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Make Me Gluecklich

Make Me Gluecklich

Titel: Make Me Gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane André
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hier gearbeitet.
    Das Einzige, was an den Geschäftszweck von Mr. & Mrs.   Right erinnerte, waren die Fotos an den Wänden im Flur: Dezent gerahmt gab es hier Aufnahmen von glücklichen Paaren in allen möglichen Lebenssituationen. Eine ältere Frau hockte mit einem gleichaltrigen Mann an einem Lagerfeuer. Ein beleibtes, glücklich strahlendes Pärchen stand vor einem Ladenschild, das »Fruit and Vegetables« versprach. Ein junger Mann mit Stoppelhaaren hielt eine Frau in einem Sari fest umschlungen. Es waren keine selbst gemachten Schnappschüsse, sondern Aufnahmen eines professionellen Fotografen – aber offensichtlich nicht von Models, sondern von echten Kunden. Es war eine interessante Mischung, die mich innehalten ließ, um sie zu betrachten.
    Über einem blauen Wasserspender hing dann sogar ein Foto der schönen Katherine. Ganz auf brave Büro-Tussi zurechtgemacht, hielt sie ihre Wange an die eines dunkelhaarigen Typen mit markantem Gesicht; beide streckten ihre Arme aus, als wollten sie den Betrachter zu einer Umarmung einladen. Es sah irgendwie seltsam aus. Der Mann wirkte ja noch anziehend, er hatte so ein Funkeln in den Augen, aber Katherine – bei allem Respekt – wirkte etwas dämlich. Dass hier sogar die Angestellten mit ihren Freunden für die Agentur posieren mussten, fand ich lächerlich. Das relativierte die Schönheit der anderen Fotos beträchtlich.
    Aber wenigstens fiel mir bei Katherines Anblick ein, dass ich noch etwas zu tun hatte.
    Mit zwei Schritten stand ich vor der angewiesenen »linken hinteren Tür«. Sie war nicht abgeschlossen.
     
    Mein erster Gedanke war: Gott sei Dank hast du die anderen nicht mitgenommen! Obwohl man nicht sofort hätte sagen können, was hier nicht stimmte, drängte sich doch augenblicklich der Eindruck auf, dass zwischen der Agentur vorne und dieser Partnerfirma hier ein gewaltiger Graben klaffte – ein Graben, so tief und breit wie beispielsweise der zwischen Europa und Amerika.
    Ich befand mich in einem einzigen Raum, in dessen Mitte ein altmodischer Tresen stand. Auf diesem Tresen türmten sich Papiere von unterschiedlichstem Format in bunten ordentlichen Stapeln – Prospekte, Merkzettel, Formulare, Visitenkarten, Fragebögen. Es sah ein bisschen aus wie im Schaufenster einer Druckerei, die vorführt, was sie alles herstellen kann. Nichts flog herum oder lag quer; jeder einzelne Haufen war genau ausgerichtet und liebevoll aufgetürmt – es machte nur alles den Eindruck vollkommener Sinnlosigkeit. Was hatten diese Versicherungsreklamen, die Blumenhändlerwerbung und die Hinweise über die neueste Gesundheitskampagne des Staates New York mit Partnervermittlung zu tun?!
    Der ausladende Schreibtisch hinter dem Tresen sah genauso aus. Das betagte Grau seines Holzes war kaum zu erkennen unter den Bergen von exakt nebeneinanderliegenden Druckerzeugnissen. Ein riesiger Computer thronte mitten darin wie der Herrscher eines stummen Volkes. Die Wände waren bis oben hin mit Regalen zugestellt. Auch hier Papierstapel sowie lange Reihen altmodischer Ordner, säuberlich beschriftet in zarten, lilafarbenen Buchstaben. Gentlemen stand auf dem einen, out of town . Ein anderer enthielt Ladies, down . Und wieder ein anderer sprach kryptisch von Far west, gents .
    Was zum Teufel sollte das heißen?!
    Wo war Brooke, und was war das hier für ein seltsames Büro?
    Irgendwie sprachlos legte ich meine Handtasche auf einemim Weg stehenden Sessel ab und ging langsam um den Tresen herum zum Schreibtisch. Der Computer war ausgeschaltet, das Telefon stumm. Alles war sauber und frisch abgestaubt, so als würde sich hier jemand liebevoll um seinen Arbeitsplatz kümmern.
    Ich schüttelte meine Verwirrung ab. Jetzt musste gehandelt werden – allzu lange konnte ich meine fünf Schäfchen nicht warten lassen. Noch hielten die Westerwegs die Stimmung hoch, aber auch sie wollten ja irgendwann einmal wissen, was nun Sache war. Welche tollen Typen Denise heute Abend treffen würde . . .
    Ich ließ mich auf den Schreibtischstuhl fallen und meinen Blick schweifen. Kein gelber Zettel mit einer Nachricht, keine Notiz am Monitor, der Brookes private Telefonnummer zu entnehmen war.
    Ich versuchte mehrere Dinge gleichzeitig: Ich schaltete den Computer ein, versuchte auf dem Handy eine Verbindung mit Afrika herzustellen und riss die Schreibtischschubladen auf.
    Der Computer brauchte Ewigkeiten, bis er reagierte. Dabei summte und brummte er wie ein Transistorradio, das das Rauschen aus den Tiefen des

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