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Make Me Gluecklich

Make Me Gluecklich

Titel: Make Me Gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane André
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Leutbergerschen Film »rüberkommen« würde.
    Das Thema Raoul oder Männer allgemein hatten wir weiträumig umschifft. Doch jetzt schielte Denise immer öfter so komisch zu mir herüber, und ich fasste mir ein Herz.
    »Übrigens – Greg hat heute Nachmittag bei mir angerufen. Wissen Sie noch: der Physiklehrer? Er hat jetzt wohl eine aussichtsreiche Begegnung gehabt, nach ein paar Jahren der Suche. Ist das nicht toll? Man soll eben nie die Flinte ins Korn werfen, irgendwann kann es einen treffen wie ein Blitz aus heiterem Himmel.« Na ja, ich war schon origineller gewesen, aber ein besserer Einstieg fiel mir eben nicht ein.
    »Ach«, sagte Biggy, »der Schmale, der so ein bisschen farblos war? Ja, nett war der schon . . .«
    »Ja, nett, aber nicht mein Fall, leider«, kommentierte Denise ganz unschuldig.
    »Na ja, bei irgendeiner hat’s dann Klick gemacht – man weiß eben nie vorher, wann und wo das passiert«, zitierte ich aus »Partnervermittlung für Anfänger«. Unter dem Tisch linste ich auf meine Uhr. In fünf Minuten war es soweit.
    Biggy schob ihren Dessertlöffel auf dem Tischtuch herum und stieg nicht richtig auf das Thema ein – also fuhr ich schwereres Geschütz auf.
    »Ein paar nette Leute haben wir ja schon kennengelernt, nicht wahr?«, flötete ich. »Raf und Brenda zum Beispiel . . . Am Anfang dachte ich ja, Raf wäre ein richtiger Rüpel und Idiot, und dann: so ein netter Kerl, mit einer netten Frau, die so toll kocht, und einem Haufen netter Freunde . . .«
    »Ja«, sagte Biggy und nickte bekräftigend, »aber ehrlich. Die zwei mit ihrem Häuschen an der Autobahn – und gekocht hat sie einmalig, die Brenda. Ehrlich.«
    »Ja, und wie dann so die Nachbarschaft vorbeikommt«, sinnierte ich, ». . . und alle gut miteinander auskommen, wie sie auch heißen mögen, Stan oder Brooke oder Ra . . .«
    Es klingelte, drei Minuten zu früh. Ich schluckte den Rest des entscheidenden Namens hinunter und hielt mir das Telefon ans Ohr. »Ja?«, sagte ich überrascht.
    Und dann: »Ach was – Stan ?! Na, das ist ja eine . . . ja, natürlich weiß ich noch, wer Sie sind!«
    Biggy machte ein völlig verdutztes Gesicht – und wurde beinahe rot. Volltreffer! Da hatte meine (und Brookes) Nase ja nicht getrogen . . .
    Stan und ich plauderten einen Moment, dann gab ich den Apparat an Biggy weiter. Während die beiden redeten, flüsterte ich Denise zu, ich hätte keinen genauen Plan, was Stan anging, eher so eine Intuition. Man müsse die Leute mit ihren eigenen Schwächen konfrontieren, damit man sie weich kriegte usw.
    Denise sah mich verständnislos an, aber wir konnten das Thema nicht weiter vertiefen. Ich tat so, als würde ich die Weinkarte studieren, belauschte Biggy aber in Wirklichkeit schamlos. ( Oh riiieeelli? , lachte sie atemlos. Ssatt is a nais eidiiiah! )
    Als sie ihr Gespräch beendet hatten (Biggy immer noch mit leicht geröteten Wangen), hieb Denise spontan und ganz ahnungslos in die Kerbe, die ich selbst auch schon anvisiert hatte.
    »Stan Gerber?«, fragte sie. »Watt wollte der denn? Der ist ja ganz nett, aber mit seiner Kartoffelnase . . . und dann immer nur seine Eisenwaren im Kopf.« Sie runzelte kritisch die Stirn.
    »Denise!« Biggy war beinahe empört. »Watt bist du ungerecht! Der Mann hat das Herz auf dem richtigen Fleck, datt musst sogar du bemerkt haben, obwohl du ja ziemlich abgelenkt warst! Und er erkundigt sich über den ganzen Ozean hinweg, wie es einem geht und so, der Nora und auch mir . . . also datt sind Manieren, sag ich dir!«
    »Mr.   Gerber ist eine Seele von Mensch«, sagte ich altklug zu Denise. »Er hat sich schon ein paar Mal bei Brooke erkundigt, was wir alle machen – insbesondere deine Mutter allerdings.« Ich zwinkerte ihr unauffällig zu.
    Biggy bekam noch mehr Farbe. Denise beäugte ihre Mutter interessiert. »Na ja«, sagte Biggy ein bisschen unsicher, »wir haben uns einfach gut verstanden.«
    »Aber was sagt denn Ihr Freund dazu?«, fragte ich unschuldig, »wenn Sie sich mit einem anderen Mann so . . . gut verstehen?«
    Mutter und Tochter Westerweg sahen mich verdattert an.
    »Freund?«, wiederholte Biggy.
    »Ja«, sagte ich, »der, mit dem Sie immer telefonieren. Der Ihnen immer diese Ratschläge gibt, Günter oder so . . .«
    Die beiden Westerwegs brachen gleichzeitig in Gelächter aus.
    »Günter! Sie meint meinen Günter!«
    »Datt ist ja süß, sie meint . . . Papa!« Denise wischte sich eine Lachträne aus dem Auge.
    Jetzt war ich verdattert.
    Als die

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