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Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Sicherheit bringt.« »Anheg!« rief Varana entrüstet.
    »Das war vor Jahren, Varana. Ich habe inzwischen längst verboten, tolnedrische Schiffe zu belästigen – jedenfalls vor Zeugen. Die Sache ist nur, daß Greldik wahrscheinlich recht hat. Wenn er alle Segel heißt, wird der Wind seine Masten brechen, und dann dürfen auch wir beide rudern.«
    »Die Chance ist also nicht groß, daß wir Barak einholen, oder?«
    »Da bin ich mir nicht so sicher. Barak ist bei weitem kein so guter Seefahrer wie Greldik, und sein etwas zu groß geratener Eimer gehorcht dem Ruder nicht so leicht. Wir kommen ihm jeden Tag ein Stück näher. Wenn er Mallorea erreicht, muß er in jedem Hafen anhalten, um Fragen zu stellen. Die meisten Malloreaner würden Garion nicht erkennen, wenn er vor sie träte und ihnen ins Gesicht spuckte. Mit Kheldar ist das allerdings etwas anderes. Soviel ich weiß, hat der wieselige Dieb Niederlassungen in fast jeder malloreanischen Stadt. Baraks Gedankengänge sind mir vertraut. Sobald er Mallorea erreicht, wird er nach Silk suchen, denn Silk und Garion sind offenbar zusammen. Ich dagegen brauche nicht nach Silk zu fragen. Es genügt, wenn ich in ein paar Städten im Hafen Herumlungernden die Seevogel beschreibe. Für den Preis von ein paar Krügen Bier werde ich Barak folgen können, wohin er sich auch begibt. Ich kann nur hoffen, daß wir ihn einholen, bevor er Garion findet und alles ruiniert. Ich wünschte nur, das blinde Mädchen hätte ihm nicht gesagt, daß er nicht dabeisein darf. Man kann Barak am schnellsten zu etwas überreden, wenn man es ihm verbietet. Wenn er bei Garion wäre, hätte Belgarath ihn wenigstens am Zügelband halten können.«
    »Und wie, meint Ihr, können wir ihn aufhalten, wenn wir ihn eingeholt haben? Sein Schiff mag ja langsamer sein als unseres, aber es ist auch größer und hat mehr Männer an Bord.«
    »Greldik und ich haben uns das schon durch den Kopf gehen lassen«, antwortete Anheg. »Greldik hat eine besondere Ausrüstung im vorderen Laderaum. Sie läßt sich am Bug dieses Schiffes befestigen. Falls Barak sich weigert, zu wenden, wenn ich ihm den Befehl erteile, wird ihn Greldik rammen. Mit einem sinkenden Schiff wird er nicht mehr weit kommen.« »Anheg, das ist ungeheuerlich!«
    »Nicht mehr als das, was Barak tun will. Wenn es ihm gelingt, zu Garion durchzukommen, wird Zandramas gewinnen, und wir enden alle unter der Fuchtel einer, die noch schlimmer ist, als es Torak war. Wenn ich die Seevogel versenken muß, um das zu vermeiden, würde ich es auch zehnmal tun.« Er seufzte. »Aber ich werde meinen Vetter vermissen, falls er dabei ertrinkt«, gestand er.
    Königin Porenn von Drasnien hatte Markgraf Khendon, den Chef ihres Geheimdienstes, an diesem Morgen in ihre Privatgemächer beordert. Sie erteilte ihre Befehle in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. »Jeden einzelnen, Javelin!« sagte sie gebieterisch. »Ich will daß jeder Spitzel für den Rest des Tages aus diesem Flügel des Schlosses zurückgepfiffen wird!«
    »Porenn!« keuchte Javelin. »So etwas hat es noch nie gegeben!«
    »Dann ist es eben das erste Mal. Befehlt euren Leuten, auch alle Hilfsspitzel hinauszubefördern. Ich will, daß dieser Flügel innerhalb einer Stunde leer ist! Ich habe ebenfalls Spione, Javelin, und ich weiß, wo alle üblichen Verstecke sind. Fegt sie allesamt aus!« »Ich bin bitter enttäuscht von Euch, Porenn. Monarchen behandeln den Geheimdienst nicht auf solche Weise. Habt Ihr eine Ahnung, wie sich das auf die Moral meiner Leute auswirkt?«
    »Ehrlich gesagt, Khendon, die Moral Eurer Berufsschnüffler interessiert mich nicht im geringsten. Es geht um eine Sache von äußerster Dringlichkeit.«
    »Hat Euch mein Geheimdienst je enttäuscht, Eure Majestät?« fragte Javelin gekränkt.
    »Zweimal, soviel ich mich erinnere. Hat nicht etwa der Bärenkult Euren Geheimdienst infiltriert? Und haben Eure Leute nicht jämmerlich versagt, mich zu warnen, daß General Haldar die Seiten gewechselt hat?«
    Javelin seufzte. »Nun gut, Porenn, manchmal sind uns einige Kleinigkeiten entgangen.«
    »Ihr nennt es eine Kleinigkeit, daß Haldar zum Bärenkult übergelaufen ist?« »Ihr seid heute unnötig genau, Porenn.«
    »Ich will diesen Flügel geräumt haben, Javelin. Wollt Ihr, daß ich meinen Sohn rufe? Wir setzen eine Proklamation auf, die es auf Dauer verbietet, daß die königliche Familie bespitzelt wird!« »Das würdet Ihr doch nicht wirklich wollen!« Javelins Gesicht war

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