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Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Titel: Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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streckten ihre Hände aus der Wolke heraus und schleuderten zwei Blitze gegen die Gurte, mit denen die Netze am Schiff befestigt waren. Sofort fielen diese ins Meer und öffneten sich. Das Wasser schäumte auf wie in einem Hexenkessel. Dann waren die Fische verschwunden. Nur die kleine Nixe kam noch einmal an die Oberfläche und winkte der weißen Wolke zu, dann tauchte sie ebenfalls hinunter in das tiefe Meer.
    Die Gorgonen bemerkten natürlich, was passiert war. Sie stürzten zuerst auf die eine, dann auf die andere Seite des Schiffes. Nachdem sie sich überzeugt hatten, dass die Netze fort waren, richteten sie ihre Blicke nach oben. Selbst wenn sie ahnten, dass sich jemand in der Wolke versteckte, konnten sie Linette und Runa nichts anhaben. Zu dick war die Wolkenhülle um die beiden herum. Trotzdem zogen die Hexen eilig weiter.
    »Glaubst du, sie haben Verdacht geschöpft?«, fragte Runa.
    »Vermutlich schon, aber sie werden sich nicht sicher sein. Es waren zwei Wachen an Deck. Der Rest von ihnen sucht sicher genau wie wir nach dem Beryll!«
    »Dann sollten wir ungeheuer vorsichtig sein, damit wir ihnen nicht unverhofft gegenüberstehen«, brummte Runa.
    Magnolia lag noch nicht lange auf dem Bett, als sie das zweite Mal Besuch bekam.
    »Hallo, ist jemand da?«, fragte eine rauchige Stimme mit südländischem Akzent.
    Verwundert stand Magnolia auf und schaute aus ihrem Zelt. Davorstanden zwei elegante, hochgewachsene Frauen und sahen lächelnd auf sie herab.
    »Hallo«, sagte Magnolia verblüfft. »Kann ich Ihnen irgendwie helfen?«
    Sie hatte noch nie so schöne Frauen gesehen und musste unwillkürlich an Hollywoodstars denken. Beide trugen weiße Kostüme, dunkle Sonnenbrillen und hatten ihre Rastalocken mit einem Tuch nach oben gebunden. Kleidung und Frisuren der Frauen standen in einem krassen Gegensatz und Magnolia fand sie ungeheuer interessant. Dann klappte sie ihren Mund wieder zu. Die beiden mussten sie ja für völlig unterbelichtet halten, wie sie so dastand und glotzte.
    Ihre Sorge war unbegründet. Denn schon beugte eine der Frauen ihr makelloses Gesicht zu ihr herunter und schnurrte: »Oh, ich hoffen sehr, dass du uns kannst helfen, mein Kleine.«
    Meine Kleine? Magnolia runzelte unwillig die Stirn.
    »Wir sind auf das Suche nach zwei lieben, alten Freundinnen. Und stell dir vor, wir haben sie gerade gesehen. Genau hier, vor das Zelt.«
    »Linette Kater und Runa Rickmoor, erzählen dir die Namen etwas?«, mischte sich nun auch die zweite Frau ein.
    »Natürlich, Linette Kater ist meine Tante«, antwortete Magnolia eifrig. Es war immer schön, wenn man behilflich sein konnte.
    Die Frauen tauschten einen kurzen Blick, dann verzog sich ihr Mund zu einem strahlenden Lächeln.
    »Wie schön, dass wir sie nun endlich haben gefunden. Sieben ganze Jahre wir haben nach ihnen gesucht – und nun hat der Zufall uns zusammengeführt auf dieses Kongress. Sagst du uns noch, in welches Zimmer die beiden wohnen … Sie teilen sich doch ein Zimmer, oder?«
    »Klar, aber die Zimmernummer kann ich Ihnen nicht sagen. Ich kann mir Zahlen einfach nicht merken«, lächelte Magnolia entschuldigend.
    »Dann lass dir Zeit und denke mit deinem kleinen Kopf noch einmal gründlich nach. Es ist sehr wichtig für uns.«
    Irrte sich Magnolia oder war das Lächeln auf den Gesichtern der beiden Frauen plötzlich härter geworden?
    »Warum fragen Sie nicht einfach an der Rezeption?«
    »An der Rezeption? Oh, nononononon, diese Plappermäuler würden sofort alles verraten und wir planen doch eine große Überraschung.«
    »Wir möchten ihre liebe Gesichter sehen, wenn wir ganz unvermutet vor ihnen stehen«, ergänzte die andere.
    »Okay, wir haben die Zimmernummer irgendwo aufgeschrieben. Ich sehe mal nach.« Magnolia verschwand im Zelt und war nach wenigen Minuten wieder zurück.
    »Zimmer 434«, sagte sie.
    »434«, wiederholte eine der Frauen. »Ich könnte dich knuddeln, du kleiner Fratz. Wie werden die beiden erstaunt sein.« Sie machten kehrt und gingen eilig davon. Wobei gehen nicht das richtige Wort war. Sie glitten eher über den Boden.
    In diesem Moment kam Jörna zurück. »Na nu, was wollten denn die beiden griechischen Göttinnen von dir?«, fragte sie erstaunt.
    »Das waren Göttinnen?«, fragte Magnolia.
    Jörna lachte. »War nur Spaß, das sind irgendwelche griechischen Hexen.«
    »Sie sind Freundinnen von Runa und Tante Linette«, erklärte Magnolia.
    »Freundinnen?«, staunte Jörna. »Irgendwie passen die gar nicht

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