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Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Titel: Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Punkt hatten Sie recht. Es waren die Nichten meiner Nachbarin. Ich habe ihr einen Gefallen getan und die beiden zu einer Verwandten nach England begleitet. Einen besseren Anlass, meine Weltreise zu beginnen, gab es nicht.«
    Sämtliche Blicke am Tisch wanderten zwischen Katey und Boyd hin und her. Jason erinnerte sie daran, dass sie nicht allein waren, indem er fragte: »Klingt, als würden Sie beide sich von einer früheren Begegnung her kennen.«
    Boyd wandte den Blick von Katey ab, wenn auch nur, um kurz zum ältesten Malory hinüberzusehen. »Sie war bei der letzten Atlantiküberquerung Passagierin auf meinem Schiff.«
    Roslynn schnappte laut nach Luft. »Du hast sie gekannt und dennoch für schuldig gehalten?«
    »Ich kannte sie doch gar nicht richtig«, entgegnete er wütend. »Wir haben kaum ein Wort auf der Überfahrt gewechselt.«
    »Wir haben uns viel und oft unterhalten«, widersprach Katey ihm.
    »Aber nicht über Persönliches«, schoss Boyd zurück und sah wieder auf seinen Teller.
    »Unsere Gespräche waren intensiv genug, sodass ich froh über das ›Mrs.‹ in meinem Namen war.«
    »Ach du meine …«, hob Molly an, ehe sie sich besann und einen Versuch startete, dem Gespräch eine neue Wendung zu geben. »Was haltet ihr davon, wenn wir das Dessert im Salon einnehmen?«
    Auf ihren Vorschlag hin verließen die Malorys den Raum. Lediglich Boyd blieb sitzen, genau wie Katey, die keine Anstalten machte, sich zu erheben. Da die beiden Streithähne viel zu sehr damit beschäftigt waren, sich funkelnde Blicke zuzuwerfen, hatten sie noch nicht einmal mitbekommen, dass die anderen den Raum verlassen hatten.
     

Kapitel 21
    »Waren meine Motive so durchsichtig?«, wollte Boyd wissen.
    Die nächsten zwei Minuten, so kam es ihnen vor, vergingen in völliger Stille. Die beiden starrten sich noch immer an. Vergessen war die Welt um sie herum. Katey konnte es noch immer nicht fassen, dass er auf Haverston aufgetaucht war. Als Judith und ihre Mutter zu ihnen aufgeschlossen und sie zu dem Familienanwesen geführt hatten, hatte Roslynn erwähnt, dass Anthony eventuell noch nachkommen würde, vorausgesetzt, er würde nicht in Kent aufgehalten, wo sein Bruder Edward ihn aus geschäftlichen Gründen hingeschickt hatte. Von Boyd war jedoch nicht die Rede gewesen.
    Wie aus dem Nichts war er aufgetaucht und hatte mit klammem Haar im Türrahmen gestanden, von wo aus er sie mit durchdringenden Blicken aus seinen dunklen Augen beschossen hatte, bis sie keine Luft mehr bekommen hatte. Nie hätte sie gedacht, dass sie noch einmal dieses herrliche, prickelnde Gefühl bekommen würde, das seine Blicke in ihr freisetzten. Um sich nicht vor der Tischgemeinschaft zur kompletten Närrin zu machen, war ihr nichts anderes übrig geblieben, als das Gefühl mit aller Macht im Keim zu ersticken.
    Aufgrund der heftigen Regenfälle hatte sie den Besuch bei den Millards auf den nächsten Tag geschoben und stattdessen einen außerordentlich geselligen Nachmittag mit den Malorys verlebt, die vor allem durch ihren Esprit und ihre Schlagfertigkeit bestachen. Ihnen hatte Katey es zu verdanken, dass sich ihre innere Anspannung etwas gelegt hatte.
    Irgendwann hatte Katey entschieden, dass es besser war, am nächsten Morgen einen Neustart zu wagen, und auf eine geruhsame Nacht gehofft. Tief in ihrem Innern rumorten jedoch noch immer die Befürchtungen, das Aufeinandertreffen mit ihrer Familie könne sich als Enttäuschung herausstellen. Es war nicht auszudenken, wie sie sich fühlen würde, wenn sie die Hoffnungen zu Grabe tragen müsste, dass ihre unmittelbaren Verwandten die Lücke schließen könnten, die der Tod ihrer Mutter in ihr Herz gerissen hatte. Verlief die Begegnung hingegen positiv, war sie gewillt, ihre Abreise nach Frankreich noch einmal nach hinten zu schieben.
    Wenn es jedoch etwas gab, mit dem sie nicht gerechnet hatte, dann damit, sich noch heute mit Boyd unter vier Augen zu unterhalten, was ihr so gar nicht passte. Immerhin hatte sie sich gerade erst dazu durchgerungen, ihn in seinem eigenen Saft schmoren zu lassen. Wenn sie seine Entschuldigung ignorierte, entschied sie, kam das ungefähr auf dasselbe hinaus. Unter keinen Umständen würde sie ihm die Absolution erteilen. Wenn er glaubte, dass sie ihm jemals vergeben würde, dann täuschte er sich.
    Als Antwort auf seine Frage, ob er so leicht zu durchschauen war, antwortete sie schließlich: »Ja, das waren Sie … nein, eigentlich nicht. Meine Magd hat mich darauf hingewiesen,

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