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Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Titel: Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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über den gesuchten Eintrag.
    Pickel und Furunkel.
    Man nehme den Zauberstab und richte ihn mit einer schnellenZickzack-Bewegung auf sein Opfer. Dazu spreche man folgende Formel: Sarmarti-Nortum-Falli-Dunkel, lass mir wachsen zwölf Furunkel.
    Was, mehr nicht? Es war genial. Keine Blätter, keine Socken, nur den Zauberstab und einen Spruch!
    »Na, Jungfer Riesengroß. So mutterseelenallein beim Studieren der Magie?«
    Erschrocken wirbelte Magnolia herum. Jeppe tänzelte provozierend durch den Raum und war mit einem Satz auf dem Tisch.
    »Was liest du denn da?«
    Vergeblich versuchte Magnolia, die Seiten zu verdecken.
    »Pickel und Furunkel, soso … es gibt da wohl jemanden, den du nicht leiden kannst. Wer könnte das sein?« Neugierig sah Jeppe sie von der Seite an.
    »Du glaubst, einmal in diesem Buch zu lesen, reicht aus. Brauchst nur mit dem Zauberstab wedeln und schon klappt’s?« Jeppe seufzte dramatisch. »Du Trampeltier mit dem IQ eines Kuhfladens! Wenn Dummheit wehtäte, würdest du den ganzen Tag schreien.«
    Magnolia kochte vor Wut. Zu gerne hätte sie Jeppe wie eine Laus zerquetscht.
    Der fuhr jedoch unbeirrt fort. »Normale Hexen brauchen Wochen, ehe es ihnen gelingt, auch nur eine einzige Eiterstippe auf ihr Versuchskaninchen zu zaubern. Nicht so Magnolia, oh nein, die braucht keine Übung, die braucht nicht einmal ein Versuchskaninchen. Jungfer Riesengroß …« Jeppes Stimme erstarb. Ihm dämmerte, dass er einen schweren Fehler begangen hatte, denn in Magnolias Augen blitzte es gefährlich auf. Beide hatten denselben Gedanken, doch Magnolia war schneller. Kein noch so halsbrecherischer Satz konnte Jeppe retten.
    Magnolia packte den wild um sich schlagenden Kobold und stopfte ihn in einen goldenen Vogelbauer, der praktischerweise auf der Fensterbank stand.
    »Du Wicht«, zischte sie, »fast hätte ich tatsächlich vergessen, vorher ein wenig zu üben. Aber ich verspreche dir, ich werde es gründlich nachholen. Es ist mir sogar ein besonderes Vergnügen, meine mickrigen Hexenkünste an dir auszuprobieren.«
    »Ach, Magnolchen, das war doch alles nur Spaß. Ich rede eine Menge dummes Zeug, wenn der Tag lang ist, und du weißt doch, wie sehr ich dich schätze. Wirklich, ich halte große Stücke auf dich. Gerade gestern sagte ich zu meinem Onkel Glock: ›Die Magnolia ist ein ganz patentes Ding‹, ich sagte …«
    »Sei still, du Gnom. Deine falschen Schmeicheleien sind abscheulich und nützen dir überhaupt nichts!«
    Zufrieden blickte Magnolia ins Zauberbuch, während Jeppe verzweifelt an den Stäben rüttelte. Zur Sicherheit las sie noch einmal den Spruch. Sarmarti-Nortum-Falli-Dunkel, lass mir wachsen zwölf Furunkel.
    Jeppe gab augenblicklich seinen Widerstand auf. Abwartend sah er Magnolia an.
    Die war höchst konzentriert, griff nach dem Zauberstab und deutete auf ihr Opfer. »Es freut mich, Kobold, wie bereitwillig du dieses Opfer bringst«, knirschte sie. Dann schwenkte sie den Zauberstab und sprach mit fester Stimme: »Sarmarti-Nortum-Falli-Dunkel, lass mir wachsen zwölf Furunkel.« Augenblicklich brach Jeppe in brüllendes Gelächter aus.
    Magnolia stutzte. Da traf auch schon eine Hitzewelle ihr Gesicht, sie spürte förmlich, wie es anschwoll. Es ploppte und heiße, eitrige Geschwüre brachen aus ihr hervor. Entsetzt musste sie mit ansehen, wie sich die Haut auf ihrem Handrücken wölbte. Es sah aus, als hätte jemand darunter ein Ei versteckt. Die Beule wurde erst rot, dann blau und schließlich gelb. Es tat höllisch weh. Dasselbe Ziehen spürte Magnolia unter ihrer linken Augenbraue und Sekunden später konnte sie nur noch aus dem rechten Auge blinzeln.
    »Respekt, Jungfer Riesengroß!«, brüllte Jeppe begeistert. »Du hast tatsächlich Talent. Es hat wirklich auf Anhieb geklappt.« Er hielt sich den Bauch vor Lachen, während auf Magnolias Körper ein Furunkel nach dem nächsten erblühte. Es war entsetzlich. Mitten hinein in Magnolias panisches Wimmern und Jeppes infernalisches Gelächter trat Tante Linette.
    Magnolia kam sie vor wie ein rettender Engel. Jeppe hielt sie dagegen für eine Spaßverderberin.
    »Magnolia!«, herrschte Linette sie an, »bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Was fällt dir ein, dieses Buch dermaßen zu beleidigen und mich so zu hintergehen!?«
    Magnolia wimmerte gequält auf, zwischen Schmerz und Schmach fühlte sie, dass Tante Linette diesmal wirklich wütend war. Tränen quollen aus ihrem offenen Auge.
    »Tante Linette, lass es bitte wieder

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