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Malavita: Eine Mafia-Komödie (German Edition)

Malavita: Eine Mafia-Komödie (German Edition)

Titel: Malavita: Eine Mafia-Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tonino Benacquista
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dem Zimmer und kam mit einem Verbandskasten wieder, aus dem er eine Spritze nahm. Manchmal musste man Maggie vor sich selbst schützen.
    »Sie wird mindestens sechs Stunden schlafen.«
    Fred und Quint krochen zum Fenster und setzten sich nur so weit auf, dass sie einen Blick auf die Straße werfen konnten. Dort stand ein VW -Bus, um ihn herum eine Handvoll Männer, alle bewaffnet, sie marschierten auf den Trümmerhaufen los.
    »Außer Matt Gallone und Franck Rosello kenne ich niemanden«, flüsterte Fred.
    »Der kleine Braunhaarige ist Jerry Wine und der, der die Panzerbüchse wegpackt, ist Greg Sanfelice.«
    Quint fragte sich, wie es dieses Pack bis zu den Manzonis geschafft hatte. Sechs Jahre harte Arbeit waren gerade vor seinen Augen vernichtet worden. Hatte jemand in Washington oder Quantico geredet? Er verschob diese Frage auf einen späteren Zeitpunkt. Wie viele waren es? Fünf? Zehn? Zwanzig? Noch mehr? Egal, wie viele es waren, er wusste, es waren die Besten der Besten, und alle gehorchten sie blind Don Miminos Befehlen. Wenn es sich in New York herumgesprochen hatte, dass die Ratte Manzoni in einer kleinen Stadt in der Normandie lebte, dann würde diese kleine Stadt in der Normandie eben kurzerhand dem Erdboden gleichgemacht werden. Auch wenn Thomas Quintiliani die Mafia hasste, so hatte er doch Respekt vor so viel Konsequenz und Entschlossenheit. Don Mimino gehorchte nur seinen eigenen Gesetzen, so viel war klar.
    Die Staubwolke hatte sich aufgelöst. Matt kletterte mit seiner Smith & Wesson über die Trümmer. Greg aber war klar: Wenn zum Zeitpunkt des Einschlags irgendein lebendes Wesen im Haus war, dann war es jetzt für alle Zeiten mausetot und bereits begraben. Wo also war das Problem? Doch Matt ließ sich nicht davon abhalten, die Anweisungen seines Großvaters bis zum bitteren Ende auszuführen; er würde diesen Ort erst verlassen, wenn er die Leiche seines Erzfeindes gefunden hatte. Mal ganz abgesehen von den Zollproblemen, hätte Don Mimino sicherlich nichts gegen ein kleines Souvenir, Manzonis Herz zum Beispiel, in einem schönen Gefäß, in Formalin eingelegt. Man könnte es denen zeigen, die Manzonis Beispiel folgen wollten, außerdem machte es sich sicher gut als Dekorationsstück in der Zelle seines Großvaters. Matt wies seine Männer an, alles freizuschaufeln, bis sie Klarheit hätten. Jerry verteilte Hacke und Spaten.
    Quintiliani kauerte noch immer auf dem Boden. Er wollte seine Männer informieren, aber weder Di Cicco noch Caputo gingen an ihr Handy, woraus Quint die einzig logischen Schlüsse zog. Fred war wie hypnotisiert von dem Tanz, den die Männer da draußen aufführten. Einige von ihnen kannte er, den einen oder anderen hatte er sogar geliebt wie einen Bruder, und jetzt stocherten sie in den Trümmern seines Hauses herum, in der Hoffnung, seine Leiche zu finden.
    »Ich versuche, Unterstützung zu bekommen. Doch von nun an sind wir ganz auf uns allein gestellt«, sagte Quint erstaunlich abgeklärt.
    Mit der Spitzhacke in der Hand über einen Steinhaufen gebeugt, der noch vor zehn Minuten eine Küche gewesen war, vernahm Jerry auf einmal ein Wimmern, das wie aus dem Jenseits zu kommen schien. Er verständigte Matt.
    »Klingt wie ein Kind, das heult.«
    Die Stimme, die aus dem Abgrund nach oben drang, war bereits zu schwach, um laut nach Hilfe zu verlangen, weigerte sich aber auch, ganz zu verstummen. Greg, der viele verschiedene Schreie in seiner Berufslaufbahn verursacht hatte, hatte noch nie etwas so Herzzerreißendes gehört. Guy wollte, dass es aufhörte, ohne zu wissen, woher es kam. Sie schaufelten einige zerbröselte Mauerstücke beiseite, dabei stießen sie auf ein Spülbecken aus Metall und zerstörte Küchengeräte, Reste des Parkettbodens schlugen sie einfach klein. Als sie gerade dabei waren, die kläglichen Überreste der Ziegelsteine zur Seite zu räumen, senkte sich plötzlich der ganze Haufen und sie gingen bis zur Taille im Schutt unter. Jerry half ihnen, sich aus dem Schlamassel zu befreien. Währenddessen ging das herzerweichende Röcheln weiter, das Lebewesen schien jetzt sogar Hoffnung zu schöpfen, dass jemand es retten würde.
    Malavita hatte in ihrer Höhle die Explosion überlebt. Ein Häufchen Elend, das früher einmal wie ein Hund ausgesehen hatte, tauchte aus den Tiefen der Erde auf. Völlig erschöpft und blutverschmiert erblickte sie schließlich wieder das Tageslicht. Sie hatte am ganzen Körper Schnittwunden, ihr Fell triefte vor Blut, einzig der

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