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Make Me Gluecklich

Make Me Gluecklich

Titel: Make Me Gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane André
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Alls empfängt. Das Handy ließ ziemlich rasch ein Tuten hören (und das kam nun wirklich aus dem All!), aber immer noch ging niemand dran. Langsam entwickelte ich einen gewissen Ärger, was meine Mutter anging.
    Ich suchte auf dem Schreibtisch nach aktuellen Ausdrucken, insbesondere zum heutigen Tag. Brooke musste die Liste doch fertig haben, mit den Terminen, Orten, Telefonnummern etc. Im Grunde war dieser Zettel ja alles, was ich brauchte. Leider war nur weit und breit nichts von einer solchen Liste zu sehen.
    Mittlerweile war der Computer zum Leben erwacht und machte – Microsoft sei Dank – einen vertrauten Eindruck. Während es in Afrika immer noch klingelte, suchteich nach den üblichen Programmen: Adressdateien, Terminkalendern . . . Es war alles da, was das Herz begehrte, Outlook, FileMaker, MsOffice, und für einen kurzen Moment fand ich die Globalisierung echt toll.
    Ich klickte Outlook an; vielleicht führte Brooke dort ihren Terminplaner. Vielleicht hatte sie darüber sogar eine Verbindung zu ihrem Palmtop . . . man konnte ja nicht wissen, wie weit die amerikanischen Sekretärinnen in dieser Hinsicht waren.
    Knister, knirsch, ein Knacken im Monitor, ein Fleck wie ein schwarzes Loch, und weg war das Bild auf dem Schirm. Mit einem empörten Seufzer schied der Rechner unter dem Tisch aus dem Leben. Meine rechte Hand schwebte über der Tastatur, mitten in der Bewegung erstarrt. Ich hatte doch gar nichts gemacht!
    Meine Linke hielt immer noch das Handy ans Ohr, aber die ließ ich jetzt sinken. Ich war ganz auf mich allein gestellt.
    Da öffnete sich die Tür. Brooke – endlich!
    Doch es war nur die schöne Katherine.
    »Kann ich irgendetwas für Sie tun, Miss Tessner?«, fragte sie.
    Für den Moment warf ich alle meine Vorurteile über Bord. Ich brauchte wirklich Hilfe. »Ja, das können Sie tatsächlich. Haben Sie Brookes private Telefonnummer, oder die ihres Handys? Sie sollte spätestens um zehn Uhr hier sein! Sie hat uns keinen Wagen geschickt, sie hat sich nicht gemeldet – und ich habe hier Kunden und Fernsehleute am Hals, die ich alle bei Laune halten muss!« Ich konnte nicht verhindern, dass etwas wie Panik in meiner Stimme mitschwang.
    Katherines Augen nahmen ein mitleidvolles Saphirblau an – wie machte sie das bloß? »Hm, ja. Ich verstehe. Gut, dass Max – äh, Mr.   Brannigan meinte, ich sollte heute morgen auch lieber vor Ort sein. Wir sollten . . .«
    Ich unterbrach sie etwas unhöflich. »Was wollen Sie damit sagen? Dass Mr. . . . Max ahnte, dass unsere Sekretärin heute nicht pünktlich sein würde?!« Ich verstand es wirklich nicht.
    »Aber nein – nein! Brooke ist normalerweise sehr pünktlich. Montag bis Freitag, neun bis achtzehn Uhr, Sie können Ihre Uhr danach stellen! Samstag ist natürlich nicht ihr regulärer Arbeitstag, aber ich weiß, dass sie weiß . . .«
    »Gut, gut!«, entfuhr es mir. »Aber warum sind Sie denn hier – und wie können Sie mir helfen?« Ich fand, Katherine war ein bisschen umständlich.
    »Mr.   Brannigan meinte . . . er ist mein Chef, das wissen Sie sicher?!« Sie lächelte kokett, als hätte sie einen entzückenden Witz gemacht. »Er meinte, wir als Partnerfirma müssten selbstverständlich ebenfalls präsent sein, auch wenn der Dokumentarfilm von Ihrer Mutter und Matches Worldwide handelt. Ein solcher Film ist schließlich wertvolle Werbung, und wenn man in Deutschland gut über Matches spricht, hat vielleicht auch Mr.   Right etwas davon . . .«
    Ich war sprachlos, wie offen und unverblümt hier Geschäftsinteressen zur Sprache kamen. Katherine schien überhaupt nichts dabei zu finden. Das war wohl der berühmte Unterschied der Kulturen.
    »Mr.   Brannigan wird später natürlich auch noch kommen; er kann wegen einer wichtigen familiären Sache nicht pünktlich sein . . . Ich vertrete ihn so lange.« Täuschte ich mich oder leuchteten ihre Augen wirklich so seltsam, wenn sie ihren Chef erwähnte? Hatte ich es hier etwa mit dem klassischen Chef-Sekretärinnen-Geplänkel zu tun – er schickte sie für Überstunden ins Büro, weil er mit seiner Frau einkaufen gehen musste, und sie tat es auch noch gerne, weil sie ihn liebte?! O je – aber das sollte nicht mein Problem sein.
    »Dann bitte: Sie wissen doch sicher, wie ich Brooke erreiche?! Irgendjemand muss doch ihre Nummer haben! Ich finde hier überhaupt nichts von dem, was ich brauche.«
    »Okay, lassen Sie mich überlegen. Heute ist Chris nicht da, der die ganzen Verwaltungssachen macht . . .

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