vom Erdboden verschluckt. Irgendwann habe ich mich schließlich damit abgefunden und mich auf meine Ehe konzentriert. Charlotte weiß bis heute nichts von dieser Sache.« Er schwieg einen Moment und starrte nachdenklich in sein Glas. »Tja, sieht so aus, als hätte die Vergangenheit mich jetzt eingeholt«, murmelte er dann bedrückt vor sich hin.
    »Ich … ich bin nicht hier, um Ihnen irgendwelchen Ärger zu machen«, erklärte Joanna rasch, innerlich sehr aufgewühlt von der ganzen Situation. »Es ist nur … ich brauche Hilfe.«
    Als er sie fragend anschaute, berichtete sie ihm in groben Zügen von ihrer Beziehung zu Jake, und von den Schwierigkeiten, in die Tom seine Familie gebracht hatte. »Vielleicht wird Ihnen meine Bitte ziemlich unverschämt vorkommen, aber Sie sind der Einzige, der mir helfen könnte.«
    Er pfiff leise durch die Zähne. »Zweieinhalb Millionen Dollar.«
    »Ich weiß, es ist eine Menge Geld, doch es soll nur ein Darlehen sein. Jake wird wie ein Besessener arbeiten, um es zurückzuzahlen, und er wird es schaffen, wenn er die Chance dazu bekommt.«
    »Du liebst ihn wohl sehr«, lächelte Richard.
    »Ja, das tue ich«, erklärte Joanna ernst. »Ich will nicht, dass er alles verliert, zumal ich auch ein

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