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Mallorca - hin und nicht zurueck

Mallorca - hin und nicht zurueck

Titel: Mallorca - hin und nicht zurueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hempel
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machen und das Lunchpaket killen, das Stevie mir eingepackt hat. Jede Wette, dass wir es selbst zu zweit nicht aufessen können.«
    Ich balancierte auf einen großen, flachen Stein im Schatten zu, setzte mich in die Hocke und öffnete den Rucksack. Eine große Flasche Wasser kam zum Vorschein, sicherlich nur gut bei dieser Hitze. Zwei Bananen, zwei Sandwiches, dick belegt mit Tomaten, Eiern und Salat, soweit ich das erkennen konnte, zwei Äpfel und zwei Mousse au Chocolat.
    Erstaunt zog ich Brauen in die Höhe. »Hatte der gute Stevie vielleicht so eine klitze-kleine Vorahnung, dass ich das hier nicht alles alleine essen würde?«, fragte ich Tom, der nun ebenfalls zu mir herüber kam und sich vor mich auf einen Stein hockte.
    »Er hat mir schließlich verraten, in welche idyllische Bucht er dich geschickt hat«, meinte er unschuldig. »Da ist es doch nur natürlich, dass er auch an eine Stärkung für mich denkt, findest du nicht?«
    Stevie also. Hätte ich ja auch selbst drauf kommen können. Kaum geriet ihm ein einigermaßen gut aussehender Mann in die Schusslinie, vergaß er darüber sofort, mich zu informieren. Netter Mensch. Wortlos reichte ich Tom ein Sandwich.
    »Übernächsten Samstag kommen übrigens die Kinder.«
    Schön dass ich das auch mal erfuhr. » Meine Kinder, meinst du?«
    »Hattet ihr das nicht so ausgemacht?« Tom biss herzhaft in sein Sandwich.
    Hatten wir, stimmt. In den letzten Tagen war nur so viel über mich hereingebrochen, dass ich darüber auch nicht nur ansatzweise nachgedacht hatte. Sicher stand mir mein schlechtes Gewissen ins Gesicht geschrieben.
    Skeptisch sah ich ihm in die Augen. »Du scheinst ja bestens informiert zu sein. Wie kommt´s?«
    »Felix war, gleich nachdem du abgereist bist, im Büro und hat das mit seinem Vater geklärt.«
    »Wiebippe?«, fragte ich mit vollem Mund.
    Wie ausgesprochen reizend von Leo, mir auch davon nichts erzählt zu haben. Das war doch wohl der Gipfel!
    Tom schmunzelte. »Ja, das war mal wieder ein echter Felix«, grinste er. »Mit seinem Ränzel auf dem Rücken ist er schnurstracks zum Schreibtisch seines Vaters gestiefelt, der allerdings gerade mit einem Telefonat beschäftigt war. Natürlich hat Sybille es in letzter Sekunde geschafft, ihn zurückzupfeifen.«
    »Die Zicke!«, schimpfte ich und wollte meinem Ärger gerade Luft machen, als Tom mich unterbrach.
    »Nein, du musst dich nicht aufregen, Lisa. Felix weiß, was er will. Er ist direkt zu deinem Schreibtisch gedackelt und hat es sich auf deinem Stuhl bequem gemacht. Dann hat er Sybille Simmerlein würdevollst mitgeteilt, dass er unter diesen Umständen gerne warten würde.«
    Ein befriedigtes Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus. Das war mein Sohn, dachte ich voller Stolz.
    »Und weiter?«, fragte ich gespannt.
    »Leo hat sein Telefonat beendet und ist zu ihm gekommen …«
    Man höre und staune.
    »Anschließend hatten wir alle sehr viel Spaß, weil dein Sohn seinen Vater über die Spät- und Folgeschäden einer kaputten Familie aufklärte.«
    Sehr schön. Da hatte Leo sicher noch etwas lernen können!
    »Aber wieso kommen sie erst Samstag? Ferienbeginn ist doch schon Mittwoch«, dachte ich laut nach.
    »Tja, samstags waren die Tickets günstiger. Das hat Sybille sofort herausgefunden.«
    »Danke Sybille«, zischte ich. »Ähm, Felix will übrigens auf ein Internat.«
    Tom wirkte überrascht. »Wie ist er denn darauf gekommen?«
    Ich berichtete ihm in aller Ausführlichkeit von Leos Besuch und enthielt ihm auch das krönende Ende nicht vor.
    »Wir hatten eine schöne Zeit. Und schöne Zeiten gehen vorbei«, endete ich meine Zusammenfassung.
    Tom schüttelte ungläubig den Kopf. »Tja, bleibt dir wohl nur, auf bessere Zeiten zu hoffen.«
    »Alles ist besser, als dieses unausgegorene Hin und Her in den letzten Wochen. Ich bin nur noch auf dem Zahnfleisch gekrochen!«
    »Das habe ich durchaus bemerkt«, stellte Tom sachlich fest. »Aber der Urlaub scheint dir gut zu tun. Du siehst klasse aus.«
    Tom machte mir Komplimente? Ich spürte, wie sich mein Herz zusammen zog und ich unsicher wurde. Hastig lenkte ich ab.
    »Und nun kommen also Felix und Melissa übernächstes Wochenende hier an?«, fragte ich beschämt, weil ich mich bis jetzt noch um nichts gekümmert hatte. »Hat Lore denn überhaupt noch Platz? Ich habe sie nicht einmal gefragt!«
    Tom nickte zufrieden. »Sie lässt gerade eines der Zimmer in den Anbauten herrichten. Mit Himmelbett für Melissa und Hängematte für

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