Malcolm, Prince of Bannister: Das Geheimnis einer wahren Liebe/Die Rache des Magiers/Der Sieg der Liebe (German Edition)
mithalten.“ Und an den Jungen gewendet sagt er: „Bitte schau mal nach, wer mein Gegner sein wird.“
Tatsächlich ist inzwischen kein Kampfeslärm mehr zu hören. Es muss in dem zweiten Kampfgang mit dem Morgenstern relativ schnell einen Sieger gegeben haben, der jetzt im entscheidenden Duell gegen Malcolm antreten muss. Allerdings sieht dieser seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt, als Mike zurückkommt und ein sehr ernstes Gesicht zeigt.
„Das ist nicht gut“, murmelt er vor sich hin, „der Ritter in der schwarzen Rüstung hat gesiegt! Er hat seinem Gegner mit dem Morgenstern den Schädel zertrümmert, obwohl er einen Helm getragen hat wie alle anderen auch. Er hat bisher nicht einen Kratzer davongetragen und scheint auch kaum ermüdet zu sein. Gegen ihn wirst du es sehr schwer haben!“
„Ich habe es schon befürchtet, dass dieser Ritter mein Gegner sein wird. – Fast befürchte ich, dass dieser Ritter zu Bultrax’ Männern gehört, dass er mich mit diesem Kämpfer ausschalten will!“
„Kann man ihn denn nicht irgendwie überlisten, ihm eine Falle stellen?“, will Mike wissen.
Doch der Prinz schüttelt nur müde den Kopf: „Ich kämpfe nicht unfair! Das habe ich noch nie getan, und ich werde heute auch nicht damit beginnen!“
„Aber so hat er das doch nicht gemeint“, schaltet sich Shiela in das Gespräch ein.
‚Das weiß ich doch, Shiela‘, antwortet er ihr in Gedanken. Laut hingegen sagt er: „Entschuldige, Mike, so war das nicht gemeint. Ich weiß doch, dass du nur helfen willst.“
„Schon gut. – Ich sehe mal nach, wann es weitergeht.“
Er verlässt das Zelt, um die beiden allein zu lassen, da sie sich sicher noch einiges zu sagen haben, schließlich stehen Malcolms Chancen nicht zum Besten. Erst als es wirklich Zeit wird, kommt er zurück, setzt Malcolm wortlos den Helm auf und schnallt ihn fest. Draußen ertönt die bereits bekannte Fanfare und ruft die beiden letzten Kontrahenten auf den runden Kampfplatz, der mit nach innen gerichteten Speeren abgesteckt ist. Sollte einer der beiden abgedrängt werden und nach hinten stürzen, wird er unweigerlich aufgespießt.
Der Prinz kann nicht gerade behaupten, dass er sich besonders wohlfühlt in seiner Haut. Die Wunde an seiner rechten Seite sticht und brennt wie Feuer, die vorangegangenen Kämpfe haben ihn längst schon ermüdet und ausgelaugt, hinzu kommt seine Sorge um Shiela, deren Schicksal im Falle seines Todes doch sehr ungewiss ist. – Entschlossen packt er schließlich Schwert und Schild und geht auf den Kampfplatz zu, um den sich noch immer etliche Schaulustige scharen, vor allem die Bewohner der umliegenden Dörfer.
Er hat das abgesteckte Rund kaum erreicht, als er auch schon seinen Gegner erkennt, der ihn in der Mitte des Platzes, ebenfalls mit Schwert und Schild ausgerüstet, erwartet. Der schwarze Ritter ist wirklich extrem groß, sogar noch etwas größer als Malcolm und hat eine beeindruckende stattliche Gestalt. Ausgerechnet einem solchen Mann muss er in diesem tödlichen Spiel gegenüberstehen.
Trotzdem schluckt er jetzt alle Bedenken herunter, fasst sein Schwert fester und tritt ihm entgegen. Der schwarze Ritter zögert auch keine Sekunde, will diesen Kampf anscheinend so schnell wie möglich beenden, doch Malcolm taucht unter dem ungestüm geführten ersten Hieb einfach weg, stößt seinerseits seine Klinge heftig nach vorn und kommt schon bei diesem ersten Versuch durch die Deckung des Angreifers hindurch, sodass er ihm die erste Verletzung dieses Tages zufügt. Auch wenn es nur eine Schmarre am Arm ist, die er ihm beibringt, so schürt gerade dies die Wut des Ritters umso mehr.
Er benutzt sein Schwert fast wie zuvor den Morgenstern und drischt einfach drauflos. Malcolm muss zurückweichen, ob er nun will oder nicht. Er schafft es nur mit Mühe, die Schläge mit dem Schild abzuwehren und sucht verzweifelt nach einer Lücke im Angriff. Schon glaubt er, gar nicht mehr zum Zug zu kommen, als der Ritter noch unvorsichtiger wird. Einen kleinen Moment nur vernachlässigt er seine Deckung mit dem Schild, da kontert der Prinz, legt alle Kraft in diesen einen verheerenden Schlag.
Und er kommt tatsächlich durch und schafft es, den Schild des Ritters ganz zur Seite zu schlagen, sodass ein erstauntes Murmeln durch die Reihen der Zuschauer geht. Fast im selben Moment stößt er sein zweischneidiges Schwert vor, trifft auf Widerstand und wirft sich mit seinem ganzen Körpergewicht hinterher. Ein letzter Ruck, das
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