Malcolm, Prince of Bannister: Das Geheimnis einer wahren Liebe/Die Rache des Magiers/Der Sieg der Liebe (German Edition)
Armen und Beinen waschen, wobei er auch noch ein paar Schürfwunden entdeckt, die er reinigt und soweit nötig verbindet. Erst jetzt, nach über einer Stunde, beginnt Shiela sich langsam wieder zu rühren. Ein leises Stöhnen ringt sich über ihre Lippen, ihre Lider zucken etwas, doch noch weigert sich ihr Bewusstsein, wieder die Oberhand zu gewinnen.
Malcolm setzt sich direkt neben sie, lagert ihren Kopf behutsam auf seinem Schoß und drückt ihr ein weiteres feuchtes und kühlendes Tuch auf die Stirn. Liebevoll streichelt er ihre Wangen, froh darüber, dass sie sich nicht das hübsche Gesicht zerschlagen hat. Von der Platzwunde wird wahrscheinlich ohnehin eine Narbe zurückbleiben.
„Shiela, hörst du mich?“
Tatsächlich beginnen ihre Augenlider sich jetzt stärker zu bewegen, schließlich schafft sie es, die Augen ganz zu öffnen und schaut ihn mit noch verschleiertem Blick an. Doch dann erkennt sie ihn.
„Malcolm, was ist denn … Oh, mein Gott, ist mir schlecht!“
Eilig wendet sie sich zur Seite und muss sich übergeben. Ihr Mann hält ihren Oberkörper dabei fest, stützt sie und reicht ihr schließlich das Tuch, das bei der Aktion von ihrer Stirn gerutscht ist, damit sie sich den Mund abwischen kann, und gibt ihr etwas zu trinken.
„Ganz langsam, Shiela, du hast eine Gehirnerschütterung, deshalb ist dir so schlecht!“
„Oh verdammt“, flucht sie nicht ganz königlich, „ich habe das Gefühl, mein Kopf fliegt gleich auseinander!“
Sie tastet nach ihrer Stirn und fühlt den Verband.
„Ja, du hast eine Platzwunde“, kommt Malcolm ihrer Frage erklärend zuvor. „Ich denke mal, du bist mit der Stirn auf einen Stein aufgeschlagen.“
„Aber wieso? Was ist denn passiert?“, will sie wissen.
„Dein Pferd hat gescheut, dich abgeworfen, und dann bist du den Steilhang hinuntergerutscht.“
„Dann habe ich … wohl noch … Glück gehabt?“
„Das kannst du wohl sagen! Als ich dich unten gefunden habe, dachte ich wirklich einen Moment lang, ich hätte dich verloren.“
Malcolm ist bei dieser Erklärung seine Erleichterung anzumerken. Fürsorglich feuchtet er ein weiteres Tuch an und legt es auf ihre Stirn.
„Du brauchst jetzt Ruhe, viel Ruhe, auf keinen Fall darfst du rumlaufen oder gar reiten. Erst muss es deinem Kopf wieder besser gehen, denn dir ist doch sicher auch schwindlig, nicht wahr?“
Selbst wenn sie ihm die Wahrheit verschweigen möchte, so ist sie gar nicht in der Lage, klar und überlegt zu handeln.
„Ja“, gibt sie schlicht zu.
„Dann versuch etwas zu schlafen, mein Schatz. Dann geht es dir bestimmt bald besser. Ich denke wir sind hier erst einmal sicher.“
Liebevoll streicht er über ihre schmale Hand, steht dann auf und nimmt Michael an die Hand.
„Komm, mein Junge, wir lassen Mama jetzt schlafen und richten uns ein Nachtlager her.“
Etwas abseits hat er eine günstige Stelle entdeckt, zu der er auch die Pferde bringt. Er zeigt seinem Sohn, welche Moospflanzen er sammeln und zu einem Haufen schichten soll, damit mit den Decken alle drei ein weiches Lager bekommen. Er selbst richtet mit Steinen einen Platz für das Lagerfeuer her, sodass schon bald ein paar trockene Hölzer unter den Flammen knistern. Da er in der Nähe auch eine Quelle entdeckt, haben sie wenigstens frisches Wasser, da er wohl mit Recht vermutet, dass seine Frau ein paar Tage lang ausruhen muss, denn wenn ihr schwindlig wird und sie erneut vom Pferd stürzt, kann das erst recht gefährlich für sie werden.
So geht er, nachdem er alles hergerichtet hat, zu ihr zurück, schiebt seine Arme unter ihren Körper und hebt sie sacht hoch. Selbst im Halbschlaf kuschelt sie sich an ihn und ein glückliches Lächeln scheint auf ihren Zügen zu liegen. Sie weiß, dass er für sie da ist, und nur das zählt jetzt für sie!
Tatsächlich sind die drei dazu verdammt, gleich mehrere Tage hier zu rasten, was zumindest den Pferden gut bekommt. Malcolm schafft es, wenigstens zwei Wildkaninchen in der näheren Umgebung zu schießen, sodass sie Frischfleisch bekommen, denn weiter weg will er nicht jagen, weil er Shiela und Michael dann zu lange allein lassen muss.
Zu seiner großen Freude erholt sich seine Frau erfreulich schnell, wenn sie beim Aufstehen auch immer noch über leichten Schwindel klagt. Schließlich hilft ihr Malcolm, wieder auf dem Pferd aufzusitzen, damit sie ein paar Runden reiten kann. Da sie auch das recht gut verkraftet, beschließen sie, am nächsten Morgen wieder aufzubrechen, auch wenn
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