Malcolm, Prince of Bannister: Das Geheimnis einer wahren Liebe/Die Rache des Magiers/Der Sieg der Liebe (German Edition)
dieser ja längst vernichtet ist. Ohne dass Malcolm auch nur etwas davon ahnt, reitet er in eine Falle, eine Falle, die gar nicht tödlicher sein könnte!
Am gegenüberliegenden Rand der Lichtung, auf den der Prinz zuhält, hat sich im dichten Unterholz gerade jener Verwalter auf Geheiß des Magiers verborgen und lauert mit einer Armbrust im Anschlag auf sein Opfer. Es kommt ihm sogar entgegen, dass sich die Prinzessin von ihrem Mann getrennt und ein Stück vorausgeritten ist, da er dadurch freies Schussfeld bekommt. Ungehindert richtet er den Pfeil auf sein Opfer. Noch immer beseelt vom Geist des Zauberers zittert die Hand des Schützen kein bisschen, betätigt den Abzugshebel und lässt das kleine todbringende Metallgeschoss lautlos von der Sehne schnellen.
Genau in diesem Moment dreht sich Shiela zu ihrem Mann um, will schauen, ob er ihr auch folgt, da schlägt das Geschoss mit brutaler Gewalt in seine Brust, reißt ihn um die eigene Achse und vom Rücken des Pferdes, das entsetzt ein Stück zur Seite springt und mit dem kleinen Michael auf dem Rücken noch ein paar Meter weiterläuft. Shielas Entsetzensschrei gellt über die Lichtung, da sie ihren Mann stürzen sieht. Nur am Rande registriert sie, dass ihr Sohn noch auf dem Pferd sitzt, reißt das ihre an den Zügeln herum und galoppiert zurück, ungeachtet der großen Gefahr, vielleicht von einem weiteren Pfeil getroffen zu werden.
Voller Angst rutscht sie am Ort des Unglücks vom Rücken ihres Reittieres und sinkt neben dem Verletzten zu Boden. Entsetzt starrt sie auf den kurzen Schaft des Pfeils, der aus seiner rechten Brustseite ragt.
„Malcolm“, flüstert sie den geliebten Namen nur. Dann schreit sie ihn laut hinaus: „Malcolm!“
Ihre Hände umfassen seine Wangen, als er tatsächlich die Augen aufschlägt. Er blickt in ihr tränenfeuchtes Gesicht, sieht die Angst und die Sorge in ihrem Blick und weiß selbst, dass er schwer verletzt ist. Den Schmerz, der sich heiß und sengend in seine Brust bohrt, vermag er kaum noch zu ertragen.
„Shiela“, flüstert er mit schwacher Stimme.
„Ja, Liebster, ja, ich bin hier!“
Hilflos hält sie noch immer sein geliebtes Gesicht umfasst, unfähig irgendetwas zu tun. Man sieht es ihm an, wie schwer es ihm fällt, weiterzusprechen, dass er sich jedes Wort über die Lippen quälen muss.
„Zieh … zieh den Pfeil … raus …“
„Nein, nein!“, wehrt sie erschrocken ab, „das kann ich nicht!“
Verzweifelt schüttelt sie den Kopf, sieht in seine schmerzerfüllten Augen, die sie flehentlich anblicken, und weiß, dass sie irgendetwas tun muss. Sie muss ihm doch irgendwie helfen können.
„Doch … doch, das … kannst du …“
Einen Moment schließt er die Augen, seine Züge verziehen sich unter einer erneuten Schmerzattacke. Mühsam versucht er tiefer zu atmen, schafft es aber nicht. Ein trockenes Husten, das sich aus seiner Brust quält und ihm weitere Schmerzen verursacht, lässt ein paar Blutstropfen auf seinen Lippen erscheinen. Erschrocken erkennt Shiela, wie schlecht es ihm geht. Er kann jeden Moment sterben, das ist ihr nur zu gut bewusst. Sie muss es einfach tun, für ihn.
„Gut, Malcolm, ich tu’s!“, stößt sie gequält hervor, obwohl sie nicht weiß, wie sie das schaffen soll.
„Du musst … musst kräftig ziehen – aufpassen, dass die Spitze … nicht … nicht abbricht … Und dann … dann verschwinde von … von hier.“
Er schafft es kaum noch, überhaupt zu sprechen. Seine Stimme ist immer leiser geworden. Fest schließt sich seine Linke dabei um ihren rechten Unterarm, dass es sie fast schmerzt.
„Tu es!“, presst er mühsam zwischen den Lippen hervor.
„Ja, ja, ich tu es!“, verspricht sie verzweifelt, obwohl sie selbst nicht weiß, ob sie es schaffen wird.
Sie versucht sich zusammenzureißen, versucht ihre Angst zu überwinden. Mit dem Handrücken wischt sie sich über die Augen, damit sie wieder klar sehen kann. Dann legt sie ihre Hand um den Pfeilschaft, bemerkt, dass ihm schon diese Berührung weitere Schmerzen zufügt, doch holt sie tief Luft, packt ganz fest zu und reißt im selben Moment den Pfeil nach oben und aus seinem Körper.
Sein Aufschrei zerreißt die Stille des Waldes und jagt ihr einen Angstschauder über den Rücken, sein Körper bäumt sich auf, während sich seine Finger in den Erdboden krallen, dann ist nur noch ihr Schluchzen zu hören. Sie sieht, wie sein Kopf zur Seite rutscht und blickt auf das Geschoss in ihrer Hand. Angewidert wirft sie
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