Malcolm, Prince of Bannister: Das Geheimnis einer wahren Liebe/Die Rache des Magiers/Der Sieg der Liebe (German Edition)
sie ihm, als er wieder wach wird, bereits etwas zu essen anbieten kann.
Überrascht sieht er auf die Fische und dann seine Frau an: „Wo hast du die denn her?“
„Alles ist anders, Liebster! Im Fluss wimmelt es von Fischen. Am Waldrand habe ich eine Gruppe Rehe gesehen, und es gibt auch genügend Früchte. – Hier, iss nur.“
Gerne greift er zu und lässt seine Blicke erst jetzt über die Umgebung schweifen, die sich wirklich sehr verändert hat.
„Wie geht es Michael?“, will er zwischen zwei Bissen wissen, da er seinen Sohn noch nicht entdeckt hat.
„Der Kleine hält ein Schläfchen, dort bei den Sätteln, deshalb siehst du ihn nicht.“
„Und wie geht es dir? Du hast schon wieder so viel durchmachen müssen, Liebste. Das hätte ich dir gerne erspart.“
„Aber, Malcolm, du fragst, wie es mir geht? – Du bist doch derjenige, der den Sieg errungen hat! Du hast den Zauberer zum zweiten Mal besiegt und diesmal endgültig!“
„Du und Michael, ihr zwei seid mir nun mal das Wichtigste in meinem Leben!“
Er zieht sie in seine Arme und drückt sie an sich.
„Meine süße, kleine Shiela.“
Erst jetzt bemerkt er, dass seine rechte Handfläche etwas schmerzt, und schaut verwundert auf das Brandmal darin, das anscheinend der Griff des Spiegels hinterlassen hat.
„Der Spiegel ist verschwunden“, erklärt sie ihm, da sie das Mal auch schon bemerkt hat. „Er war nicht mehr aufzufinden.“
„Egal, Hauptsache dieser ganze Spuk hat endlich ein Ende, und ich habe euch beide gesund wieder.“
Es wird ein langer und inniger Kuss, den sie miteinander tauschen und beiden bewusst macht, dass ihre Liebe zueinander stärker ist denn je!
***
Zwei Tage gönnen sich Shiela und Malcolm noch zum Ausruhen und um wieder zu Kräften zu kommen, dann folgen sie wieder ihrem Weg nach Hause, der sich plötzlich gar nicht mehr als so problematisch erweist. Auch eine Furt durch den Fluss ist bald gefunden, die sie mit den Pferden gut durchqueren können, ohne sich mehr als nasse Füße zu holen. Schneller als sie es erwartet haben, erreichen sie so die Grenze zum Königreich der Bannisters.
Von jetzt an kennt der Prinz das Land wie seine Westentasche, weiß, wo Quellen zu finden sind, und wo es sich lohnt, sich zum Jagen auf die Lauer zu legen.
„Ich denke mal“, meint er eines Morgens, „in vier Tagen dürften wir das Schloss erreichen.“
„Ich freue mich schon“, erwidert Shiela lächelnd. „So schnell möchte ich auch keinen langen Ausritt mehr machen.“
„Was willst du denn als Erstes tun, wenn wir ankommen?“, will er wissen, um ihr vielleicht einen Wunsch erfüllen zu können.
Doch seine Frau lacht belustigt, da sie seine Gedanken erahnt und erklärt: „Ich wünsche mir ein schönes heißes Bad! Und dann möchte ich mich nur noch ins Bett kuscheln und schlafen!“
Jetzt lacht auch Malcolm und flüstert ihr zu: „Aber nur mit mir zusammen.“
Sie wirft ihm einen vielsagenden Blick zu und schafft es sogar, etwas rot zu werden.
„Na, dann wollen wir uns mal beeilen.“
Da sich Prinz Malcolm mit seiner Familie wieder im Reich seines Vaters aufhält, macht er sich nun auch weniger Gedanken um ihre Sicherheit. So nahe am Schloss, es können nur noch wenige Kilometer bis dorthin sein, kennt er jeden Weg, jeden Steg. Vor sich im Sattel hat er seinen Sohn sitzen, dessen Taille er mit einer Hand umfangen hält, während die andere mit den Zügeln das Pferd leitet. Am Rande einer Lichtung erkennt auch Shiela die Gegend wieder.
„Oh, da ist ja unser Baum!“, ruft sie erfreut und treibt ihr Pferd an, das eilig auf die freie Fläche hinaustrabt.
Malcolm muss lächeln, als er das hört. ‚Ihr Baum‘, sie nennt die große Eiche so, weil er dort kurz nach ihrer Hochzeit ein Herz mit einem ‚S‘ und einem ‚M‘ in die Rinde geschnitten hat. Und sie sind noch genauso verliebt wie damals! Malcolm folgt ihr etwas langsamer, befindet sich jetzt mitten auf der Lichtung, als das Unheil seinen Lauf nimmt.
Was Malcolm nicht wissen kann, ist die Tatsache, dass sein nutzloser Ritt zu Earl Sinclair vor einigen Monaten ebenfalls von dem Zauberer Bultrax eingefädelt worden ist. Der Verwalter des Earls ist ein leichtes Opfer gewesen, das dieser ohne Probleme hat manipulieren können, damit Malcolm den Auftrag bekommen hat, zu dem Earl zu reiten. Und genau diesen Verwalter hat der Geist des Bultrax so stark beeinflusst, dass er noch immer als williges Werkzeug seine einmal erhaltenen Befehle ausführt, obwohl
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