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Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Dieser Gefahren wegen wurde das Riff nie in Einzelheiten kartographiert. Kluge Seeleute meiden es völlig und umsegeln dieses Hindernis in weitem Bogen.«
    Durnik und Toth kehrten zurück. »Alles erledigt, Eure Majestät«, meldete Durnik. »Naradas ist nun unter der Erde. Er wird Euch – und uns – nie wieder belästigen. Möchtet Ihr wissen, wo wir ihn vergraben haben?«
    »Lieber nicht, Freund. Ihr und Euer hünenhafter Gefährte habt Uns heute nacht einen Gefallen erwiesen. Wir bitten Euch, wenn Wir je etwas für euch tun können, so zaudert nicht, es Uns zu sagen.«
    »Cyradis«, fragte Belgarath, »ist dies der letzte Teil des Rätsels, oder sind immer noch irgendwo einzelne Stücke, die wir suchen müssen?«
    »Nein, Ehrwürdiger. Das Spiel der Rätsel ist zu Ende. Nun beginnt das Spiel der Taten.«
    »Endlich.« Belgarath seufzte erleichtert. Dann studierten er und Beldin die Karte.
    »Haben wir es gefunden?« fragte Durnik Silk. »Ich meine, ist Korim auf der Karte aufgeführt?«
    Silk führte ihn zum Tisch. »Es ist hier.« Er deutete. »Das ist eine uralte Karte. Auf moderneren ist der Name lediglich anders geschrieben. Deshalb mußten wir hierherkommen.«
    »Wir sind ziemlich weit hinter Papierfetzen hergehetzt«, bemerkte der Schmied.
    »Und ob. So, wie Cyradis es erklärt hat, ist das Ganze ein Spiel des Freundes, den Garion in seinem Kopf hat, und dem anderen, der sich wahrscheinlich in den von Zandramas eingenistet hat.« »Ich kann Spiele nicht ausstehen.« »Ich habe nichts gegen Spiele.« »Du bist ja auch ein Drasnier.« »Das wird es wohl sein, schätze ich.«
    »Es liegt ungefähr an der Stelle, wo sich das Gebirge von Korim befunden hat, Belgarath«, sagte Beldin, der die Entfernung mit den Fingern abmaß. »Die Berge wurden wahrscheinlich ein Stück bewegt, als Torak die Welt spaltete.«
    »Damals wurde viel bewegt, wie ich mich erinnere.«
    »O ja!« bestätigte Beldin. »Ich hatte Mühe, mich auf den Beinen zu halten, dabei bin ich mit meinem Körperbau dem Boden näher als du.«
    »Du wirst es nicht glauben, aber das ist sogar mir aufgefallen.« Belgarath wandte sich nun an den König. »Könntet Ihr uns nicht ein wenig mehr über das Riff sagen? An der Seite einer Felszacke mit einem Boot zu landen, das von der Brandung herumgeschaukelt wird, dürfte schwierig und gefährlich sein.«
    »Wenn Unser Gedächtnis Uns nicht trügt, Ehrwürdiger Belgarath, so gibt es einige felsige Strände, die zweifellos durch Gestein entstanden, welches von den Hängen herabkam und von der ruhelosen See zerrieben wurde. Bei Ebbe hebt sich dieses über Äonen angesammelte Geröll über die Wasserfläche und bietet eine Möglichkeit, sich ungehindert von Gipfel zu Gipfel zu bewegen.«
    »So ähnlich wie diese Landbrücke von Morindland nach Mallorea«, erinnerte sich Silk freudlos. »Das war wirklich kein angenehmer Weg!«
    Belgarath ließ nicht locker. »Gibt es irgendwelche Orientierungspunkte? Dieses Riff ist ziemlich ausgedehnt, und wenn man nicht genau weiß, wohin man muß, kann man sich wahrscheinlich die Füße wund waten.«
    »Wir können es nicht aus Unserer eigenen Erfahrung kundtun«, entgegnete der König vorsichtig, »aber gewisse Seefahrer sprachen von einem Höhlenschlund an der Nordseite des höchsten Gipfels. Einige Wagemutigere versuchten dort an Land zu gehen, um die Höhle zu erforschen, denn es ist weitbekannt, daß abgelegene Höhlen gern von Freibeutern und Seeräubern als Versteck für ihre Beute benutzt werden. Dieser Gipfel hat jedoch schon immer selbst die verwegensten Landeversuche abgewehrt. Jedesmal, wenn eine dieser mutigen Seelen es versucht, erzürnt die See, und plötzliche Stürme entstehen aus klarem Himmel.«
    »Das muß es sein, Belgarath!« rief Beldin begeistert. »Etwas sorgt dafür, daß keine Unbefugten dieser Höhle zu nahe kommen können!«
    »Du hast recht«, pflichtete ihm Belgarath bei. »Wir wissen nun endlich, wo der Ort der Begegnung ist. In jener Höhle.« Silk ächzte. »Seid Ihr krank? Fürst Kheldar?« fragte der König.
    »Noch nicht, Majestät, aber ich fürchte, ich werde es.«
    »Unser Fürst Kheldar hat Schwierigkeiten mit Höhlen, Majestät«, erklärte ihm Sammet lächelnd.
    »Es ist nichts schwierig daran, Liselle«, widersprach der kleine rattengesichtige Mann. »Im Gegenteil, es ist sehr einfach. Jedesmal, wenn ich eine Höhle auch nur sehe, gerate ich in absolute Panik.« »Wir haben von diesem Leiden gehört«, versicherte ihm der König.

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