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Magnus Jonson 02 - Wut

Magnus Jonson 02 - Wut

Titel: Magnus Jonson 02 - Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ridpath
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Magnus mit zwanzig am College studierte. Die Polizei vor Ort war bei der Aufklärung des Verbrechens nicht vorangekommen, ebenso wenig wie Magnus, obwohl er sich fast ein Jahr lang bemüht hatte. Genau genommen hatte ihn der Fall nie losgelassen. Deshalb war er zum Boston Police Department gegangen. Deshalb hatte er immer Kraft für die nächste Leiche.
    Und jetzt war er hier, in Island. Bei seiner Ankunft im Frühling war er direkt in einen Fall hineingeraten, einen sehr interessanten Fall, doch seitdem hatte das Leben nur noch aus Unterrichten und Lernen bestanden. Das orangefarbene Strafgesetzbuch lag auf seinem Schreibtisch am Fenster. Inzwischen kannte er es wohl schon zu drei Vierteln.
    Die Abteilung Gewaltverbrechen hatte nicht viel zu tun. Zwar war im Juni an einem Sonntagmorgen um vier Uhr ein Mann erstochen in einer Straße gefunden worden, aber die Beamten am Tatort hatten das Verbrechen rasch aufklären können, denn sie waren davon ausgegangen, dass der mit Speed zugedröhnte Achtzehnjährige, der mit einem blutverschmierten Messer herumfuchtelte und rief, er würde jeden anderen umbringen, der ihm zu nahe käme, höchst tatverdächtig war.
    Magnus hatte dem Nationalen Polizeichef Snorri Guðmundsson sein Wort gegeben, dass er zwei Jahre bleiben würde. Das war er Snorri schuldig, denn hier hatte er Asyl gefunden, nachdem ihn eine dominikanische Gang aus Boston ins Visier genommen hatte. Und Magnus war es Árni schuldig, der sich in die Schusslinie warf, als der nach Reykjavík entsandte Auftragsmörder auf Magnus anlegte.
    Aber es würde harte Arbeit bedeuten, am Ball zu bleiben. Vier Monate waren erst um, und Magnus konnte jetzt schon die Wände hochgehen.
    Trotz allem hatte Árni recht. Er sollte ein Gespräch führen. Sollte versuchen, sich mit dem Fall Óskar Gunnarsson befassen zu dürfen. Vielleicht steckte etwas Spannendes dahinter. Und es könnte interessant sein, mit der britischen Polizei zusammenzuarbeiten.
    Aber wen anrufen? Baldur würde einfach Nein sagen, so viel stand fest. Magnus wusste, dass der Polizeichef ihn unterstützen würde, doch diese Möglichkeit wollte er sich für eine Situation aufheben, wenn er es wirklich nötig hatte. Þorkell Holm, der Leiter der Mordkommission, war die beste Wahl. Baldur würde sich natürlich darüber aufregen, aber das war persönliches Pech.

    Magnus holte sein Handy hervor, rief in der Zentrale der Polizei an und bat darum, durchgestellt zu werden.
    Da hörte er ein Kichern.
    Er schaute auf.
    Auf seinem Bett lag eine nackte Frau.
    »Ingileif! Was machst du denn hier?«
    Sie warf die Decke von sich und kam zu seinem Sessel hinüber. »Du hast mich nicht bemerkt, oder? Was bist du eigentlich für ein Bulle, wenn du nicht mal merkst, dass eine Frau in deinem Bett liegt, die unbedingt Sex haben will?«
    »Du hast dich versteckt!«, protestierte Magnus.
    »Jämmerlich!«
    Sie setzte sich rittlings auf ihn und lachte. Ihre reizvollen Brüste hüpften nur Zentimeter vor seinem Gesicht. Das blonde Haar fiel ihr in die Augen.
    »Woher hast du den Schlüssel?«
    »Ach, Magnús, hör auf! Ich warte schon seit einer halben Stunde auf dich. Und du hast viel zu viele Sachen an.«
    »Aber …«
    Sie küsste ihn. Mit Nachdruck. Er legte die Hände auf ihre nackten Hüften. War doch egal, wie sie ins Haus gekommen war. Er wollte sie. Jetzt.
    Ein gedämpftes Krächzen kam aus dem Handy, das er zu Boden hatte fallen lassen. Ingileif löste sich von Magnus und hob es auf.
    »Ja?«
    »Gib her!«, rief Magnus und griff nach dem Apparat.
    Sie wandte sich von ihm ab. »Es tut mir leid, aber Sergeant Magnús ist momentan beschäftigt. Er meldet sich, sobald er fertig ist. Wird wahrscheinlich nicht länger als ein paar Minuten dauern. Meistens geht es sogar schneller.«
    »Ingileif!« Magnus schubste sie von seinem Schoß. Triumphierend drückte Ingileif auf die rote Taste und beendete das Gespräch, bevor Magnus den Apparat in die Finger bekam.

    »Das war irgendein Chief Superintendent oder so«, sagte sie. »Keine Sorge, er hat gesagt, er würde schon verstehen.«
    Magnus zog Ingileif hoch und warf sie auf sein Bett.
    Es ist extrem schwierig, mit einer Frau zu schlafen, die einfach nicht aufhören will zu lachen.

    »Kann ich jetzt Lazy Town gucken?«
    Harpa warf einen kurzen Blick auf den Teller ihres Sohnes. Er war leer.
    »Hast du bei Opa Fernsehen geschaut?«
    »Nein.« Markús schüttelte seinen Lockenkopf und sah sie mit seinen großen braunen Augen an. Harpa

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