Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer
erstarrte er zu Eis. Hätte sie lieber den Mund halten sollen? Schockierte ihn ihr Verhalten womöglich? Doch im Grunde scherte sie sich nicht darum. Zu groß war ihre Neugierde, um sich bedeckt zu halten, vor allem, nachdem sie in England eine Reihe von diesen Statuen gesehen hatte, bei denen der Penis so klein ausfiel, dass man ihn nur bei genauerem Hinsehen erkannte. Wie irreführend! Im Vergleich dazu war Boyds Glied geradezu monströs. Aber seltsam, es flößte ihr nicht im Geringsten Angst ein.
Fasziniert von dem, was sie sah, sagte sie: »Dürfte ich ihn berühren?«
Mit einem lauten Stöhnen fiel er vor ihr auf die Knie. Sie wertete dies als Zustimmung. Zuerst nur mit einer Hand bedeckte sie ihn der Länge nach, um seine seidige, warme, biegsame und zugleich harte Oberfläche zu ergründen. Erstaunlich.
Als sie ihn abermals stöhnen hörte, hob sie die Augen und erkannte seinen feurigen Blick. »Tut das weh?«
»Nein«, röchelte er.
»Ausgezeichnet, denn ich bin noch nicht fertig.« Das kehlige Geräusch, das er ausstieß, ignorierte sie und legte beide Hände um die beachtliche Länge, sodass ihre Finger seitlich eine Art Spitze formten, und sie übte leichten Druck auf die samtige Oberfläche aus, während sie sie zu sich heranzog. Sie tat es ein zweites Mal und noch einmal. Jedes Mal löste sie die Berührung, sodass sein Lustschwert vor und zurückwippte. Einmal schlug es sogar gegen ihre Brust. Ein siedend heißer Schauer lief durch sie hindurch. Es war bei Weitem nicht so unbiegsam, wie der erste Eindruck vermuten ließ. Es war hart, ja, aber dennoch dehnbar. »Sie bringen mich um.«
Sie riss den Kopf in die Höhe und sah anklagend zu ihm auf. »Sie sagten doch, Sie hätten keinerlei Schmerzen.«
»Es sind keine Schmerzen im klassischen Sinne. O Gott, Katey, ich begehre Sie so sehr, dass ich explodieren könnte.«
Ihr Gesichtsausdruck nahm weichere Züge an, als sie sagte: »Worauf warten Sie dann noch?«
Es war sein bitterer Ernst gewesen. Sein Verlangen war nicht mehr zu bändigen. In Windeseile lag sie wieder auf dem Rücken, und ehe sie wusste, wie ihr geschah, war er in sie eingedrungen. Da sie von ihrem eigenen Orgasmus noch immer feucht war, versenkte er seine Mannespracht so weit es nötig war, wobei er auf nichts Rücksicht nahm, ihre Jungfräulichkeit eingeschlossen. Der Schmerz, der mit der rasenden Entjungferung einherging, war so schnell vorbei, dass sie ihn kaum bemerkte. Sie war überwältigt, wusste nicht mehr, wo oben oder unten war. Es war das Primitivste, das sie je getan hatte, und sie explodierte noch vor ihm mit geballter Lust, wobei sie das Becken in die Höhe riss, um den zweiten Orgasmus in vollen Zügen zu genießen, ehe er sich in ihrem Innern ergoss.
Vollkommen erschöpft ließ er sich neben sie in den Sand fallen, hatte aber noch genug Kraft, sie an sich zu ziehen und den Arm um sie zu legen. Sie lagen Wange an Wange, und Katey, die nicht minder erfüllt oder erschöpft war, lächelte verträumt.
Aber da war noch etwas, das sie fühlte. War es Glückseligkeit? Sie bereute nichts, rein gar nichts. Sie hatte ihren Ausflug in das Liebesspiel genossen, sehr sogar. Und sie war mehr als zufrieden mit dem Mann, an den sie sich gerade kuschelte. Vielleicht war es doch so etwas Einfaches wie Wonne.
Mit halb geschlossenen Augen spielte sie mit seinen Brusthaaren, als sie träge an seinem Körper entlangblickte und dann die Augen aufriss. Sein wundervoller Zipfel war verschwunden.
Sie setzte sich auf. »Wo ist er hin?«
Sie meinte es ernst. Sie wusste es einfach nicht besser. Als Boyd die Augen aufschlug und ihm klar wurde, was sie meinte, brach er in schallendes Gelächter aus.
»Er kommt wieder, das verspreche ich Ihnen«, sagte er mit einem breiten Feixen.
Später würde sie mit ihm darüber lachen, wie wenig sie über den männlichen Körper wusste. Und schon im nächsten Moment, vor ihren Augen, erfüllte er ihr das Versprechen.
Kapitel 36
Lachend lief Katey aus dem Wasser. Wie die Kinder hatten sie und Boyd herumgetollt, wenngleich den Küssen, die sie, umflossen von sanften Wellen, ausgetauscht hatten, ganz und gar nichts Kindliches innewohnte. Sah man einmal davon ab, dass Boyd sie in der Nacht durch das Wasser gezogen hatte, woran sie sich noch immer nicht erinnern konnte, war es das erste Mal, dass Katey in einem so großen Gewässer wie dem Mittelmeer badete.
Boyd hatte seinen Ohren nicht getraut, als Katey zu ihm gesagt hatte: »Im Grunde ist es gut,
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