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Maigret und das Verbrechen in Holland

Maigret und das Verbrechen in Holland

Titel: Maigret und das Verbrechen in Holland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georges Simenon
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mit betonter Her z lichkeit begrüßte, schien der junge Mann den Boden unter den Füßen zu verlieren, als er ins Büro kam, weil er Maigret gesehen hatte.
    »Der Kommissar will Sie ein paar Kleinigkeiten fr a gen!« sagte Pijpekamp auf französisch.
    Maigret nahm sich Zeit. Er ging im Büro auf und ab und zog in kleinen Zügen an seiner Pfeife.
    »Sagen Sie mal, mein lieber Barens! Was hat Ihnen der Baes gestern abend erzählt?«
    Wie ein völlig verängstigter Vogel blickte Barens um sich.
    »Ich … ich glaube …«
    »Gut! Ich werde Ihnen nachhelfen. Sie haben noch einen Vater, nicht wahr? Dort unten in Indien. Er wäre sicher sehr traurig, wenn Ihnen etwas zustoßen würde … Unannehmlichkeiten … Was weiß ich? Nun kostet Sie eine falsche Aussage in einem Fall wie diesem ein paar Monate Gefängnis.«
    Cornelius blieb die Luft weg; er wagte nicht, sich zu bewegen oder auch nur jemanden anzusehen.
    »Geben Sie zu, daß Oosting, der Sie gestern auf der Böschung des Amsteldiep erwartete, Ihnen gesagt hat, Sie sollten der Polizei das erzählen, was Sie erzählt h a ben! Geben Sie zu, daß Sie nie einen großen schlanken Mann um das Haus der Popingas herumstreichen s a hen!«
    »Ich …«
    Nein! Er konnte nicht mehr, er fing an zu schluchzen. Er gab auf.
    Und Maigret schaute zuerst Jean Duclos, dann Pijp e kamp mit diesem schweren, undurchdringlichen Blick an, wegen dem ihn manche Leute für einen Dummkopf hie l ten. Denn dieser Blick war so starr, daß er wie leer wirkte.
    »Sie glauben …?« begann der Inspektor.
    »Sehen Sie selbst.«
    Der junge Mann, der in der Offiziersuniform noch schmaler wirkte, putzte sich die Nase, biß die Zähne z u sammen, um sein Schluchzen zu unterdrücken, und stammelte endlich:
    »Ich habe nichts getan.«
    Solange Barens sich zu beruhigen versuchte, schauten ihn alle an.
    »Das ist alles«, entschied schließlich Maigret. »Ich h a be nicht gesagt, daß Sie etwas getan haben. Oosting hat von Ihnen verlangt zu behaupten, Sie hätten einen U n bekannten in der Nähe des Hauses gesehen. Er hat I h nen sicher gesagt, daß dies die einzige Möglichkeit sei, gewisse Personen zu decken … Wen?«
    »Ich schwöre bei meiner Mutter, daß er keine Namen genannt hat. Ich weiß es nicht … Ich möchte am lie b sten sterben!«
    »Ja, ja! Mit achtzehn will man immer sterben! Haben Sie keine Fragen mehr, Monsieur Pijpekamp?«
    Der Inspektor zuckte die Achseln auf eine Art, die bedeutete, daß er nichts begriff.
    »Also, mein Lieber, Sie können gehen.«
    »Wissen Sie, es ist nicht Beetje …«
    »Das kann gut sein! … Es ist Zeit, daß Sie wieder zu Ihren Kameraden in die Schule gehen.«
    Und er schob Cornelius hinaus und murmelte:
    »Der nächste! Ist Oosting schon da? Schade, daß er kein Französisch versteht!«
    Die Türglocke ging. Dann brachte der Polizist den Baes herein, der in der Hand seine neue Mütze und se i ne Pfeife hielt, die er hatte ausgehen lassen.
    Er warf Maigret nur einen einzigen Blick zu. Selts a merweise einen vorwurfsvollen Blick. Er stellte sich vor den Schreibtisch des Inspektors und begrüßte ihn.
    »Würden Sie ihn bitte fragen, wo er war, als Popinga getötet wurde?«
    Der Polizeibeamte übersetzte. Oosting fing eine lange Rede an, von der Maigret nichts verstand, was ihn inde s sen nicht hinderte, ihn zu unterbrechen:
    »Nein! Er soll aufhören! Eine kurze Antwort!«
    Pijpekamp übersetzte wieder. Wiederum ein vo r wurfsvoller Blick. Dann eine Antwort, die wieder sofort übersetzt wurde.
    »Er war auf seinem Schiff!«
    »Sagen Sie ihm, daß das nicht stimmt!«
    Maigret ging immer noch auf und ab und hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt.
    »Was antwortet er darauf?«
    »Daß er es schwören könne.«
    »Gut! In diesem Fall soll er Ihnen sagen, wer seine Mütze gestohlen hat.«
    Pijpekamp war von unbedingter Folgsamkeit. Maigret wirkte aber auch mächtig beeindruckend!
    »Nun?«
    »Er war in seiner Kajüte. Er machte Abrechnungen. Er hat durch die Luke Beine auf Deck gesehen. Er e r kannte eine Matrosenhose auf Deck.«
    »Und ist er dem Mann gefolgt?«
    Oosting zögerte, schloß halb die Augen, schnalzte mit den Fingern und wurde gesprächiger.
    »Was sagt er?«
    »Daß er lieber die Wahrheit sagt! Daß er genau weiß, daß er es tun muß um seine Unschuld zu beweisen … Als er auf Deck kam, verschwand der Seemann. Er ist ihm von fern gefolgt. So gelangte er entlang dem A m steldiep bis in die Nähe des Hauses von Popinga. Dort hat sich der Seemann

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