Malcolm, Prince of Bannister: Das Geheimnis einer wahren Liebe/Die Rache des Magiers/Der Sieg der Liebe (German Edition)
verströmt.
„Oh, Shiela“, seufzt er, will sich eigentlich erschöpft von ihr trennen, doch sie schlingt ihre Beine um seine Hüften, hält ihn mit den Armen umfangen und zieht sich noch ein Stückchen näher an ihn heran. Ihre Hingabe begeistert ihn, doch sind sie beide viel zu erschöpft, sodass sie sich schließlich doch voneinander trennen. Aber seine Frau schmiegt sich eng an ihn, ihr Kopf ruht auf seiner Brust, als sie irgendwann todmüde, aber glücklich einschlafen.
***
Als die ersten Strahlen der Morgensonne durch das kleine Fenster in die Kammer fallen, leuchten Shielas Haare golden auf. Ihr Mann, der schon längst wach geworden ist, registriert es mit einem Lächeln. Sie liegt in seinen Armen und schlummert noch, ruhig geht ihr Atem, sodass er es nicht wagt, sich zu bewegen, um sie nicht vorzeitig aufzuwecken. Ruhig wartet er, bis sie sich von selbst zu regen beginnt, schließlich blinzelnd die Augen aufschlägt und herzhaft gähnt.
„Guten Morgen, mein Schatz, hast du gut geschlafen?“
„Guten Morgen, ja, ich habe sehr gut geschlafen“, lautet ihre Antwort, bevor sie sich reckt und streckt, um sich dann umzuwenden und ihm einen langen Kuss auf die Lippen zu drücken.
„Danke für diese wunderbare Nacht, meine Liebste.“
Er streichelt ihr zärtlich über die blonden seidigen Haare, während sie ihn glücklich anlächelt. Doch ist ihnen an diesem Morgen nicht mehr viel Zeit in ihrer Zweisamkeit vergönnt, denn auch der kleine Michael ist bereits aufgewacht und ruft in der fremden Umgebung sogleich nach seiner Mutter.
„Mama kommt gleich!“
Schweren Herzens löst sie sich aus den Armen ihres Mannes und zieht sich rasch ihr Kleid über, um dann nach ihrem Sohn zu sehen. Auch der Prinz steht jetzt auf und kleidet sich an, packt ihre wenigen Habseligkeiten zusammen, sodass sich die drei nach einem kräftigen Frühstück wieder auf den Weg machen.
Und es scheint nach dieser schönen Nacht auch ein schöner Tag zu werden! Die Sonne strahlt wieder von einem wolkenlos blauen Himmel, kaum ein Lüftchen regt sich, und es macht richtig Spaß, auf den Pferden dahinzutraben. Trotzdem hält das Schicksal für die kleine Familie an diesem Nachmittag noch ein Hindernis bereit, mit dem sie beide nicht gerechnet haben, vor allem nicht in dieser Form.
Sie reiten über eine Hochebene, die sie in das nächste Tal bringen soll, doch fällt diese zur rechten Seite mindestens zehn Meter relativ steil ab. Malcolm weist seine Frau an, hinter ihm zu bleiben, während er sein Pferd, auf dem auch Michael sitzt, im Schritt über die schmale Stelle gehen lässt. Sicher kommt er drüben an, wendet sich um und winkt Shiela, ihm zu folgen.
Ohne zu zögern, treibt sie ihren Braunen an, lässt ihn ebenfalls im Schritt gehen und hat den Engpass fast überwunden, als sie das Unheil ereilt. Es gibt keinen ersichtlichen Grund dafür, dass ihr Pferd plötzlich scheut, sich aufbäumt und so hoch auf die Hinterhand steigt, dass sich die Prinzessin in ihrem Damensattel nicht mehr halten kann. Sie stößt noch einen erschreckten Ruf aus, dann wird sie unsanft zu Boden geworfen, rutscht über die Kante des Weges und stürzt, sich mehrfach überschlagend, in einer Stein- und Staublawine den Hang hinunter.
Entsetzt muss Malcolm das Geschehen mit ansehen, ist im ersten Moment unfähig zu einer Reaktion und steigt dann eilig ab, vergisst auch nicht, seinen Sohn vom Rücken des Pferdes zu heben, damit dieses nicht mit ihm durchgeht.
„Warte hier!“, ist alles, was er in diesem Moment zu sagen vermag. Erst dann ruft er laut den Namen seiner Frau: „Shiela!“
Von banger Sorge getrieben, eilt er mehr rutschend als gehend den Abhang hinunter, wo er sie zwischen zahlreichen Steinen liegen sieht. Die schlimmsten Befürchtungen quälen ihn. Wenn sie sich nun das Genick gebrochen hat? – Nein, an so etwas darf er gar nicht denken!
Endlich erreicht er ihren wie leblos daliegenden Körper, übersät mit Dreck und kleineren Schürfwunden. Vorsichtig packt er ihren Oberkörper und dreht ihn zu sich herum, blickt in ein leichenblasses Gesicht, über das eine Blutspur von der Stirn herabläuft. Dort befindet sich eine hässliche Platzwunde.
„Shiela, meine liebste Shiela.“
Malcolm flüstert diese Worte nur, muss er doch glauben, dass er wirklich nur noch eine Tote in den Armen hält. Er drückt ihren schlaffen Körper an sich, wiegt ihn in seinen Armen. Er schämt sich nicht der Tränen, die ihm in diesem Moment über die Wangen
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