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Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Titel: Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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für Linette nun endgültig das Zeichen, aufzubrechen und die Klabauter zu verlassen.

Achtes Kapitel
    Kalifornische Hexen

    »Gibt es eigentlich keinen Lageplan für dieses Camp?«, wollte Magnolia wissen. Sie kamen nun schon zum vierten Mal an dem Tipi einer Gruppe Jungmagier vorbei, die sich vor ihrem Zelt im Feuerweitspucken übten. Allmählich wurde die Sache peinlich.
    Bei ihrer letzten Runde hatten sie ein paar kleine züngelnde Feuerdrachen hinter ihnen her gespuckt. Jörna, als Kaminhexe, konnten die Flammen nichts anhaben. Aber Magnolias Jeans bekam einen Brandfleck ab, und zwar genau am Hintern. Jetzt beeilten sich die Mädchen, so schnell wie möglich weiterzukommen.
    Das Camp schien aus einer unüberschaubaren Anzahl von Zelten zu bestehen. Außer den Tipis, in denen die Teilnehmer des Camps untergebracht waren, gab es noch eine Vielzahl von Gemeinschaftszelten. Über jedem schwebten Rauchzeichen, die anzeigten, um was für ein Zelt es sich handelte. Da gab es das Küchenzelt, das Seminarzelt und das Zelt für die Verwaltung, in dem sich die Mädchen angemeldet hatten. Außerdem gab es das Hüpf- und Tanzzelt, das Begegnungszelt und das Spielzelt. Beim Hüpf- und Tanzzelt rümpften die Mädchen genauso die Nase wie beim Spielzelt.
    »Ich verstehe das nicht«, wunderte sich Magnolia. »Wir haben das Camp doch nun schon ein paarmal umrundet. Weshalb finden wir das verflixte Kuckucksnest nicht?«
    »Schau mal, hinter dem Spielzelt geht es noch weiter.« Jörna deuteteauf einen schmalen Trampelpfad. Tatsächlich, hier standen weitere Zelte und es herrschte wie überall ein reges Treiben. Die Zelte standen nicht weit entfernt von einem Bach, der das Camp vom dahinterliegenden Wald trennte.
    »Da ist es!«, rief Jörna plötzlich aufgeregt. Sie deutete auf ein Zelt, auf dem ein großer grauer Kuckuck saß und sie lautstark begrüßte. Die Zelte links und rechts von ihnen waren die Biberburg und das Entennest.
    »Scheint eine ganz gemütliche Ecke zu sein«, stellte Magnolia fest. »Mit Bibern und Enten als Nachbarn lässt es sich hoffentlich gut leben.«
    Gespannt betraten die Mädchen ihr Tipi und wurden unangenehm überrascht. Es war eingerichtet, nun ja, wie ein Zelt. Zwar gab es statt einer Feuerstelle in der Mitte einen Ofen, das war aber auch schon alles an Luxus, was es zu bieten hatte. Sechs niedrige Feldbetten mit grauen Wolldecken am Fußende, ein festgestampfter, lehmiger Boden und sechs winzige Schränke war alles, womit sie auskommen mussten.
    »Man muss sich erst einmal daran gewöhnen, oder?«, fragte da eine helle Stimme. Erstaunt sahen sich die Mädchen um. Auf der anderen Seite des Zeltes stand die Yuki-Onna, die chinesische Schneehexe, und lächelte Magnolia und Jörna an. »Oh, hallo!«, begrüßte Magnolia sie. »Ja, toll ist es hier sicher nicht. Trotzdem schön, dass wir uns ein Zelt teilen. Ich heiße übrigens Magnolia und das ist meine Freundin Jörna.«
    Die Yuki-Onna neigte huldvoll den Kopf. »Ich heiße Su-Li«, sagte sie.
    »Bist du ganz allein hier?«, wollte Jörna wissen.
    Das schneeweiße Mädchen nickte. »Eigentlich wollte meine Tante mich begleiten, aber sie bekommt gerade ihre dritten Zähne und musste deshalb zuhause bleiben.«
    »Die Dritten? Ich dachte, das hier wäre ein Jugendcamp«, wunderte sich Magnolia.
    Die Yuki-Onna kicherte. »Meine Tante ist drei Jahre jünger als ich.«
    »Drei Jahr jünger und dann kriegt sie schon ihre dritten Zähne verpasst? Die Ärmste.«
    Jetzt wollte sich Su-Li ausschütten vor Lachen. »Bei uns ist es anders als bei euch. Unsere Zähne erneuern sich alle dreißig Jahre.«
    »Dann ist deine Tante schon neunzig?«, wunderte sich Magnolia.
    Su-Li nickte. »Wie gesagt, drei Jahre jünger als ich.«
    Jetzt war Magnolia aber baff. »Du bist über neunzig? Da hast du dich aber verdammt gut gehalten.«
    »Wir altern nicht«, sagte die Yuki-Onna.
    »Sie altern langsamer«, stellte Jörna richtig. »Das ist bei vielen magischen Wesen so, auch bei uns Hexen.« Erstaunt sah Magnolia ihre Freundin an. »Also bei mir nicht …!«
    »Doch, je älter wir werden, desto langsamer altern wir. Hast du das nicht gewusst?«
    Magnolia schüttelte den Kopf. »Weißt du, wie alt Tante Linette ist?«
    Jetzt schüttelte Jörna ebenfalls den Kopf. »Ein paar Jahre werden es schon sein.«
    Helles Gelächter ertönte von draußen. Sekunden später wurde der Vorhang zum Zelteingang zurückgeschlagen und drei schlanke, langbeinige Mädchen traten ein. Sie sahen

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