Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
wie Ihr es wünscht, Herr Ritter«, entschied sich der Mann.
    Die vier schritten zum Thron und verbeugten sich etwas steif. »Majestät«, sagte Astellig.
    »Baron«, entgegnete Oldorin und nickte abwesend.
    »Ich habe die Ehre, Euch zwei Ritter vorstellen zu dürfen, die in Verfolgung einer hehren Aufgabe von weither kommen.« Der König horchte interessiert auf.
    »Wie Ihr seht, Eure Majestät«, fuhr Astellig fort, »haben meine Freunde ihre Visiere geschlossen. Das ist wahrlich keine Geste der Mißachtung, sondern auf Grund der Art ihrer Aufgabe absolut notwendig. Eine besondere Form des Bösen treibt ihr Unwesen in der Welt, und es ist die Aufgabe dieser Ritter und ihrer Gefährten, sie zu stellen. Sie alle sind in der Welt jenseits der Küsten dieser Insel von hohem Ansehen, und offenbarten sie ihre Gesichter, wäre das Böse gewarnt und würde mit allen Mitteln verhindern, daß sie ihre Aufgabe erfüllten. Deshalb müssen ihre Visiere geschlossen bleiben.« »Eine vernünftige Vorsichtsmaßnahme«, bestätigte der König. »Seid gegrüßt, edle Ritter, und willkommen.«
    »Ihr seid zu gütig, Eure Majestät, und wir sind Euch dankbar für Euer freundliches Verständnis für unsere Lage«, sagte Garion. »Unsere Aufgabe wird durch gefährliche Zauber bedroht, und ich befürchte, würden wir uns zu erkennen geben, bestünde die Möglichkeit, daß wir scheitern, wodurch die ganze Welt leiden müßte.« »Wir verstehen es durchaus, Herr Ritter, und Wir werden Euch nicht um Einzelheiten eurer Aufgabe bedrängen. Die Wände dieser Burg haben Ohren, und es könnte sogar hier welche geben, die im Bunde sind mit dem Bösen, das Ihr sucht.«
    »Weise Worte, mein König«, ertönte eine schnarrende Stimme von ganz hinten im Thronsaal. »Wie ich selbst sehr gut weiß, sind die Kräfte von Zauberern ungeheuerlich, und vielleicht genügt nicht einmal der Heldenmut dieser beiden tapferen Ritter, sich mit ihnen zu messen.«
    Garion drehte sich um. Die Augen des Mannes, der gesprochen hatte, waren völlig weiß.
    »Der Hexer, von dem ich Euch erzählt habe«, flüsterte Baron Astellig Garion zu. »Seid auf der Hut vor ihm, Herr Ritter, denn er hat den König in seinen Bann geschlagen.«
    »Ah, teurer Erezel.« Des Königs Augen leuchteten auf. »Würdet Ihr Uns die Ehre geben, zum Thron zu kommen? Vielleicht könntet Ihr in Eurer Weisheit diese beiden hehren Ritter beraten, wie sie den Gefahren entgehen können, die ihnen durch Zauberei zweifellos in den Weg gelegt werden.«
    »Es ist mir eine Ehre, Eure Majestät«, erwiderte Naradas.
    »Du weißt, wer er ist, nicht wahr?« flüsterte Zakath Garion zu.
    »Ja.« Naradas schritt zum Thron. »Wenn ich die Kühnheit wagen darf, Euch etwas vorzuschlagen, edle Ritter«, sagte er salbungsvoll. »In Bälde wird hier ein großes Turnier stattfinden. Würdet Ihr daran nicht teilnehmen, könnte es den Argwohn der Helfer des einen erwecken, den Ihr sucht, und zweifellos hat er überall welche. Deshalb ist mein vorrangiger Rat, daß Ihr an dem Turnier teilnehmt und so diesen Argwohn verhindert.«
    »Ein ausgezeichneter Vorschlag, Erezel«, lobte der hohlköpfige König. »Edle Ritter, dies ist Erezel, ein großer Zauberer und Unser oberster Ratgeber. Schenkt seinen Worten Bedacht, denn sie sind sehr weise. Es wird Uns eine Ehre sein, wenn zwei so mächtige Herren sich an Unserem bevorstehenden Turnier beteiligen.«
    Garion biß die Zähne zusammen. Mit diesem scheinbar harmlosen Vorschlag war Naradas gelungen, was er seit Wochen versuchte – sie aufzuhalten. Doch es gab keinen Ausweg. »Es ist uns eine Ehre, uns Euren hehren Rittern bei dieser edlen Unterhaltung anzuschließen, Eure Majestät. Wann sollen die Turniere beginnen?« »In zehn Tagen, Herr Ritter.«

13
    D ie Gemächerflucht, zu der sie geleitet wurden, war wieder auf unheimliche Weise vertraut. Ganz offensichtlich hatten die schiffbrüchigen Arendier, die es vor vielen Jahrhunderten hierher verschlagen hatte, das Königsschloß in Vo Mimbre in allen Einzelheiten nachgebaut – selbst seine Unbequemlichkeit. Dem immer praktisch denkenden Durnik fiel das sogleich auf. »Man sollte meinen, sie hätten die Gelegenheit genutzt, einiges zu verbessern«, murmelte er.
    »Im Archaismus liegt ein gewisser Charme, Liebes«, sagte Polgara lächelnd.
    »Nostalgie vielleicht, Pol, aber ein paar praktische Neuerungen hätten wahrhaftig nicht geschadet. Es ist dir doch aufgefallen, daß sich die Bäder im Keller befinden, oder?« »Er hat

Weitere Kostenlose Bücher