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Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Titel: Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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bedeuten.«
    »Das glaubst du nicht im Ernst, oder?« Jörna sah sie sprachlos an.
    Um ehrlich zu sein, wusste Magnolia im Augenblick überhaupt nicht, was sie denken sollte. Jedenfalls freute sie sich riesig auf den Tanz mit Leander.
    Vorher musste sie allerdings erst einmal aufs Klo.
    »Ich geh mal kurz für kleine Mädchen«, sagte sie zu Jörna. »Wir sehen uns im Ballsaal.«
    So schön das Kleid der Yuki-Onna auch war, alltagstauglich war es jedenfalls nicht. Das merkte Magnolia spätestens auf dem Klo. Sie verfluchte gerade den schmalen Schnitt ihres Kleides, als die Tür zum Waschraum geöffnet wurde.
    »Warte mal, Brenda!« Das war eindeutig Leanders Stimme. Magnolia wagte nicht, sich zu rühren. Was zum Teufel machte er auf dem Damenklo?
    »Es ist nicht so, wie du denkst …«
    »So?«, fragte Brenda spitz.
    Das dachte auch Magnolia.
    »Dafür hast du dich aber ganz schön für sie angestrengt.«
    »Ich konnte doch unmöglich tatenlos zusehen, wie der Kerl sie mit Alkohol abfüllt und mit ihr im Labyrinth verschwindet!«
    Magnolia ging das Herz auf.
    »Sie könnte meine kleine Schwester sein und der Kerl ist ein Vampir!«
    Magnolia fühlte sich, als hätte man sie unter eine kalte Dusche gestellt.
    »Ich weiß, dass er ein Vampir ist«, sagte Brenda ungeduldig. »Und ich bin sicher, Magnolia wusste es auch. Jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen. Wie alt ist sie eigentlich?«
    »Keine Ahnung. Dreizehn oder vierzehn, glaube ich.«
    »Vierzehn, du Idiot. Fast vierzehneinhalb!«, knirschte Magnolia in ihrer Kabine.
    »Na bitte. Alt genug, um zu wissen, dass es gute und böse Jungs gibt.« Das Wasser wurde abgestellt.
    »Es hat mit dir echt Spaß gemacht.« Das war wieder Leanders Stimme. Konnte er nicht endlich den Mund halten? Und was hatte ihm mit Brenda Spaß gemacht???
    »Du hast wirklich Talent.«
    »Und stell dir vor, es gibt noch ein paar andere Dinge, in denen ich talentiert bin«, schnurrte die kalifornische Hexe.
    Jetzt reichte es aber endgültig! Magnolia wollte nichts mehr hören. Energisch betätigte sie die Klospülung.
    »Da ist jemand auf dem Klo!«, kicherte Brenda. Dann klappte die Tür und die beiden verschwanden von der Toilette.
    Magnolia wartete noch eine Weile, dann kam sie heraus, wusch sich die Hände und kühlte ihre heißen Wangen. Mit beiden Händen fuhr sie sich durch die Haare. Es nützte nichts. Sie musste zurück ins Foyer, obwohl sie jetzt viel lieber zurück ins Zelt gegangen wäre und alles vergessen hätte, was heute Abend passiert war.
    »Leander ist wieder zurück«, flüsterte Jörna.
    »Er soll sich verpissen«, murmelte Magnolia.
    »Ist irgendetwas passiert?« Jörna sah sie besorgt an.
    »Erzähl ich dir später. Jetzt muss ich erst den Tanz hinter mich bringen.«
    Leander kam aus dem Saal direkt auf sie zu. Er sah wahnsinnig, himmlisch, bombastisch, perfekt aus. Vermutlich besaßen Elfen Festkleidung in doppelter Ausführung. Und Magnolia musste sich eingestehen, dass ihm sogar die Schramme auf seiner Wange ausgesprochen gut stand.
    »Da bin ich. Bist du bereit, mit mir zu tanzen?« Er verbeugte sich lachend. Magnolia lächelte verbissen.
    Zum Glück spielte das Orchester wieder einen Walzer, den einzigen Standardtanz, den Magnolia hinbekam.
    Leander legte seine linke Hand auf ihr Schulterblatt, fasste ihre rechte Hand und zog sie leicht zu sich heran. Hätte Magnolia das Gespräch vorhin nicht belauscht, wäre sie jetzt sicher auf Wolke sieben katapultiert worden. So brachte sie nur ein gequältes Lächeln zustande und hoffte, dass der Tanz bald vorbei war.
    Als die Musik schließlich verklang, ließ sie Leander sofort los.
    »War nett, danke … ich muss dann mal …« Sie deutete vage mit dem Kopf in Richtung Tante Linette. Erstaunt sah Leander sie an.
    Die Musik setzte wieder ein und Magnolia fühlte eine Hand auf ihrer Schulter. »Damenwahl!«, flötete Brenda.
    »Ja, viel Spaß!« Magnolia verließ die Tanzfläche. Als sie sich noch einmal umdrehte, bemerkte sie, dass Leander ihr nachsah.
    Magnolia ging nicht zu Tante Linette. Sie ging hinaus auf die große Terrasse, setzte sich auf eine steinerne Bank und schaute über den von Fackeln erleuchteten Park. Es war noch immer ein warmer Sommerabend, aber die Sterne funkelten nicht mehr ganz so hell wie noch vor einer Stunde und die kühle Brise vom Meer ließ sie plötzlich frösteln.
    »Ach, hier steckst du!« Jörna hatte sie gefunden und setzte sich neben sie. »Störe ich?« Magnolia schüttelte den

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