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Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Titel: Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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dunkel wird? Oder nach Früchten suchen sollten, für den Fall, dass die Flut keine weiteren Fische für uns bereithält? Es muss doch irgendwo Früchte oder Nüsse geben, bei der üppigen Vegetation.«
    »Ihr Vertrauen in Tyrus scheint nicht gerade sehr groß zu sein.«
    »Und Ihres zu groß. Sagten Sie nicht, er würde uns gegen Mittag finden? Jetzt haben wir schon fast Abend.«
    Er benetzte einen Finger und hielt ihn in die Luft, um zu sehen, aus welcher Richtung der Wind wehte, wenngleich er nur sehr schwach blies. »Womöglich kommt er wegen des Windes nicht so schnell voran«, schlussfolgerte er. »Kann sein, dass er einen Umweg segeln muss, um wieder in diese Richtung zu gelangen. Sollten wir bei Einbruch der Dunkelheit noch hier sein, werde ich ein größeres Feuer machen.«
    »Und was ist mit einem Windschutz?«
    Er verdrehte die Augen. »Einverstanden, wir sammeln ein paar Palmenwedel, aber nur in unmittelbarer Nähe des Strandes. Wir dürfen uns nicht zu weit entfernen, für den Fall, dass ein Schiff vorbeifährt.«
    Er half ihr auf die Füße, aber statt sie loszulassen, damit sie mit dem Einsammeln beginnen konnten, schloss er sie zärtlich in die Arme. »Mag sein, dass Sie die erzürnteste, dickköpfigste Frau sind, die ich kenne, aber Sie sind die Einzige, mit der ich den Rest meines Lebens verbringen möchte, und mehr will ich zu diesem Thema gar nicht sagen.«
    Er ging von dannen und ließ sie mit offenem Munde zurück. Dieser Mann schaffte es immer wieder, etwas zu sagen,
    das ihr bis unter die Haut ging. Sie war überzeugt davon, dass all das zu seinem Plan gehörte.
    Sie lief in entgegengesetzter Richtung den Strand entlang. Der Sand, der sich im Lauf des Tages erhitzt hatte, brannte unter ihren Füßen, weshalb sie nach wenigen Schritten entschied, in den Schatten der Palmen zu wechseln, wo sich vereinzelt Grasflächen befanden. Als jedoch Boyds Rufe, sie möge zu ihm kommen, an ihr Ohr drangen, drehte sie sich um und lief zu ihm zurück.
    »Wäre es nicht effektiver, wenn wir uns trennten?«, sagte sie, als sie bei ihm ankam.
    »Nicht zwangsläufig, außerdem mag ich Ihre Gesellschaft.«
    Dem hatte sie, so milde, wie sie gerade gestimmt war, nichts entgegenzusetzen. »Einverstanden, aber ich bekomme die Palmwedel, die leicht zu erreichen sind.«
    »Ich bin mir sicher, dass wir alles, was wir benötigen, auf dem Boden finden werden.«
    Zehn Minuten später, als sie beide die Arme voll hatten, kehrten sie zum Lagerfeuer zurück, das nur noch schwach glomm, weil sich niemand mehr darum gekümmert hatte. Sofort machte er sich daran, es neu zu entfachen. Sie setzte sich neben ihn und sah ihm dabei zu.
    »Ich würde Ihnen gern eine Frage stellen, ohne dass wir gleich wieder stundenlang streiten«, wagte sie sich hervor. »Wären Sie willens, auf mich zu warten?«
    Im ersten Moment dachte sie, sie müsste ihm erklären, worauf ihre Frage abzielte, aber es stelle sich heraus, dass er auf Anhieb wusste, was sie meinte, vermutlich, weil das Thema ihm ständig im Kopf herumkreiste. »Das setzt voraus, dass Sie willens sind, mich zu heiraten – irgendwann«, antwortete er nicht minder vorsichtig.
    »Ich habe nie gesagt, dass ich abgeneigt bin.«
    »Ich weiß, nur eben nicht jetzt. Sie dürfen nicht nur Ausschnitte des Gesamtbildes betrachten. Eine Ehe bedeutet nicht gleich, dass Sie Ihre Pläne nicht mehr verfolgen können. Im Gegenteil, sie gibt Ihnen die Möglichkeit, das Erlebte mit jemandem zu teilen, zumindest in meinem Fall. Denken Sie wirklich, ich würde Sie darum bitten, Ihre Ziele über Bord zu werfen? Ich besitze ein Schiff, Katey. Ich bringe Sie überall hin, wo immer Sie hinwollen.«
    Seine Zugeständnisse trieben ihr die Tränen in die Augen, so überwältigt war sie mit einem Mal von ihren eigenen Gefühlen. Aber er übersah eine Tatsache, die sie schlichtweg nicht ignorieren konnte.
    »Heirat bedeutet Kinder, und Kinder brauchen Stabilität. Es schadet ihnen, wenn sie durch die Weltgeschichte geschleift werden. Und ich bin noch nicht bereit, das Reisen aufzugeben, vor allem nicht, wenn ich gerade erst damit angefangen habe.«
    »Meine Schwägerin Amy findet sogar Gefallen daran, ihre Kinder an Bord des Schiffes meines Bruders großzuziehen. An Bord befinden sich ein Kindermädchen und ein Lehrer.«
    »Das freut mich für sie, aber ich bin einzig deshalb an Bord eines Schiffes, weil ich ein Transportmittel brauche, das mich von hier nach dort bringt. Ich toleriere die See lediglich und kann

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