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Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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bereitgestellt.« Er blickte ernst auf die Wölfin und neigte den Kopf vor ihr. Es war offensichtlich, daß ihn ihre Anwesenheit nicht beunruhigte. »Wir wissen Eure Höflichkeit zu schätzen«, versicherte ihm Polgara, als sie absaß, »und Eure Gastfreundschaft ist sehr unerwartet so fern der Zivilisation.«
    »Der Mensch trägt seine Zivilisation mit sich, Lady«, entgegnete Burk.
    »Wir haben einen Verwundeten bei uns«, erklärte ihm Sadi. »Ein bedauernswerter Reisender, dem wir auf dem Weg über den Berg begegneten. Wir halfen ihm, soweit wir konnten, aber wir sind in Eile, und ich fürchte, unser Tempo verschlimmert seinen Zustand.« »Ihr dürft ihn bei uns lassen. Wir kümmern uns um ihn.« Burk betrachtete den betäubten Priester, der zusammengesunken im Sattel saß. »Ein Grolim«, bemerkte er. »Wollt ihr etwa nach Kell?« »Wir müssen dort einen kurzen Halt machen«, entgegnete Belgarath vorsichtig.
    »Dann würde euch dieser Grolim ohnedies nicht begleiten können.«
    »Davon haben wir gehört«, sagte Silk, der sich von seinem Pferd schwang. »Werden sie wirklich blind, wenn sie versuchen, Kell zu betreten?«
    »Nun ja. Wir haben momentan so einen im Lager bei uns. Wir sahen ihn im Wald umherirren, als wir die Schafe zur Sommer weide brachten.«
    Belgaraths Augen zogen sich leicht zusammen. »Wäre es möglich, daß ich mit ihm spreche?« fragte er. »Ich habe dergleichen studiert und bin stets erpicht, mehr darüber zu erfahren.«
    »Selbstverständlich«, sagte Burk. »Er ist im letzten Zelt auf der rechten Seite.«
    »Garion, Pol, – kommt mit«, sagte der Alte angespannt und stapfte die Holzstraße hinauf. Eigenartigerweise begleitete die Wölfin sie. »Wieso die plötzliche Neugier, Vater?« fragte Polgara, als sie außer Hörweite waren.
    »Ich möchte herausfinden, wie wirkungsvoll dieser Fluch genau ist, den die Dalaser um Kell gelegt haben. Wenn er irgendwie überwunden werden kann, wäre es möglich, daß wir dort doch auf Zandramas stoßen.«
    Sie fanden den Grolim auf dem Boden in seinem Zelt sitzend vor. Die harte Eckigkeit seines Gesichts hatte einen weichen Zug angenommen, und seine blicklosen Augen hatten den brennenden Fanatismus verloren, der allen Grolims eigen war. Statt dessen sprach gelöstes Staunen aus seinem Gesicht.
    »Wie geht es Euch, Freund?« fragte ihn Belgarath sanft.
    »Ich bin zufrieden«, antwortete der Grolim. Diese Worte klangen seltsam aus dem Mund eines Torakpriesters.
    »Wieso habt Ihr versucht, Euch Kell zu nähern. Habt Ihr denn nicht von dem Fluch gewußt?« »Es ist kein Fluch. Es ist ein Segen.« »Ein Segen?«
    »Die Zauberin Zandramas hatte mir befohlen, zu versuchen, in die heilige Stadt der Dalaser zu gelangen«, fuhr der Grolim fort. »Sie sagte, daß ich erhoben werden würde, wenn es mir gelänge.« Er lächelte sanft. »Ich glaube, sie hatte vor, die Stärke des Zaubers zu erproben, um festzustellen, ob sie die Reise ohne Gefahr für sich antreten könne.« »Und ich nehme an, daß dies nicht der Fall ist.«
    »Das ist schwer zu sagen. Es könnte sich als ein großer Segen für sie erweisen, wenn sie es versuchte.« »Ich würde Blindheit nicht als Segen erachten.« »Aber ich bin nicht blind.« »Ich dachte, darum ginge es bei diesem Zauber.«
    »O nein! Ich kann die Welt um mich nicht sehen, weil ich etwas anderes erschaue – etwas, das mein Herz mit Freude erfüllt.« »Oh? Was ist das?«
    »Ich sehe das Gesicht Gottes, mein Freund, bis zum Ende meiner Tage.«

3
    E r war immer da. Selbst im tiefen kühlen Wald spürten sie ihn über sich, still und weiß und ernst. Dieser Berg füllte ihre Augen, ihre Gedanken, sogar ihre Träume. Silk wurde immer reizbarer, während sie Tag um Tag auf diesen schimmernden weißen Riesen zuritten. »Wie kann irgend jemand in diesem Teil der Welt, wo dieses Monstrum den halben Himmel verdeckt, irgendetwas fertigkriegen?« brauste er eines Tages auf.
    »Vielleicht ignoriert man ihn einfach, Kheldar«, meinte Sammet honigsüß.
    »Wie könnte man etwas so Gewaltiges ignorieren?« entgegnete er heftig. »Ich frage mich, ob er weiß, wie aufdringlich – ja, unfein – er ist.«
    »Dein Verstand scheint zu leiden. Den Berg kümmert es nicht, was wir von ihm halten. Er wird da sein, während wir längst alle zu Staub geworden sind.« Sie hielt nachdenklich inne. »Ist es das, was dir zu schaffen macht, Kheldar? Daß du inmitten vergänglichen Lebens auf etwas von Dauer gestoßen bist?«
    »Die Sterne sind von

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