Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Titel: Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
des Lichtes und seinen anderen erwählten Gefährten; denn wie es seit Urbeginn der Zeit bestimmt ist, werdet Ihr zu seinen Gefährten gehören.« »Aber…«
    Sie hob eine schmale Hand. »Laßt Euer Gefolge zurück und Eure Armee und Eure Zeichen der Macht. Sie werden Euch von keinem Nutzen sein.« Sie machte eine Pause. »Oder fürchtet Ihr Euch, o mächtiger Zakath, in Eurem riesigen Reich umherzureisen ohne Eure Soldaten um Euch, welche die Unwilligen auf die Knie für Euch zwingen und die Rebellischen, sich Eurem Willen zu unterwerfen?«
    Zakaths Gesicht wurde rot vor Zorn. »Ich fürchte nichts, heilige Seherin«, entgegnete er mit kalter Stimme, »nicht einmal den Tod.«
    »Der Tod ist nur eine Kleinigkeit, Kal Zakath. Mir deucht, es ist das Le ben, wovor Ihr Euch fürchtet. Wie ich sagte, Ihr seid meine Geisel, und ich befehle Euch, zu mir nach Kell zu kommen, um dort Eure Bürde auf Euch zu nehmen.«
    Der Kaiser von Mallorea fing zu zittern an. Garion kannte diesen Mann und wußte, daß Zakath normalerweise Cyradis' gebieterische Anweisung sofort ablehnen würde, doch offenbar stand er unter einem übermächtigen Zwang. Sein Zittern wurde immer heftiger, und Schweiß brach ihm aus.
    Trotz ihrer verbundenen Augen war sich Cyradis offenbar des Zustands ihrer ›Geisel‹ bewußt. »Eure Wahl ist wohl getroffen, Kal Zakath«, sagte sie. »Ihr werdet Euch fügen, ob willig oder unwillig, Ihr müßt es, denn es ist Eure Bestimmung.« Sie richtete sich auf. »Sprecht jetzt, Kaiser von Mallorea, denn Euer Schicksal erfordert Eure Zustimmung. Werdet Ihr zu mir nach Kell kommen?«
    Er schien zu würgen. »Ich werde kommen«, krächzte er schließlich.
    »So sei es denn. Nehmt Euren vorherbestimmten Platz an Belgarions Seite ein und begebt Euch zur Heiligen Stadt. Dort werdet Ihr mehr über Eure Aufgabe erfahren und daß nicht nur Euer Leben davon abhängt, sondern das der ganzen Welt.« Sie drehte sich leicht um, so daß ihre verbundenen Augen Garion anzusehen schienen. »Bringt ihn zu mir, Kind des Lichtes«, wies sie an, »denn all dies ist ein Teil der Dinge, die vor der endgültigen Begegnung geschehen müssen.«
    In einer sehnsüchtigen Geste streckte sie die Hand nach Toth aus. Dann verschwand sie. »Jetzt sind wir zwölf«, murmelte Sadi.
    Der Neuankömmling ihrer Gruppe jedoch blieb mit aschgrauem Gesicht in der Mitte des Zeltes stehen. Garion staunte, als er ungeweinte Tränen in den Augen des Kaisers von Mallorea sah.

18
    »D er Leere«, sagte Eriond in befriedigten Tonfall. »Jetzt sind wir fast komplett.«
    »Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz«, gestand Sadi.
    »Cyradis kam in Rheon zu uns«, erklärte der junge Mann. »Sie sagte uns, wer uns zum Ort, der nicht mehr ist, begleiten würde. Ich habe mich gefragt, wer wohl der Leere sein könnte. Jetzt weiß ich es.«
    »Wie hat sie mich genannt?« erkundigte sich der Eunuch. »Wollt Ihr das wirklich wissen?« »Ja. Ich gebe zu, daß ich neugierig bin.« »Sie nannte Euch den Mann, der kein Mann ist.«
    Sadi zuckte zusammen. »Das ist sehr direkt, nicht wahr?« »Ihr wolltet es wissen.«
    Sadi seufzte. »Schon gut, Eriond. Es geschah, als ich ein Baby war, also kann ich gar nicht wissen, wie es anders wäre. Um ehrlich zu sein, ich finde das ganze Getue um diese eine Funktion sogar ein wenig belustigend. Mein Leben ist so viel unkomplizierter.« »Warum hat man das mit Euch gemacht?«
    Sadi zuckte die Schultern und strich mit der Hand über den geschorenen Schädel. »Meine Mutter war arm«, erwiderte er. »Es war das einzige Geschenk, das sie mir machen konnte.« »Geschenk?«
    »Es gab mir die Chance auf eine Anstellung in Königin Salmissras Palast. Sonst wäre ich vermutlich Bettler geworden wie der Rest meiner Familie.«
    »Geht es dir nicht gut?« fragte Garion den fahlbleichen Zakath. »Laß mich in Ruhe, Garion«, murmelte Zakath.
    »Überlaß das mir, Liebes«, sagte Polgara zu Garion. »Das ist sehr schwer für ihn.«
    »Wie gut ich das verstehe. Auch für mich war es sehr schwer.«
    »Aber dir konnten wir es schonend beibringen. Dazu hatte Cyradis keine Zeit. Ich rede mit ihm.«
    »Gut, Tante Pol.« Garion ging und ließ sie mit dem völlig erschütterten Zakath allein. Er hatte seine Bedenken über diese neue Wendung. Obwohl er den malloreanischen Kaiser persönlich mochte, sah er durch seine Begleitung mancherlei Schwierigkeiten auf sich zukommen. Schon häufig hing ihr Überleben völlig von der absoluten Einheit und Einigkeit ihrer Gruppe

Weitere Kostenlose Bücher