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Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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seiner Gebieterin zu helfen, und führte das Mädchen zu einem bequemen Sessel.
    »Ich danke Euch, Belgarion. Ihr seid so gütig, wie Ihr tapfer seid.« Als sie lächelte, war es, als ginge die Sonne auf. Sie hob eine Hand zu ihrem Haar. »Sieht es wahrlich so unschön aus?« fragte sie. »Es ist völlig in Ordnung, Cyradis«, versicherte er ihr. »Ce'Nedra übertreibt manchmal, und sie ist geradezu besessen davon, andere umzukrempeln – mich, gewöhnlich.« »Und stören Euch ihre Bemühungen, Belgarion?«
    »Ich glaube nicht. Wahrscheinlich würde es mir sogar fehlen, wenn sie damit aufhörte.«
    »Ihr steckt in der Falle der Liebe, König Belgarion. Zwar seid Ihr ein mächtiger Zauberer, aber mir deucht, der Zauber Eurer niedlichen Königin ist noch viel mächtiger, denn sie hat Euch fest in ihrer kleinen Hand.«
    »Das mag stimmen, aber es macht mir nicht wirklich etwas aus.«
    »Das ist ja unerträglich. Wenn ihr so weitermacht, muß ich mich noch übergeben«, knurrte Beldin. Da kehrte Silk zurück. »Nun?« Belgarath blickte ihm fragend entgegen.
    »Naradas ist Euch in der Bibliothek zuvorgekommen. Ich bin dort hin, und der Mann, der zuständig war…«
    »Bibliothekar«, verbesserte ihn Belgarath abwesend.
    »Wie auch immer. Er erzählte, daß Naradas gleich nach seiner Ankunft die ganze Bibliothek durchstöbert hat.«
    »Das ist es dann also.« Belgarath nickte. »Zandramas ist gar nicht selbst auf der Insel. Sie hat Naradas geschickt, damit er sich für sie umsieht. Sucht er noch?« »Offenbar nicht.« »Das bedeutet, daß er die Karte gefunden hat.«
    »Und sie wahrscheinlich vernichtet hat, um zu verhindern, daß wir sie zu Gesicht bekommen«, fügte Beldin hinzu.
    »Nein, liebenswürdiger Beldin«, versicherte ihm Cyradis. »Die Karte, die ihr sucht, existiert noch, aber sie befindet sich nicht an dem Ort, wo ihr nach ihr suchen wolltet.«
    »Ich nehme nicht an, daß Ihr uns irgendwelche Hinweise geben werdet, oder?« fragte Belgarath. Sie schüttelte den Kopf. »Ich hatte es auch nicht erwartet.«
    »Ihr sagtet, die Karte«, versuchte Beldin es auf weniger direkte Weise. »Bedeutet das, daß es nur eine einzige gibt?« Sie nickte.
    Der Zwerg zuckte mit den Schultern. »Na gut. Die Suche danach wird uns die Wartezeit verkürzen, bis unsere beiden Helden anfangen, anderer Leute Rüstungen einzubeulen.«
    »Das erinnert mich an etwas«, sagte Garion. Er blickte Zakath an. »Du bist mit der Lanze nicht sehr vertraut, oder?« »Nein, nicht sonderlich.«
    »Dann suchen wir uns morgen ein Plätzchen, wo ich dich ausbilden kann.« »Ein vernünftiger Vorschlag.«
    Die beiden standen am nächsten Morgen schon sehr früh auf und ritten aus der Königsburg. »Ich glaube, wir sollten uns ein Stück von der Stadt entfernen«, meinte Garion. »Bei der Burg gibt es zwar einen Übungsplatz, doch dort sind bestimmt andere Ritter. Versteh es nicht als Kränkung, aber die ersten paar Durchgänge könnten einen schon in Verlegenheit bringen. Wir sind angeblich mächtige Ritter, also ist es besser, wenn niemand mitbekommt, daß du noch keine Ahnung hast.« »Danke«, sagte Zakath trocken. »Blamierst du dich gern in aller Öffentlichkeit?« »Könnte ich nicht behaupten.« »Dann machen wir es so, wie ich sage.«
    Sie ritten aus der Stadt und zu einer wenige Meilen entfernten Wiese.
    »Du hast zwei Schilde«, bemerkte Zakath. »Ist das üblich?« »Der zweite ist für unseren Gegner.« »Gegner?«
    »Ein Baum. Wir brauchen eine Art Zielscheibe.« Garion zügelte Chretienne. »Hör zu«, begann er. »Wir nehmen an einem formellen Turnier teil. Dabei darf niemand getötet werden. Wahrscheinlich werden stumpfe Lanzen benutzt. Das hilft, tödliche Verletzungen zu vermeiden.«
    »Aber manchmal kommt es doch zu Todesfällen, nicht wahr?«
    »Durch unglückliche Zufälle. Der Zweck eines Turniers ist, den Gegner vom Pferd zu stoßen – du reitest ihm entgegen und richtest die Lanze genau auf die Mitte seines Schildes.«
    »Und ich nehme an, er macht das gleiche mit mir.« »Richtig.« »Das ist sicher sehr schmerzhaft.« »Allerdings. Nach ein paar Durchgängen hast du wahrscheinlich blaue Flecken vom Kopf bis zu den Hüften.« »Und so was tun sie zum Vergnügen?«
    »Nicht ausschließlich. Es ist eine Art Wettkampf, um herauszufinden, wer der Beste ist.«
    »Also das kann ich verstehen.« »Dachte ich mir doch, daß dir das eher zusagt.«
    Sie schnallten den zusätzlichen Schild an den biegsamen Ast einer Zeder. »Das ist

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