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Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Titel: Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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hat mir das Kapital für das Geschäft gegeben. Zehntausend Pfund waren es, und sie hatte sie mir in den Koffer gelegt, ohne dass ich es bemerkt hatte. Sie wollte keinen Dank. Es hat gereicht, um alle drei Geschäfte zu eröffnen, die uns gut über die Runden gebracht haben. Reich sind wir nicht, aber wir können uns auch nicht beklagen. Und so bedanken wir uns also bei ihr?«
    »Und du findest, ich hätte den Verstand verloren, wo du gerade vor dem Mädchen ausgeplaudert hast, wer wir sind?«
    »Das hast du bereits erledigt, als du von dem Reichtum in Beziehung zu ihrer Mutter gesprochen hast.«
    Sie schnalzte mit der Zunge, gefolgt von einem Grunzen. »Und das, wo ich alle Vorkehrungen getroffen habe, damit niemand erfährt, wer wir sind. Ich habe heute Morgen eigens eine Kutsche gestohlen, ehe ich nach London gekommen bin. Zum Glück hat mich niemand erwischt. Es war sogar ganz einfach. Einen Plan, wie ich ins Haus komme, hatte ich mir auch schon zurechtgelegt, aber während ich mich auf die Lauer legte, sah ich die Kleine, wie sie mit ihrem Vater das Haus verließ. Also bin ich den beiden einfach in den großen Park gefolgt, in der Hoffnung, dass das die Sache einfacher machen würde. Aber dann merkte ich, dass der Mann das Mädchen keine Sekunde aus den Augen ließ. Ich wollte gerade umkehren, als die Göre mir geradewegs in die Hände geritten ist.«
    »Es ist mir einerlei, wie du es angestellt hast. Viel mehr interessiert es mich, wie du die Sache wieder gerade rücken willst. Du wirst sie zurückbringen.«
    »Nein«, antwortete sie tonlos. »Dazu ist es ohnehin zu spät. Vor meiner Abreise aus London habe ich veranlasst, dass die Eltern eine Nachricht erhalten, in der steht, dass wir Geld haben wollen. Sie dürften sie längst erhalten haben.« Dann bedachte sie ihn mit einem Lächeln. »Du bist das Beste, was mir je passiert ist. Das ist meine Art, mich bei dir zu bedanken. Ich mache uns reicher, als die Geschäfte es je getan hätten. Ist doch einerlei, wenn wir uns unter Umständen wegen dieser Sache ins Ausland absetzen müssen«, fügte sie achselzuckend hinzu. »Gemessen an dem Geldsegen, der uns erwartet, ist das ein geringer Preis. Schlaf eine Nacht drüber. Morgen früh wirst du erkennen, dass ich recht habe.«
    Sie hob das Kind hoch und setzte es in der Ecke des Zimmers auf den Boden, damit sie das Bett für sich hatten. Sogleich schnappte Geordie sich die beiden Kissen sowie die Überdecke und wickelte Judith darin ein, damit sie es gemütlicher hatte. Seine Frau lachte ihn aus. Er mahlte mit den Zähnen, in der Hoffnung, dass sie am nächsten Morgen aufwachte, in dem Bewusstsein, einen folgenschweren Fehler begangen zu haben. Der Gedanke, seine Frau ins Gefängnis stecken zu müssen, um ihr das Leben zu retten, behagte ihm ganz und gar nicht. Aber er hegte keine Zweifel daran, dass Anthony Malory sie eigenhändig umbringen würde, wenn sie das Kind nicht schleunigst wieder nach Hause brachten.
    »Bitte, bitte, sag deinem Vater, dass ich nichts damit zu tun hatte«, raunte er dem Mädchen zu, als er es liebevoll zudeckte. »Das alles war nicht meine Idee, das schwöre ich.«
    »Was murmelst du denn da?«, schalt seine Frau ihn.
    »Nichts, Liebes, nichts.«
     

Kapitel 3
    Das Wimmern riss Katey Tyler bereits zum zweiten Mal in dieser Nacht aus dem Schlaf. Eine Katze? Ein Baby? Es war schwer zu sagen, woher das Geräusch rührte. Fest stand nur, dass es nervtötend war und aus dem benachbarten Raum zu kommen schien. Und ihr Bett stand auch noch ausgerechnet an der Wand, hinter der der gequälte Laut seinen Ursprung hatte. Einen Augenblick lang spielte sie mit dem Gedanken, das Bett wegzurücken, entschied sich dann aber dagegen, weil es zu sperrig war und es ihr nicht gelingen würde, ohne das ganze Haus aufzuwecken.
    Sie waren erst zu sehr später Stunde in dem Gasthaus am Rande von Northampton eingetroffen. Da es nicht ausgebucht war, hatte Katey ihrer Magd Grace ebenfalls ein Zimmer geben lassen. Jetzt wünschte sie sich, Grace wäre bei ihr, denn dann hätte sie ihr helfen können, das Bett zu verrücken.
    Ein abenteuerlustiger Mensch wäre umgehend aufgestanden, um dem Ursprung des Geräuschs auf den Grund zu gehen. Und war Katey nicht auch nach England gekommen, um Abenteuer zu erleben? Nun ja, genau betrachtet, war England nur die erste Station ihrer Reise um die Welt. Eine Reise, die sie unternahm, um Neues und Aufregendes zu erleben. Abenteuer, Nervenkitzel und vielleicht sogar ein wenig

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