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Mala Vita

Mala Vita

Titel: Mala Vita Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudio M. Mancini
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standen Offiziere der Polizia Stradale. Den Raum, der normalerweise von den Polizeibeamten der Region für ihre Besprechungen genutzt wurde, hatte man zur Kommandozentrale umfunktioniert. Telefone, Faxgeräte, Computer und Drucker sowie ein Funkgerät standen auf den Tischen. Es herrschte eine chaotisch anmutende Arbeitsatmosphäre.
    D’Aventura machte sich nichts vor: Die Zusammenarbeit zwischen der örtlichen Polizia Stradale, den Carabinieri und der Auswahl von Spezialkräften des Antimafia-Teams aus Palermo war von gegenseitigem Misstrauen geprägt, und auch er war nicht in der Lage, es auszuräumen. Die einheimischen Polizeikräfte ließen keinen Zweifel aufkommen, dass sie ihn und seine Mitarbeiter als Fremdkörper, als Eindringlinge betrachteten. Er war für sie einer dieser verhassten Carabinerioffiziere aus der Großstadt, die sich anmaßten, im Kasernenhofton das Kommando in ihrem angestammten Verantwortungsbereich zu übernehmen.
    Seit drei Tagen lief die Großfahndung nach Bruno Sforzano, eigentlich ohne Erfolg, denn außer zwei Kleinkriminellen und einem Dealer war der Truppe niemand ins Netz gegangen. Mehr als zweihundert Carabinieri hatten die Kleinstadt Caltabellotta abgeriegelt. Während etwa ein Dutzend Beamte alle eingehenden Informationen erfassten, analysierten Spezialisten und ortskundige Kollegen den jeweiligen Fortschritt. Eine weitere Gruppe bereitete entsprechende Maßnahmen vor und leitete sie an d’Aventuras Befehlsstelle weiter. Zeitgleich liefen Aktionen mit mehreren Hundertschaften in den Nachbargemeinden Campofelice, Prizzi, Castronovo und Giuliana, alles abweisende Dörfer am Fuße des gewaltigen Felsmassivs Rocca Bussambra gelegen.
    D’Aventura und Commissario Venaro machten sich keine Illusionen, Sforzano fassen zu können. Die mehr oder weniger unzugänglichen Bergdörfer, in denen sich Cardones Mörder aufhalten sollte, boten einem Mann, der sich auskannte, Tausende von Schlupfwinkeln. Von der Bevölkerung, auch da machten sich die beiden nichts vor, war kaum Unterstützung zu erwarten.
    Niemand würde Bruno Sforzano verraten, zumal er der Neffe des einflussreichen Bürgermeisters von Prizzi war. Im Übrigen bezweifelte d’Aventura, dass sich der Gejagte in seiner Heimatregion verborgen hielt. Er und Venaro hatten in den vergangenen zwei Tagen an die vierzig Zeugen in die Mangel genommen. Ohne Ergebnis. Das Schweigen der Menschen in dieser Region glich dem undurchdringlichen und kalten Winternebel in den zerklüfteten Bergen.
    »Diese verfluchte Großfahndung ist eine einzige Farce«, grummelte Commissario Venaro, als er die neuesten Berichte der Suchaktionen auswertete. »Ich möchte wetten, Sforzano hält sich irgendwo in Palermo auf.«
    D’Aventura nickte und sah nachdenklich aus dem Fenster. Nebel war aufgezogen, und die ganze Umgebung erschien so grau wie die Erfolgsaussichten. Noch einige Stunden, dann würde die Nacht anbrechen, und er würde die Jagd nach dem Mörder einstellen lassen. Es erschien ihm paradox, die Sinnlosigkeit einer Aktion zu erkennen und sie trotzdem auszuführen.
    »Porca miseria!«
D’Aventura schlug mit der flachen Hand so heftig auf den Schreibtisch, dass die Beamten erschrocken auffuhren. Zwei Fahrzeuge waren vorgefahren. Mehrere Personen mit Filmkameras, Mikrofonen und Lampen quollen aus den Autos.
    »Was, um Himmels willen, soll das?«, fauchte der Comandante.
    »Presse«, hörte er jemanden auf dem Gang rufen.
    D’Aventura griff sich an den Kopf, als vor dem Haus mehrere Männer begannen, mit routiniertem Arbeitseifer Kabeltrommeln auszuladen und Sendeeinrichtungen aufzubauen.
    »Die haben mir gerade noch gefehlt!«, herrschte er einen uniformierten Beamten an, der die Tür aufgerissen hatte und zwei Männer einließ.
    »Was ist denn hier los?«, fragte Venaro aus dem Hintergrund und nahm sein Computerheadset ab.
    Bevor d’Aventura antworten konnte, baute sich ein modisch gekleideter Mann vor ihm auf. »Sandolo von Televisione RAI Uno!«, rief er und deutete auf die Kollegen hinter sich. »Und das sind meine Sendetechniker.« Hinter ihm drängten mehrere Männer mit Koffern und Kabelrollen nach und vervollständigten das Chaos in der Kommandozentrale. »Sie sind der Capo dieser Veranstaltung?«, fragte der Reporter und streckte d’Aventura die Hand entgegen. Dieser schwieg.
    »Wir brauchen Licht!«, rief einer der Eindringlinge und wandte sich an den Comandante. »Wo sind die Stromanschlüsse?«
    »Raus!«, brüllte d’Aventura mit

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