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Mallorca Schattengeschichten

Mallorca Schattengeschichten

Titel: Mallorca Schattengeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Conrad , Elke Becker
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bezahlt werden. Pablo minus 30% , schrieb er lächelnd auf den Notizzettel. Müde und mit sich selbst zufrieden, legte er sich schlafen.
     
    Presslufthammergeräusche weckten ihn. Robert rieb sich die Augen und zog die Stirn kraus. Er überlegte. Ach ... die Schlitze im Patio für den Elektriker. Er musste sowieso viel erledigen, da störte ihn der Krach nicht. Im Bad schien ihm sein Spiegelbild sagen zu wollen: Das ist dein Tag!
    Robert lächelte. Heute würde er es allen zeigen. Frisch geduscht ging er in die Küche. Da stand sein Teller von gestern Abend. Er brauchte Hilfe. Rosa anzurufen hatte Priorität.
    » Si, diga!«
    »Äh, hallo Rosa, Sie sprechen doch auch Deutsch?«, fragte Robert.
    »Si. Wer Sie sind?«
    »Robert Heinzmann, wir haben uns bei Bernhard kennengelernt, und jetzt bräuchte ich dringend Ihre Hilfe. Meine Frau ist einige Wochen auf Reisen ...«
    »Wann ich kommen?«, unterbrach Rosa.
    »Sie haben Zeit? Wunderbar. Heute?«, fragte Robert zuversichtlich.
    »Si, ich da sein Nachmittag. Bernhard vier Monate Südafrika. So ich habe Zeit.«
    »Prima, dann sehen wir uns nach dem Essen. Sie wissen, wo ich wohne?«
    »Si, auf Berg. Ich finde. Hasta luego «, verabschiedete sich Rosa.
     
    Nächster Punkt auf der Liste ... Robert schaute nach . Anwalt. Er blätterte in seinem Handy die Telefonnummern durch. Harald Steinecker. Anrufen.
    »Ja?«, blaffte Harald.
    »Na, wie immer bestens gelaunt. Robert hier.«
    »Du, ich bin im Stress. Morgen kommt so eine Delegation aus China in die Firma. Was willst du?«, fragte Harald mit einem Drängen in der Stimme.
    »Ich brauche die Telefonnummer von deinem Anwalt. Also der, der dir dein Poolproblem vom Hals geschafft hat.«
    »Ach der. Tja, ... am Ende war das doch nicht so, wie er meinte. Ich musste den Pool abreißen.«
    Robert schwieg. Schweißperlen traten auf seine Stirn.
    »Bist du noch da?«, fragte Harald gehetzt. »Ich habe echt keine Zeit. Soll ich dir die Telefonnummer nun geben?«
    Robert überlegte. »Ja. Also, nein.«
    »Was?«
    »Ja, ich bin da und nein, ich will die Nummer nicht. Danke, bis demnächst.« Robert legte auf, ohne eine weitere Antwort abzuwarten.
    Er wischte sich über die Stirn. Dann halt erst der nächste Punkt auf der Liste: Pablo minus 30%.
    Mit Schwung öffnete Robert die Tür zum Patio. Pablo stemmte die Schlitze auf der linken Mauerseite.
    Robert tippte Pablo auf die Schulter. »Hallo, Pablo.«
    Pablo stoppte den Hammer, ließ ihn sinken und drehte sich um. »Ah, Señor Heinzmann. Guten Tag. Meine Monatsabrechnung liegt unter dem Stein neben der Tür. Geben Sie mir, wie immer, nachher einen Scheck?« Pablo wandte sich wieder seiner Arbeit zu und hob sein Werkzeug.
    »Wir haben da ein kleines Problem«, sagte Robert mit der ihm höchstmöglichen Sanftheit in der Stimme.
    »Welches, Señor?« Pablo ließ den Presslufthammer erneut sinken.
    »Du verlangst ein Drittel mehr als alle anderen. Und ...«
    »He, das war ausgemacht, und Sie wissen, warum. Ich trage immerhin ein großes Risiko«, unterbrach Pablo, und legte den Hammer auf den Boden.
    »Mir egal. Ich zahle diesen Aufschlag nicht mehr. Punkt und Schluss.« Robert zog die Rechnung unter dem Stein hervor und entfaltete das Papier. 89.780 Euro. Er überschlug im Kopf. Das sind dann fast 27.000 Euro weniger. Robert griff nach seinem Scheckheft in der Hemdtasche, drückte es an die Hauswand und schrieb 63.000 Euro hinein.
    Mit gönnerhafter Miene drehte er sich zu Pablo um, der sprachlos mit offenem Mund zusah. »Hier, ich habe noch ein bisschen aufgerundet. Davon kannst du deine Frau mal nett zum Essen ausführen.« Robert reichte Pablo den Scheck.
    »Señor Heinzmann. Wir haben eine klare Abmachung.«
    »Die sich soeben geändert hat. Wirst du heute noch fertig?« In Roberts Stimme hatte sich der gewohnte Befehlston eingeschlichen.
    »Nein!«, schrie Pablo und drehte sich Richtung Pool. »Jungs? Abmarsch - sofort! Alles einpacken!« Er hob sein Werkzeug auf. »Es wird Sie kein Krach mehr belästigen; wir gehen.« Pablo holte Luft. »Und ich bin froh, dass ich für einen Menschen wie Sie nicht länger arbeiten muss. Mein Anwalt wird sich bei Ihnen melden. Sie werden meine Rechnung bezahlen ... ohne Kürzung.«
    Pablo ging zu seinen Mitarbeitern, die ihr Material auf den Laster luden. Ohne sich umzusehen, fuhr er durchs Tor und hielt an. Er riss das Bauschild mit seinem Namen herunter. »Das gehört mir«, schrie Pablo, stieg ins Auto und brauste davon.
     
    Robert schaute sich

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