Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva
Urvon und Zandramas in Peldane stattfinden. Urvon kommt aus dem Norden anmarschiert, und Zandramas hat Peldane letzten Monat annektiert, um einen Puffer zwischen ihm und Darshiva zu haben. Sie hat ihre Streitkräfte bereits nach Peldane geschickt, um ihn aufzuhalten.«
»Wie schätzt Ihre das Ganze ein, Atesca?« fragte Zakath.
General Atesca erhob sich und trat vor die Wandkarte. Er studierte sie kurz, dann tupfte er mit einem Finger darauf. »Hier, Eure Majestät, liegt Ferra. Wir besetzen den Ort. Er ist die geeignete Ausgangsbasis für unsere Operationen. Der Magan ist dort etwa fünfzehn Meilen breit, und es dürfte nicht zu schwierig sein, weitere Truppenübersetzungen von Darshiva zu unterbinden. Dadurch verhindern wir Verstärkung für Zandramas. Urvon wird bei ihrer Begegnung zahlenmäßig überlegen sein und ihre Armee zermalmen. Natürlich wird auch er Verluste haben. Die Soldaten beider Seiten sind Fanatiker, die bis zum Tod kämpfen werden. Nachdem Urvon Zandramas' Armee ausgelöscht hat, wird er erst einmal seine Wunden lecken. Das ist der Zeitpunkt für unseren Angriff. Seine Kräfte werden geschwächt und erschöpft sein, während unsere Truppen frisch sind. Der Ausgang ist vorhersehbar. Danach können wir den Magan überqueren und in Darshiva aufräumen.«
»Ausgezeichnet, Atesca.« Ein schwaches Lächeln zog über Zakaths Lippen. »Euer Plan ist nicht ohne eine gewisse Ironie. Zunächst lassen wir Urvon Zandramas für uns vernichten, dann vernichten wir ihn. Mir gefällt die Vorstellung, daß der Jünger Toraks die schmutzige Arbeit für mich erledigt.«
»Mit Erlaubnis Eurer Majestät würde ich gern die Vorhut führen und die Besetzung von Ferra leiten«, bat der General. »Zandramas wird sich gezwungen sehen, zum Gegenangriff überzugehen, da wir ihre Armee spalten werden. Wir müssen die Stadt befestigen und für starke Flußpatrouillen sorgen, um verhindern zu können, daß sie ihre Truppen um unsere Flanken herum nach Peldane bringt. Das ist ein ziemlich kritischer Teil der Operation, und ich möchte ihn selbst leiten.«
»Unbedingt, Atesca«, erklärte sich Zakath einverstanden. »Damit würde ich ohnehin keinem anderen trauen.«
Atesca verbeugte sich. »Ihr seid zu gütig, Eure Majestät.«
»Darf ich fortfahren, Eure Majestät?« bat Brador. »Wir erhalten einige beunruhigende Meldungen aus Cthol Murgos. Unsere dortigen Agenten berichten, daß es zu ernsthaften Unterhandlungen zwischen Urgit und den Alornern gekommen ist.«
»Murgos und Alorner?« rief Zakath ungläubig. »Sie sind seit Äonen Erzfeinde!«
»Vielleicht haben sie etwas Gemeinsames gefunden«, sagte Brador vorsichtig. »Mich, meint Ihr?« »Es erscheint mir logisch, Eure Majestät.«
»Dagegen müssen wir etwas unternehmen! Es wird uns nichts anderes übrigbleiben, als die Alorner anzugreifen. Wenn sie sich um etwas in ihrer unmittelbaren Umgebung sorgen müssen, bleibt ihnen nicht die Zeit für irgendwelche Abenteuer in Cthol Murgos.«
Atesca räusperte sich. »Darf ich offen sprechen, Eure Majestät?«
»Ich habe Euch noch nie anders sprechen gehört, Atesca. Was beschäftigt Euch?«
»Nur ein Idiot versucht Krieg an zwei Fronten zu führen und nur ein Wahnsinniger einen an drei. Ihr habt diesen Krieg hier in Peldane, einen anderen in Cthol Murgos, und nun denkt Ihr an einen dritten in Aloria. Ich rate Euch unbedingt davon ab!«
Zakath lächelte schief. »Ihr seid sehr mutig, Atesca«, stellte er fest. »Ich kann mich nicht erinnern, wann mich je jemand einen Idioten und einen Wahnsinnigen im selben Atemzug genannt hat.«
»Ich hoffe, Eure Majestät vergeben mir meine Offenheit, aber das ist meine ehrliche Meinung in dieser Sache.«
»Schon gut, Atesca.« Zakath winkte ab. »Ihr seid da, um mich zu beraten, nicht um mir zu schmeicheln, und Eure deutliche Sprache hat mich aufgerüttelt. Also gut, wir warten mit dem Krieg gegen die Alorner, bis wir hier fertig sind. Bis zur Idiotie gehe ich gerade noch, aber Wahnsinn ist etwas anderes. Davon hatte die Welt mit Taur Urgas schon genug.« Er stiefelte hin und her. »Verdammt, Belgarion!« fluchte er plötzlich. »Was hast du jetzt wieder vor?«
»Uh – Eure Majestät«, unterbrach ihn Brador zaghaft. »Belgarion ist nicht im Westen. Er wurde vergangene Woche noch in Melcene gesehen.« »Was macht er in Melcene?«
»Das konnten wir leider nicht herausfinden, Eure Majestät. Es ist jedoch ziemlich sicher, daß er die Inseln bereits wieder verlassen hat. Wir
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