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Make Me Gluecklich

Make Me Gluecklich

Titel: Make Me Gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane André
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Guck mal – vielleicht ist es . . .« Und sie streckte mir mein Handy auffordernd entgegen.
    »Ja, bitte?«
    »Miss . . . spreche ich mit Nora Tessner? Hier ist Greg – Gregory Summit.«
    Ich staunte. »Greg?! Das ist aber . . . wie . . .?«
    Mein schüchterner Physiklehrer lachte. »EntschuldigenSie, Nora, ich hoffe, ich störe Sie nicht! Ich habe Ihre Nummer über Brooke, die in Ihrem Berliner Büro angerufen hat, und die meinten dort, ich dürfe ruhig Ihre Handynummer haben. War das okay?«
    Er war irgendwie putzig, mein »pro bono« -Fall. Ich weiß nicht warum, aber ich mochte ihn einfach. »Natürlich, kein Problem, Greg. Wie geht es Ihnen?«
    »Darum rufe ich an, Miss . . . Nora. Verstehen Sie – es musste einfach sein. Ich habe . . . wir sind . . . seit gestern habe ich eine Freundin, wenn Sie so wollen . . .« Ich konnte förmlich vor mir sehen, wie Greg rot anlief. »Ingvild und ich, wir haben uns vorgestern das erste Mal getroffen, und gestern schon wieder!«
    O Gott – hielt er das jetzt schon für das Zeichen einer echten Bindung?! Dann war er doch ein viel schwierigerer Fall, als ich gedacht hatte.
    Da ich nicht antwortete, fühlte Greg sich zu näheren Erläuterungen aufgefordert. »Also, das ist . . . nun ja, wir mögen uns, wenn Sie verstehen, was ich meine . . . Wir äh . . . sie hat . . . na ja, Sie wissen schon.«
    Ich hatte keine Ahnung. Aber jetzt war ich doch neugierig. »Sie meinen, Sie . . . sind sich näher gekommen? Haben Sie sich vielleicht . . . geküsst?« Herr Schubert und Denise lauschten andächtig.
    »Ja, das ist wohl . . . das kann man vielleicht so sagen. Auf jeden Fall . . . mögen wir uns – ich meine jetzt wirklich. Morgen fahren wir nach Coney Island, verstehen Sie? Wir werden spazieren gehen und . . . danke, Nora! Vielen, vielen Dank. Wenn Sie sich nicht engagiert hätten, wenn Sie nicht im richtigen Moment da gewesen wären, dann wäre das nie passiert. Ich hätte Ingvild nie kennengelernt, und ich hätte nie . . . deswegen rufe ich Sie in Deutschland an. Das war’s, was ich sagen wollte.«
    Ich schwieg, ziemlich gerührt. Es freute mich sehr, dass dieser schmale, schüchterne und so liebenswerte Mannendlich jemanden gefunden hatte, der ihn wertschätzte. Diese Ingvild war mir gleich ins Auge gefallen . . . ich konnte mir nicht helfen, ich war ein kleines bisschen stolz auf mich.
    Wir verabschiedeten uns und wünschten uns alles Gute.
    Als ich das Handy weggelegt hatte, fühlte ich mich zum ersten Mal an diesem Tag einigermaßen wohl in meiner Haut – als hätte ich etwas geleistet, als hätte endlich etwas funktioniert.

Ich brachte Denise zur Tür, und wir verabredeten uns für den Abend – für ein Stündchen, vielleicht zwischen sieben und acht . . . Denise meinte, Biggy wollte mich sowieso zum Essen einladen, um sich meine Story in allen Einzelheiten erzählen zu lassen.
    Als ich zu meiner Kasse zurückkehrte, kam mein Chef auf mich zu. Er sah mich an, als wäre ihm eben erst ein bestimmter Gedanke gekommen.
    »Frau Tessner, ich habe das Gefühl, Sie sind nicht wirklich bei der Sache – ich meine, bei unserer Sache. Dauernd diese Telefonate und jetzt sogar Besuche – alles wegen dieser Agentur-Geschichte . . . Verstehen Sie mich nicht falsch, das alles ist sehr ehrenwert, aber . . . nun ja, wir betreiben hier nun mal ein anderes Geschäft, und dafür muss man auch ein wenig Engagement aufbringen.«
    Ich musste zugeben, dass er nicht unrecht hatte.
    »Ich . . . das alles ist nur, weil ich gerade erst zurückgekommen bin, Herr Schubert. Das sind bloß noch – irgendwie so lose Enden, wissen Sie. Eher zufällig!«, stotterte ich.
    »Na, ich weiß nicht, Frau Tessner. Es kommt mir beinahe so vor, als wären Sie mit richtiger Leidenschaft dabei, wenn’s um die Geschichten aus dem wahren Leben geht.« War da ein spöttischer Ton in seiner Stimme?!
    »Aber bestimmt nicht, Herr Schubert«, protestierte ich. »Ich hab bestimmt nicht vor, den Beruf zu wechseln! Vermutlich hören Sie ab sofort eh kein Wort mehr von dieser Reise oder irgendeiner Partneragentur, garantiert!«
    Das Ladentelefon klingelte. Ich war noch nicht wieder hinter der Kasse, also griff mein Chef nach dem Hörer, während er noch vor sich hin brummelte: »Na, das glaube ich erst, wenn ich . . . Buchhandlung Schubert, guten Tag!«
    Ich sah mich unauffällig um, ob ich irgendetwas entdeckte, um das ich mich auf der Stelle kümmern konnte.
    »Frau Tessner«, sagte er plötzlich, viel zu früh. »Für

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