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Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Titel: Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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hatten, gaben die Elfen Gas und es ging los.
    »Nach oben hinaus und nirgends an«, riefen die beiden Hexen gleichzeitig. Huckebein und Baldur starteten durch.
    »Es ist himmlisch!«, rief Su-Li. Magnolia lächelte. Sie konnte sich noch gut an ihren ersten Flug auf dem Besen erinnern und wusste, was für ein wahnsinniges Gefühl es gewesen war, durch die Luft zu brausen.
    Die Elfen waren auf der Landstraße schnell unterwegs, sodass Magnolia und Jörna Mühe hatten, sie nicht aus den Augen zu verlieren.
    Langsam ging die Sonne unter. Kilometer für Kilometer näherte die Gruppe sich den Bergen, in denen die Baba-Jaga lebte. Dann tauchten sie endlich auf: die hellen Granitfelsen, die den White Mountains ihren Namen gaben.
    Auf der Straße unter ihnen verlangsamten die Elfen das Tempo und machten den Mädchen Zeichen, dass sie nun die Landstraße verlassen würden. Magnolia und Jörna gingen tiefer.
    »Wir fahren ein Stück querfeldein, das ist kürzer!«, rief ihnen Leander zu. »Wenn ihr euch immer Richtung Westen haltet, treffen wir uns auf der Straße wieder!«
    Die Elfen gaben Gas und wurden im nächsten Moment vom Blätterdach der Bäume verschluckt.
    »Weiß irgendjemand, wo Westen ist?«, fragte Magnolia beunruhigt.
    »Frag einfach deinen Besen, Magnolchen. Der weiß sowas!« Jeppe zwinkerte ihr herablassend zu und Magnolia ärgerte sich, dass sie nicht selbst auf die Idee gekommen war.
    »Nach Westen, Huckebein«, murmelte sie. Sofort korrigierte der Besen die Richtung.
    Sie flogen über ein tiefes Tal und über runde Gipfel, auf denen die untergehende Sonne hundert verschiedene Farben malte. Ein- oder zweimal sahen sie die Elfen auf ihren Motorrädern, dann verdeckte das Grün der Bäume sie wieder. Inzwischen lag milchiger Abenddunst über den Bergen. Es war eine wildromantische Landschaft und Magnolia wünschte, sie hätte unter anderen Umständen hierherkommen können. Da spuckte das Tal die Elfen wieder aus.
    Magnolia und Jörna gingen tiefer, um sich ihnen anzuschließen. Leander und seine Freunde verlangsamten ihr Tempo und hielten an einem schwarzen See, dessen Ufer den Saum des Waldes berührte. Steifbeinig stieg Sir Archibald ab und zerrte ungeduldig an seinem Helm.
    »Das war ein langer Flug«, sagte Magnolia, nachdem sie ebenfalls gelandet waren.
    »Kein Wunder, wir sind in New Hampshire. Also eine ganze Ecke von Salem entfernt«, erklärte Elon.
    Neugierig sahen die Mädchen sich um. Ein graues Eichhörnchen huschte eilig am Stamm einer mächtigen Tanne empor und irgendwo in den Ästen krächzte ein Eichelhäher.
    »Wir lassen die Bikes hier«, sagte Leander.
    Die Elfen versteckten ihre Maschinen samt Helmen hinter hohen Büschen. Nacheinander verschwanden sie im Wald. Magnolia fühlte, dass dies ein besonderer Ort war.
    Außer dem Wind, der von Zeit zu Zeit in die Wipfel der Bäume fuhr, war kein Geräusch zu hören. Das spärliche Abendlicht verlor sich im Dickicht aus Wurzeln, Dornen und Blättern. Es war ratsam,den schmalen Weg, der im Zickzack durch den Wald führte, nicht zu verlassen.
    Sie waren erst ein paar Meter gegangen, als Magnolia eine seltsame Veränderung an den Elfen bemerkte. Ihre Haut fing an sich zu verfärben.
    »Ist das nicht fantastisch?«, fragte Sir Archibald, dem diese Verwandlung ebenfalls nicht entgangen war. »Es ist das erste Mal, dass ich so etwas miterlebe.«
    In nur wenigen Minuten wurde die Haut der Elfen grün und bekam dunkle Streifen und Flecken. Ihre Gesichter waren nun kaum mehr vom Blattwerk der Bäume zu unterscheiden.
    Leander schien diese Verwandlung peinlich zu sein. »Erschrocken?«, fragte er und sah Magnolia forschend an.
    »Äh, nein. Verfärbt sich bei euch nur das Gesicht?« Sofort bemerkte Magnolia, wie dämlich ihre Frage war. Und prompt lachten die Elfen sie aus.
    »Nein, die Tarnung bedeckt den ganzen Körper, sonst würde sie wohl kaum etwas nützen!« Leander sah an sich herab.
    »Normalerweise tragen wir keine solche Motorradkleidung, wenn wir im Wald unterwegs sind.«
    »Oh, verstehe!«, fiel Magnolia ihm ins Wort und lachte gekünstelt. Sie lief dunkelrot an und war dankbar für das Zwielicht, das unter den Bäumen herrschte.
    Auch Jörna und Su-Li kicherten. »Das hätte man sich nun wirklich denken können.«
    »Ja, ja. Erst Gehirn einschalten, dann Mundwerk in Betrieb setzen«, stichelte Jeppe.
    Magnolia tat, als hätte sie keinen dieser Kommentare gehört.
    Unterdessen hatte Sir Archibald ein Nachtsichtgerät aus seinem Koffer genommen

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