Malcolm, Prince of Bannister: Das Geheimnis einer wahren Liebe/Die Rache des Magiers/Der Sieg der Liebe (German Edition)
laufen. Ein unsäglicher Schmerz bohrt sich in diesen Sekunden in sein Herz, während eine eiskalte Hand es zu umklammern scheint, glaubt er doch, dass ihm seine Liebste durch ein grausames Schicksal entrissen worden ist. Am liebsten möchte er diesen seelischen Schmerz laut hinausschreien. In diesen schrecklichen Momenten kann man ihn als gebrochenen Mann bezeichnen, der glaubt alles Leid der Welt ertragen zu müssen. Nie wieder wird er ihre Liebe spüren, ihre zärtlichen Küsse fühlen, ihr liebliches Lächeln und ihre saphirblauen Augen sehen, denen er nie widerstehen konnte. Ihr Kopf liegt haltlos in seiner rechten Armbeuge, doch dann bemerkt er, dass sich ihre Brust leicht hebt und senkt, sie atmet!
„Mein Gott, Shiela!“
Er kann es kaum glauben, seine Frau lebt! – Für ein paar Minuten hat er all die Angst und Sorge empfunden, die sie wahrscheinlich spürt, wenn er in einen dieser zahllosen Kämpfe verwickelt ist, wenn er sein Leben für sie und Michael riskiert.
Deutlich spürt er ihre Halsschlagader unter seinen Fingern pulsieren. Aber er muss sie von hier wegbringen, sonst kann er ihr nicht helfen! Vorsichtig hebt er sie hoch und kämpft sich Schritt für Schritt den steilen Abhang hinauf, rutscht immer wieder auf den losen Steinen ein Stück zurück, doch schließlich schafft er es. Keuchend vor Anstrengung, lässt er ihren Körper, endlich oben angekommen, ins Gras gleiten, holt eilig von seinem Pferd die Wasserflasche und wischt ihr das Blut aus dem hübschen Gesicht. Anscheinend hat sie sehr viel Glück gehabt und sich nichts gebrochen, doch muss sie mit dem Kopf auf einen Stein aufgeschlagen sein, daher die Platzwunde.
Tiefe Bewusstlosigkeit hat sie ergriffen, sodass sich Malcolm entschließt, sie jetzt, da sie noch keine Schmerzen empfindet, wieder aufzuheben und ein Stück weiter bis an den nahen Waldrand zu tragen. Seine Frau auf den Armen haltend, weist er seinen Sohn an, hier auf ihn zu warten. Er bringt sie bis unter die ersten Bäume, wo er sie ins Farnkraut bettet. Erst dann kehrt er zurück und holt seinen Sohn und die beiden Pferde.
Als er sich dann endlich richtig um seine Frau kümmern kann, beginnt sie sich auch schon wieder zu regen, doch zu Bewusstsein kommt sie noch nicht. Sanft legt er ihr ein feuchtes Tuch auf die Stirn, nachdem er die Platzwunde versorgt hat. Zum Glück haben sie in der letzten Ortschaft etwas Verbandszeug besorgt, sodass er nicht gezwungen ist, ihre Kleidung noch weiter zu zerreißen.
Die ganze Zeit über steht der kleine Michael etwas abseits und schaut seinem Vater mit großen Augen zu. Er begreift noch nicht, dass seine Mutter nur knapp dem Tode entronnen ist, dass er sie genauso gut auch für immer verloren haben könnte.
Schließlich fragt er zögernd: „Was hat Mama denn? Ist sie krank?“
Der Prinz blickt von seiner Arbeit auf, und ihm wird klar, dass er seinen Sohn in dieser Situation wohl sehr vernachlässigt hat. Das alles muss auf einen dreijährigen Jungen doch sehr beängstigend wirken.
Und so streckt er die Hand nach ihm aus und meint zu ihm: „Komm mal her.“
Er zieht den Jungen in seine Arme und drückt ihn an sich, will ihm zeigen, dass er für ihn da ist, egal was auch passiert. Fest blickt er ihm in das kindliche Antlitz, streicht ihm über den blonden Wuschelkopf und versucht, ihm die Situation zu erklären.
„Ja, Michael, Mama ist sehr krank! Deshalb können wir auch nicht weiterreiten. – Sie schläft jetzt ganz fest, und dann wird es ihr bestimmt bald wieder besser gehen.“ Der Kleine schluckt heftig, er ist den Tränen nahe, doch sein Vater drückt ihn nochmals an sich und erklärt weiter: „Du hast doch gesehen, dass Mama den Hang heruntergefallen ist, nicht wahr? Dabei hat sie sich sehr wehgetan. – Du bist doch auch schon hingefallen und hast dir das Knie aufgeschlagen. Kannst du dich noch erinnern?“ Da der Junge heftig nickt, spricht er weiter: „Siehst du, so ist das jetzt auch bei Mama, aber sie hat sich den Kopf gestoßen. Deshalb müssen wir hier warten, bis es ihr wieder besser geht. Das verstehst du doch, oder?“
„Ja, Papa“, schnieft der Kleine, dem eigentlich doch eher zum Heulen zumute ist, aber er will zeigen, dass er schon ein großer Junge ist.
Lächelnd drückt Malcolm ihm einen Kuss auf die Wange und fordert ihn dann auf: „Na siehst du, und jetzt holst du mir bitte unsere andere Wasserflasche. Sie muss bei den Sätteln liegen.“
Der Prinz will seiner Frau wenigstens noch den Schmutz von
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