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Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Titel: Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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Finger. »Na, na, na … Dabei dürfen sie sich aber nicht erwischen lassen. Ihr wisst hoffentlich, dass das Zaubern im Camp verboten ist?«
    »Ihr braucht uns ja nicht zu verpetzen. Möchtet ihr euch nicht setzen? Die Sessel sind auch total bequem.«
    Doch die beiden Hexen lehnten ab und Magnolia atmete auf.
    »Danke, aber wir sind nur auf einen Sprung vorbeigekommen, um euch zu sagen, dass wir einen kleinen Ausflug nach Salem machen. Bis zum Abendessen werden wir es kaum zurück schaffen. Also esst tüchtig für uns mit.«
    »Machen wir!«, versicherte Magnolia.
    Linette und Runa schulterten ihre Besen, winkten ihr kurz zu und machten sich auf den Weg. Das war ein angenehm kurzer Besuch gewesen.
    Magnolia warf sich auf ihr Bett und griff wieder zum Flitterherz . Dabei ahnte sie nicht, dass das Abenteuer jetzt auch für sie ihren Anfang nahm.

Zehntes Kapitel
    Eine wunderbare Entdeckung

    Linette und Runa bestiegen vor der Dornenhecke ihre Besen und starteten zu einem Erkundungsflug Richtung Salem.
    Da es noch hell war und jede Menge Menschen unterwegs waren, landeten die beiden Hexen in einem Pinienwäldchen direkt am Strand. Runa war als Watthexe Expertin für Nebelbänke, Windhosen und Sturmfluten. Aber natürlich hatte sie auch schöne Dinge wie die Kumuluswolke, besser bekannt als Schäfchenwolke, in ihrem Programm. Und genau so eine Wolke ließ sie jetzt entstehen. Dazu legte sie ihre Hände aneinander und blies ihren Atem hinein. Wieder und wieder pustete sie. So lange, bis ihr Atem als weißer Hauch in der Luft zu sehen war. Wollte sie eine Nebelbank entstehen lassen, musste sie bloß immer weiter und weiter blasen, bis die Welt um sie herum im weißen Nebel versank. Heute sollte es jedoch eine schöne dicke Wolke werden. Gerade groß genug, dass sich zwei Hexen in ihrem Innern verstecken konnten. Also blies Runa den weißen Hauch in ihre Hände und drückte und knetete ihn, bis er die Form einer kleinen dicken Wolke hatte. Schließlich pikste sie mit ihrem Zauberstab hinein und pustete sie wie einen Luftballon auf. Immer dicker und größer wurde das luftige Gebilde und schließlich fing es an zu schweben, höher und höher. Schnell sprangen die Hexen auf ihre Besen und versteckten sich in der Wolke. Sie bohrten zwei Gucklöcher hinein und schon flogen sie, völlig unbemerkt von den Menschen, hinaus auf das Meer. Ihre Besen trieben die Wolke in die gewünschte Richtung und bald näherten sie sich der Insel, in deren Bucht die Gorgonen vor Anker lagen.
    Je näher sie kamen, desto langsamer wurde die Wolke. Über dem Schiff blieb sie dann beinahe stehen. Angestrengt spähten die Hexen durch ihre Gucklöcher nach unten. Wie ausgestorben lag die Spanische Galeone da. Linette und Runa konzentrierten sich ganz auf das Schiff, versuchten, Worte oder Gedanken zu fühlen. Nichts. Außer dem lauten, aufgeregten Blubbern und Knurren der Fische war nichts zu hören.
    »Es scheint niemand an Bord zu sein«, sagte Runa. »Lass uns runtergehen und uns da unten ein wenig umsehen.«
    »Einen Moment noch!«, antwortete Linette. »Es passt nicht zu den Gorgonen, ihr Schiff völlig unbewacht zurückzulassen. Auch die Fische sind für meinen Geschmack zu laut.« Sie warteten eine Weile, doch das Deck blieb leer. Sollten sie wirklich so viel Glück haben?
    Die Hexen beschlossen, es zu riskieren, und wollten gerade die Deckung ihrer Wolke verlassen, als zwei Gorgonen auf das Achterdeck traten. Also doch, das Schiff wurde bewacht. Aber weshalb hatten sie ihre Gedanken nicht hören können?
    Plötzlich schlug sich Linette an die Stirn. »Verflixt! Beinahe wären wir auf diesen uralten Trick hereingefallen«, fluchte sie. »Sie haben sich hinter fremden Gedanken versteckt!«
    »Natürlich, die Gedanken der Fische …«, knurrte Runa. »Aber wo sind sie?« Sie schwebten in ihrer Wolke einmal um das Schiff herum und wurden tatsächlich fündig. Rechts und links schauten prallgefüllte Schleppnetze ein Stück aus dem Wasser. Hunderte von Fischen zappelten hilflos in ihrem Gefängnis herum. Sogar eine kleine Nixe hatte sich in dem Netz verfangen.
    »Schweinerei, sich solch eines miesen Tricks zu bedienen«, schimpfte Linette.
    »Aber sehr wirkungsvoll. Wir wären schließlich fast darauf hereingefallen«, sagte Runa. »Die Gedanken der Fische und ihr aufgeregtes Flossenschlagen haben die Gedanken der Gorgonen übertönt.«
    »Widerlich!«, entrüstete sich Linette. »Lass uns der Sache ein Ende machen! Du rechts, ich links.«
    Die Hexen

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