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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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mit, Polgara«, sagte er beruhigend und drehte sie sanft um, um mit ihr in ihren Unterschlupf zurückzukehren. »Morgen sieht alles nicht mehr so schlimm aus.«

3
    W ährend des restlichen Verlaufs dieser regnerischen Nacht schlief Garion nur wenig. Sein Puls raste noch vor Erregung, und während er unter seinen Decken neben Ce'Nedra lag, ging ihm immer wieder sein Kampf mit dem Drachen durch den Kopf. Erst als schon fast der Morgen graute, beruhigte er sich so weit, daß er sich mit einem Gedanken befassen konnte, der sich mitten im Kampf eingeschlichen hatte. Er hatte ihn genossen! Dieser Kampf, der ihn zu Tode hätte erschrecken sollen, hatte ihm Spaß gemacht! Je mehr er darüber nachdachte, desto klarer wurde ihm, daß dies nicht zum ersten Mal der Fall war. Schon in seiner Kindheit hatte ihn jedesmal, wenn er sich in Gefahr befand, diese wilde Erregung gepackt.
    Seine vernünftige sendarische Erziehung sagte ihm, daß diese Begeisterung für Kampf und Gefahr wahrscheinlich ein ungesunder Auswuchs seines alornischen Erbes war und daß er sich bemühen sollte, dies eisern unter Kontrolle zu halten. Doch tief im Innern wußte er, daß er es nicht tun würde. Endlich hatte er die Antwort auf sein klagendes »Warum ich?« gefunden, dem er so oft schon Luft gemacht hatte. Er war ohne Zweifel für diese schrecklichen und erschreckenden Aufgaben auserkoren, weil er für sie geeignet war.
    »Dafür bin ich da«, murmelte er. »Jedesmal, wenn irgend etwas so lächerlich gefährlich ist, daß kein vernünftiger Mensch auch nur daran dächte, es zu versuchen, schicken sie nach mir.«
    »Was hast du gesagt, Garion?« fragte Ce'Nedra verschlafen.
    »Nichts, Liebes. Ich habe nur laut gedacht. Schlaf weiter.«
    »Mhm«, murmelte sie und kuschelte sich an ihn, daß ihm der warme Duft ihres Haares in die Nase stieg.
    Der Morgen graute unter den Zweigen des nassen Waldes mit einer Art zunehmender Blässe. Das hartnäckige Nieseln vermischte sich mit dem aufsteigenden Bodennebel und bildete eine feuchte Wolke, die die dunklen Stämme von Fichten und Kiefern einhüllte.
    Garion erwachte aus dem Halbschlaf und sah schattenhaft Durnik und Toth neben der kalten Feuergrube stehen. Vor sichtig glitt er unter den Decken hervor, um Ce'Nedra nicht zu wecken, und schlüpfte in seine klammen Stiefel. Dann stand er auf, warf sich den Umhang über und trat aus dem Zeltdach zu den beiden.
    »Es regnet immer noch«, sagte er nach einem Blick auf den düsteren Morgenhimmel leise.
    Durnik nickte. »In dieser Jahreszeit hält der Regen wahrscheinlich eine ganze Woche oder länger an.« Er öffnete den Lederbeutel an seiner Hüfte und zog sein Bündel Zunder heraus. »Wir sollten wohl ein Feuer machen«, meinte er.
    Toth trat leise an die Seite ihres Unterschlupfs und griff nach zwei Wasserbeuteln, um zur Quelle hinunterzugehen. Trotz seiner enormen Größe verursachte er kaum einen Laut, als er sich durch die nebelverhangenen Büsche bewegte.
    Durnik kniete sich neben die Grube und häufte sorgfältig trockenes Reisig in die Mitte. Dann legte er seinen Zunder daneben und holte Feuerstein und Stahl hervor.
    »Schläft Tante Pol noch?« fragte ihn Garion.
    »Sie döst. Sie sagt, es ist so angenehm, unter warmen Decken zu liegen, während jemand anderes Feuer macht.« Durnik lächelte.
    Auch Garion lächelte. »Das hat sie sich nach den vielen Jahren auch verdient, in denen gewöhnlich sie als erste auf war.« Er machte eine Pause. »Ist sie immer noch sauer wegen vergangener Nacht?«
    »Oh.« Durnik beugte sich über die Grube und strich mit dem Stahl über seinen Feuerstein. »Ich glaube, sie hat ihre Fassung einigermaßen wiedergewonnen.« Stein und Stahl klickten leicht, und bei jedem Klicken sprühten Funken in die Grube. Einer fiel auf den Zunder, und der Schmied blies sanft, bis eine winzige orange Flamme herauszüngelte. Dann schob er den Zunder behutsam unter das Reisig, und die Flamme breitete sich knisternd aus. »Das hätten wir«, sagte er. Er wischte das Feuer vom Zunder und schob ihn mit Feuerstein und Stahl zurück in seinen Beutel.
    Garion kniete sich neben ihn und brach trockene Zweige in kurze Stücke.
    »Du warst sehr mutig vergangene Nacht, Garion«, stellte Durnik fest, während sie das kleine Feuer fütterten.
    »Ich glaube, die Welt ist verrückt«, antwortete Garion und verzog das Gesicht. »Würde irgend jemand so etwas bei klarem Verstand tun? Ich glaube, das Problem ist, daß ich gewöhnlich bereits mittendrin stecke, ehe

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