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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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das Tosen des Sturmes und das Durcheinander an Deck hinweg.
    Belgarath und Durnik stürmten die drei Stufen zum Achterdeck hoch. »Dann müssen wir uns der Sache annehmen«, sagte der alte Mann. »Was glaubst du, Durnik, wieviel Zeit bleibt uns?«
    »Nicht viel. Immer mehr Spanten brechen, und man kann hören, wie das Wasser in den Laderaum dringt.«
    »Dann müssen wir uns von diesem Riff befreien – ehe es noch mehr Löcher in den Schiffsboden schlägt.«
    »Das Riff ist das einzige, was uns noch oben hält, Belgarath,« gab der Schmied zu bedenken. »Wenn wir es frei machen, würde es innerhalb von Minuten versinken.«
    »Dann müssen wir zusehen, daß wir es rasch an den Strand kriegen. Kommt mit, ihr zwei.« Er führte sie nach achtern und griff nach dem Steuerrad. Er drehte es, versuchte es noch einmal, dann fing er zu fluchen an. »Das Ruder ist weg.« Er holte tief Atem, um sich zu beruhigen, ehe er sich Garion und Durnik zuwandte. »Wir müssen es gleichzeitig und alle zusammen tun«, sagte er. »Denn wenn wir anfangen, es zu heben und ziehen und herumzuschaukeln, reißen wir es nur noch weiter auf.«
    Er wischte sich den Regen und hochgespritzten Gischt aus dem Gesicht und spähte zu der etwa eine Meile entfernten Küste. Er deutete auf die hohe Landzunge und die weiße Klippe an einer Seite, die sich steil in der donnernden Brandung verlor. »Gleich links von der Klippe ist ein Strand. Wir wollen versuchen dort hinzukommen. Er ist zwar nicht sehr geschützt, und eine Menge Steine ragen aus dem Sand, aber er ist der nächste.«
    Durnik lehnte sich weit über die Heckreling und blickte am Schiff hinunter. »Es ist stark beschädigt, Belgarath«, meldete er mit ernster Miene. Er spähte über das Wasser zu dem Strand. »Unsere einzige Hoffnung ist Schnelligkeit. Wenn es erst vom Riff weg ist, wird es rasch sinken. Wir müssen es, so schnell es geht, zum Strand schieben – doch ohne Ruderpinne wird es sehr schwierig werden, die Richtung einzuhalten.«
    »Gibt es sonst noch eine Möglichkeit?« fragte ihn Belgarath.
    »Nicht daß ich wüßte.«
    »Dann bleibt uns nichts anderes übrig.« Der alte Mann blickte sie an. »Seid ihr bereit?«
    Garion und Durnik nickten, dann richteten sie sich auf, und konzentrierten ihre Willenskraft. Garion fing am ganzen Leib zu prickeln an, mühsam hielt er die gesammelte Kraft noch zurück.
    »Jetzt!« bellte Belgarath.
    »Heben!« riefen die drei gleichzeitig.
    Das beschädigte Heck hob sich schwerfällig aus den aufgewühlten Wellen, und die geborstenen Spanten kreischten, als der Rumpf sich von den spitzen Zacken befreite.
    »Dorthin!« schnaufte Belgarath, und deutete auf den halb verborgenen Strand.
    Garion stemmte seinen Willen gegen das umbrandete Riff und schob. Das Schiff setzte schwer auf, nachdem es freigekommen war, und das Heck tauchte rasch unter. Doch langsam zunächst, dann immer schneller, schoß es vorwärts. Selbst über das Heulen des Winds hinweg konnte Garion das Wasser an den Seiten entlang rauschen hören, während es auf den sicheren Strand zuraste.
    Aber als sie zur Strömung in der Hauptfahrrinne gelangten, begann das ruderlose Schiff zu gieren, und es bestand die Gefahr, daß es breitseits schwang. »Haltet es gerade!« schrie Belgarath. Die Adern an seinen Schläfen quollen hervor, und er hatte die Lippen zusammengebissen.
    Garion plagte sich. Solange das aufgebrochene Schiff schnell genug war, konnten sie verhindern, daß Wasser durch das zerschmetterte Heck eindrang, aber wenn es sich breitseits in die Wellen legte, würde sich die geringere Geschwindigkeit als katastrophal erweisen – die See würde es unerbittlich in die Tiefe ziehen. Mit der Kraft seines Willens packte Garion den Bug und hielt das Schiff starr auf Kurs, während er es gleichzeitig weiter zum Strand trieb.
    Noch dreihundert Meter. Schwitzend und angespannt konnte Garion die gischtende Brandung sehen, die sich auf den sandigen, mit kleineren Felsbrocken übersäten Strand warf.
    Zweihundert Meter. Er konnte das Donnern der Wellen hören.
    Einhundert Meter. Nun spürte er das schwerfällige Schwellen der gewaltigen Welle, die sich unter ihnen hob und sie in die Sicherheit des nahen Strandes trug.
    Und dann, gerade als der Bug den gischtbedeckten Sand berührte, zog sich die mächtige Welle zurück, die sie auf den Strand getragen hatte. Es folgte ein grauenvolles, erschreckendes Krachen vom Mittschiff, als es auf einen Felsbrocken aufsetzte, der unter Wasser nicht zu sehen

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