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Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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manchmal wie ein Hund oder ein Pferd – oder gar wie eine Frau.«
    »Ich werde mir Eure Worte merken, König Belgarion«, drohte Cyradis.
    Er grinste sie an. »Ich habe es nicht anders erwartet, heilige Seherin«, entgegnete er freundlich. »Ein Punkt für dich«, sagte Zakath.
    »Na also!« Garion lachte. »Ich werde noch einen Alorner aus dir machen.«

11
    D as Schiff segelte weiter gegen den Wind, und als sie sich etwa drei Seemeilen vom Hafen entfernt hatten, schwebte der Albatros auf fast bewegungslos ausgebreiteten Schwingen herbei. Er stieß einen einzelnen Schrei aus, und Polgara nickte als Erwiderung, dann flog er dicht vor dem Bugspriet dahin, als lotse er das Schiff. »Ist das nicht merkwürdig?« staunte Sammet. »Er ist fast wie der, den wir unterwegs nach Verkat gesehen haben.« »Nicht fast«, entgegnete Polgara. »Es ist derselbe.«
    »Das ist doch unmöglich, Lady Polgara! Das war eine halbe Welt entfernt!«
    »Für einen Vogel mit solchen Schwingen sind Entfernungen bedeutungslos.« »Was macht er hier?« »Auch er hat eine Aufgabe.« »Oh? Was für eine?«
    »Er hat es mir nicht gesagt, und ich wollte nicht so unhöflich sein, ihn zu fragen.«
    Zakath war inzwischen auf dem Deck hin und her gestapft, um mit seinem Panzer zurechtzukommen. »Sie sehen immer so prächtig aus«, sagte er, »aber sie sind schrecklich unbequem, findest du nicht?«
    »Aber nicht halb so unbequem, wie es ohne sie wäre, wenn man sie wirklich braucht«, entgegnete Garion. »Gewöhnt man sich mit der Zeit daran?« »Nein, nie.«
    Trotz der beachtlichen Entfernung zur Insel Perivor brachte sie das seltsame Schiff mit seiner stummen Besatzung bereits am nächsten Mittag zu einer bewaldeten Küste.
    »Um ganz ehrlich zu sein«, sagte Silk zu Garion, während sie die Pferde ausluden, »ich bin froh, an Land zu kommen. Ein Schiff, das gegen den Wind segelt und dessen Mannschaft nicht flucht, macht mich nervös.«
    »Eine Menge an der ganzen Sache macht mich nervös«, gestand Garion.
    »Aber es gibt einen Unterschied zwischen uns: ich bin ein normaler Sterblicher, du dagegen ein Held.« »Was hat das damit zu tun?« »Helden dürfen nicht nervös werden.« »Wer hat denn das gesagt?«
    »Es ist eine allgemein bekannte Tatsache. Wo ist der Albatros geblieben?«
    »Weggeflogen, als die Insel in Sicht kam.« Garion klappte sein Visier herunter.
    Silk schauderte. »Es ist mir gleich, was Polgara von ihnen hält. Ich kenne viele Seeleute, aber ich habe noch keinen einzigen je was Gutes über diese Vögel sagen hören.« »Seeleute sind abergläubisch.«
    »Garion, in jedem Aberglauben steckt zumindest ein Körnchen Wahrheit.« Der kleine Mann blinzelte zu den dunklen Wäldern oberhalb des Strandes. »Keine sehr einladende Küste, nicht wahr? Ich frage mich, weshalb uns das Schiff nicht in irgendeinem Hafen abgesetzt hat.«
    »Ich glaube nicht, daß irgend jemand wirklich versteht, warum die Dalaser etwas tun.«
    Nachdem alle Pferde an Land waren, saßen Garion und die anderen auf und ritten den Strand hinauf in den Wald. »Ich glaube, ich schneide für dich und Zakath lieber ein paar Lanzen«, sagte Durnik zu Garion. »Cyradis hat bestimmt einen guten Grund, euch zwei in Panzer zu stecken, und mir ist aufgefallen, daß ein Ritter in Rüstung ohne Lanze ein wenig nackt wirkt.« Er saß ab, griff nach seiner Axt und verschwand im Wald. Augenblicke später kehrte er mit zwei kräftigen Stangen zurück. »Ich werde sie zuspitzen, wenn wir abends unser Lager aufgeschlagen haben.«
    »Kann man damit überhaupt zurechtkommen«, stöhnte Zakath, während er sich mit Lanze und Schild abmühte.
    »Paß auf, ich mache es dir vor«, sagte Garion. »Erst steckst du deinen linken Arm durch die Schildriemen und hältst die Zügel mit der Linken. Dann setzt du das Schaftende in den Steigbügel neben deinen rechten Fuß und hältst die Lanze dort mit der freien Hand fest.« »Hast du schon mal mit einer Lanze gekämpft?«
    »Ein paarmal, ja. Gegen einen anderen in Panzerrüstung ist es eine recht wirkungsvolle Waffe. Wenn man ihn erst aus dem Sattel gestoßen hat, braucht er eine geraume Weile, bis er wieder auf die Füße kommt.«
    Beldin war wie üblich vorausgeflogen, um zu kundschaften. Er kehrte lautlos auf fast reglos ausgebreiteten Schwingen zurück. »Du wirst es nicht glauben«, sagte er zu Belgarath, nachdem er seine eigene Gestalt wieder angenommen hatte. »Was?« »Da vorn steht eine Burg!« »Eine was?« »Ein großes Haus, das

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