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Malcolm, Prince of Bannister: Das Geheimnis einer wahren Liebe/Die Rache des Magiers/Der Sieg der Liebe (German Edition)

Malcolm, Prince of Bannister: Das Geheimnis einer wahren Liebe/Die Rache des Magiers/Der Sieg der Liebe (German Edition)

Titel: Malcolm, Prince of Bannister: Das Geheimnis einer wahren Liebe/Die Rache des Magiers/Der Sieg der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Edith
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wieder zweigt ein Gang ab, in dem ein schlafender Wächter liegt, doch Mike geht immer weiter hinunter, bis die Treppe selbst in einen Gang übergeht. Vor der ersten Bohlentür legt er sein Gepäck ab und weist Shiela mit Handzeichen an, es ihm gleichzutun. Dann drückt er die Tür vorsichtig nach innen. Es ist ein riskanter Moment, denn es ist die Kammer des Kerkermeisters, und wenn ausgerechnet er nicht schlafen sollte, haben sie ein großes Problem.
    Doch dann atmet er hörbar auf, die Schnarchgeräusche, die ihnen entgegentönen, sind unverkennbar. Auch bei diesem Mann tut der Kräutertrank seine Wirkung. Mike drückt Shiela die Fackel in die Hand, geht zu dem Schlafenden, der nur auf einem alten Strohsack liegt, und hakt den Schlüsselbund von dessen Gürtel los. Die einzelnen Schlüssel fest mit der Hand umschlossen, damit sie nicht klappern, schleicht er wieder hinaus und den Gang weiter. Hier kommen die einzelnen Verliese, die sie nun absuchen müssen, da er nicht weiß, in welchem sich Malcolm befindet.
    „Ich schließe auf, und du siehst nach, ob er es ist“, weist er Shiela flüsternd an, die zustimmend nickt.
    Nicht immer kann der Stalljunge verhindern, dass der Schlüssel in den alten Schlössern quietscht, aber er ist sich fast sicher, dass sich niemand mehr hier unten befindet, der ihnen gefährlich werden könnte. Die erste Tür knarrt erbärmlich in den Angeln, als er sie aufzieht. Nur kurz leuchtet Shiela hinein und schüttelt den Kopf. Der Mann, der hier in seinen Ketten hängt und nicht einmal aufblickt, ist ihr fremd. Die zweite Zelle ist leer. Hier liegt wieder einer der Posten auf dem Boden, der genauso fest schläft wie alle anderen auch. Als sich die Tür zur dritten Zelle öffnet, kann sie einen leisen Angstschrei nicht ganz unterdrücken, schlägt jedoch schnell die Hand vor den Mund. Das arme Opfer, das hier seinen Tod gefunden hat, hängt nur mehr als Skelett in den Ketten. Einige Fetzen der Kleidung hängen noch an den bleichen alten Knochen.
    Eilig schließt Mike wieder die Tür, damit Shiela bei diesem Anblick nicht doch noch die Nerven verliert. Aber sie atmet ein paarmal tief ein und nickt ihm dann auffordernd zu, zur nächsten Tür zu gehen. Wieder quietscht das Schloss vernehmlich, doch es lässt sich öffnen. Aber als diesmal der Schein der Fackel in den Raum fällt, seufzt Shiela auf.
    „Malcolm!“
    Auch wenn dem Gefangenen die Haare wirr in die Stirn hängen und ein wilder dunkler Vollbart sein Gesicht verunstaltet, ihren Malcolm würde sie immer erkennen. Allerdings macht er keinen guten Eindruck. Er scheint ohnmächtig in den Ketten zu hängen, unfähig sich auf den Beinen zu halten, sodass sein gesamtes Gewicht an seinen Handgelenken hängt, die von den Metallschellen ganz und gar wund und blutig gescheuert sind. Seine völlig verdreckte Kleidung hängt zum Teil zerrissenen an seinem ausgemergelten Körper.
    Fast lässt Shiela bei seinem Anblick die Fackel fallen, doch dann steckt sie sie nur eilig in eine Halterung an der Wand, um mit beiden Händen sein Gesicht zu umfassen.
    „Oh, Malcolm, mein geliebter Malcolm! Hörst du mich?“
    Ohne die Augen zu öffnen, kommt ihr Name nur als Hauch über seine Lippen: „Shie-la.“
    Er begreift noch nicht, dass sie wirklich vor ihm steht. Dafür erkennt sie nur zu deutlich, dass dieser einst so große, starke Mann nur noch ein Schatten seiner selbst ist.
    „Hier, nimm die Schlüssel!“, weist Mike sie an. „Du musst die Schellen öffnen, damit ich ihn halten kann, sonst stürzt er.“
    Mike hat auf den ersten Blick erkannt, dass dieser Gefangene zu keinem eigenen Schritt mehr fähig ist. Er schlingt seine Arme um die Hüften des ihm Fremden, um ihn aufrecht halten zu können. Indes versucht Shiela mit dem kleineren Schlüssel die Manschetten zu öffnen, die Malcolms Handgelenke umschließen. Doch sie hat erhebliche Schwierigkeiten mit den verrosteten Schlössern, erst im dritten Anlauf schafft sie es, sodass sein rechter Arm kraftlos heruntersackt. Als sich auch die zweite Manschette öffnet, vermag auch Mike den Mann nicht mehr zu halten. Er muss ihn langsam zu Boden gleiten lassen.
    „Gib ihm Wasser, Shiela! Vielleicht kommt er dann wieder zu Bewusstsein.“
    Eilig benetzt sie Malcolms Lippen, der es mit einem Stöhnen quittiert, dann aber tatsächlich die Augen, die in einem fiebrigen Glanz leuchten, öffnet und direkt in ihr hübsches Gesicht blickt. Kaum dass er seinen Augen trauen mag, glaubt er schon einen Engel zu

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