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Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Titel: Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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Arbeit wieder auf. Schließlich sprang sie zurück, stieß den Zauberstab in den Sockenberg und rief, wie sie es aus zahlreichen Hexenbüchern gelernt hatte: »Hex, hex!«
    Augenblicklich stoppte die Sockenflut. Statt des wollenen Plopp, Plopp, mit dem die Socken auf den Berg fielen, war nun ein zartes Knistern und Rauschen zu hören.
    Zu Magnolias grenzenlosem Entsetzen wuchsen den Socken jetzt Flügel und sie zögerten keine Sekunde, sie zu gebrauchen.
    Munter spreizten sie die Schwingen und flatterten los. Dabei verteilten sie ihren Duft, kleinen Ventilatoren gleich, in jedem Winkel des Zimmers.
    Magnolia wurde übel. Sie presste die Hand vor den Mund, stürzte zum Fenster und stieß es weit auf in der Hoffnung, die Stinker würden in die Freiheit fliegen.
    Doch die Socken dachten gar nicht daran. Unablässig umkreisten sie Lampen und Regale und ab und zu streifte eine von ihnen Magnolias Wange.
    Ein Husten kündigte die Rettung an. Tante Linette war zurück und sie zögerte nicht lange. Grün um die Nase, aber mit allerAutorität, die ihr zur Verfügung stand, rief sie: »Nekos kuruz!« Sofort war der Spuk vorbei. Augenblicklich legten die Socken ihre Flügel an und fielen im Sturzflug zurück in den Sockenhals, aus dem sie hervorgequollen waren.
    Linette schnippte mit den Fingern und zarter Lavendelduft wehte in den Raum. Magnolia holte tief Luft. »Hat irgendwie nicht ganz geklappt«, sagte sie verlegen.
    »Wollen mal sehen, woran es lag.« Tante Linette griff in den Socken und holte das Eichenlaub hervor. »Aha, fünf Blätter«, sagte sie, »und wie viele Blätter solltest du nehmen?« Magnolia warf einen schnellen Blick in das Buch.
    »Sechs Blätter«, sagte sie zerknirscht. »Ich weiß gar nicht, wie mir so etwas Dummes passieren konnte.«
    »Versuche es gleich noch einmal«, ermunterte Tante Linette sie. »Es ist schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen.«
    »Sicher, aber eigentlich würde ich auch lieber mit den Fingern schnippen, genau wie du. Sollten wir mit dieser Lektion nicht so früh wie möglich anfangen?«
    Linette guckte entrüstet. »Ohne Fleiß kein Preis«, blaffte sie kurz.
    »Gut, ich probiere es noch einmal«, lenkte Magnolia ein. »Aber bitte tue mir den Gefallen und bleib diesmal im Zimmer.«
    Linette setzte sich schweigend und Magnolia versuchte ihr Glück aufs Neue. Die Nase tief im Hexenbuch vergraben, griff sie nach der Socke, stopfte genau sechs Blätter Eichenlaub hinein und ließ den Zauberstab sieben Mal darüberkreisen. Dazu sprach sie laut und deutlich: »Maus, Maus heraus, lasse dich locken, aus diesem Socken. Ich werde dich zwingen herauszuspringen!«
    Zuerst geschah nichts, doch dann fiepte und piepte es. Der Socken fing an, sich dick und prall aufzublähen, und ein weißes Schnuppernäschen zeigte sich in der Strumpföffnung.
    »Süüüß!!«, quietschte Magnolia, als eine kleine weiße Maus herausschlüpfte.
    Serpentina sprang aus dem Garten auf die Fensterbank und leckte sich die Schnauze. »Schäm dich, Serpentina!« Unwillig scheuchte Magnolia die Katze weg.
    Ein zweites Mäuschen erschien, ein drittes und ein viertes. Mehr und mehr krochen aus dem Socken hervor. Ängstlich geduckt krabbelten sie über den Tisch und Magnolia hatte alle Hände voll zu tun aufzupassen, dass keine vom Tisch fiel. Stolz strahlte sie ihre Tante an.
    »Schon besser«, grunzte die.
    »Du meinst perfekt.«
    »Wenn sie Schwänze hätten schon.«
    »Ups.« Jetzt sah Magnolia es auch. Überhaupt wurde es nun endgültig zu eng auf dem Tisch. Die Ersten stürzten bereits hinunter und ein Ende war nicht abzusehen. Mäuseplage, Schadzauber, diese Wörter kamen ihr in den Kopf. Hilflos schaute sie ihre Tante an.
    »Wann hört es auf?«
    »Erst dann, wenn du dem ein Ende bereitest. Du nimmst den Zauberstab und sagst: ›Kuruz suamsuam.‹«
    Magnolia deutete mit dem Stab auf die Mäuse und rief: »Kuruz suamsuam!« Der Spruch zeigte Wirkung und schneller als sie herausgekrochen waren, verschwanden die Mäuse wieder.
    Magnolia seufzte erleichtert und sackte erschöpft auf einen Stuhl.
    »Was war diesmal verkehrt?«, fragte sie.
    »Dein wildes Gefuchtel mit dem Zauberstab, du musst sieben Mal darüberkreisen …«
    »Hab ich gemacht«, fiel Magnolia ihr ins Wort.
    »… und zwar in Form einer Acht.« Linette malte mit großen Schwüngen eine Acht in die Luft.
    »Na toll, und wo steht das bitte in diesem blöden Buch?«
    »Nirgends, dafür hat man zum Glück seinen Lehrer.«
    »Dann wäre es ein

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