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Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Titel: Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Nichte. Adeline war meine Mutter.«
    Letitias Gesichtsausdruck blieb unverändert. Keine Regung. Schließlich hatte sie die Miene schon vorher verzogen, als sie davon ausgegangen war, es mit jemandem unterhalb ihres Standes zu tun zu haben.
    »Raus.«
    Katey war, als hätte sie sich verhört. Das musste es sein.
    Falls nicht, war es ratsam, doch auf Judiths Ratschlag zurückzugreifen. Es war einen Versuch wert, entschied Katey.
    »Ich habe eine lange Reise zurückgelegt, um Sie kennenzulernen«, sagte Katey und versuchte, die Verzweiflung in ihrer Stimme auszublenden. »Die Malorys waren so nett und haben mich …«
    »Wie können Sie es wagen, diese Bande von Hetzern in meiner Gegenwart zu erwähnen?«, entgegnete sie mit schriller Stimme. »Wie können Sie es wagen, Sie kleiner Bastard, hier aufzutauchen, in der Erwartung, wir würden Sie willkommen heißen? Hinfort mit Ihnen!«
    Katey biss sich auf die Lippe, um das Zittern zu unterbinden. Gegen die Tränen, die ihr über die Wangen liefen, und den aufsteigenden Schmerz, der ihr die Luft zum Atmen nahm, war sie jedoch machtlos. Sie nahm die Beine in die Hand, lief aus dem Zimmer und aus dem Haus.
     

Kapitel 25
    »Was soll das heißen, das Schiff ist bereits ausgelaufen?«, schrie Katey den Hafenarbeiter an, der sie soeben davon in Kenntnis gesetzt hatte, dass sie ihr Schiff verpasst hatte.
    »Es hat mit der Morgenflut abgelegt«, sagte der Mann und würdigte sie kaum eines Blickes, während er Kisten auf einen Fuhrwagen lud. »Das machen die meisten Schiffe so.«
    Er war der Einzige, der sich in der Nähe der Anlegestelle befand, zu der man sie geschickt hatte, und den sie befragen konnte. Nachdem sie erkennen musste, dass die Anlegestelle leer war, war sie alles andere als gelassen.
    »Warum hat man mich davon nicht in Kenntnis gesetzt? Warum steht davon nichts auf den Fahrscheinen?«
    »Haben Sie sich die denn genau angesehen?«
    Sie schloss den Mund und marschierte davon. Nein, sie hatte sie nicht genauer betrachtet. Schließlich ging sie nicht jeden Tag an Bord eines Schiffes. Sie war erst einmal in ihrem Leben gesegelt. Sie wollte es einfach nicht fassen, dass sie das Schiff verpasst hatte.
    »Ist es wirklich fort?«, erkundigte sich Grace zögerlich, als Katey zurück in die Kutsche kam. Ihr Zögern rührte von dem Türenknallen und dem Schreien außerhalb der Kutsche.
    »Ja.«
    »Aber Sonnenaufgang war doch erst vor einer Stunde. Wie früh hätten wir denn hier sein müssen?«
    »Zu früh! Jetzt verstehe ich auch, warum der Angestellte, der uns die Fahrkarten verkauft hat, meinte, wir könnten, wenn wir wollten, bereits am Vorabend an Bord gehen. Er hätte es mir nicht lediglich als Option anbieten dürfen, ein wenig mehr Dringlichkeit wäre angebrachter gewesen.«
    Grace ließ sich mit einem Seufzen auf den Lippen nach hinten fallen. »Mit anderen Worten, wir gehen zurück zum Fahrkartenschalter.«
    »Um wieder tagelang warten zu müssen? Von wegen. Ich werde stattdessen Boyd Anderson einen Besuch abstatten.«
    »Weshalb?«
    »Um sein Schiff zu mieten.«
    Grace wollte loslachen. Katey nicht. Als der Magd das auffiel, fragte sie: »Das war gar kein Witz?«
    »Nein, war es nicht. Auf Haverston hat er mich förmlich darum angefleht, ihm eine Chance zu geben, seinen Fehler wiedergutzumachen. Selbstverständlich soll er es mir nicht umsonst geben, ich sagte doch ›mieten‹, nicht wahr?«
    »Ja, aber Sie können unmöglich ein Schiff samt Mannschaft von jetzt auf gleich mieten.«
    »Wenn es ihm gehört schon.«
    »Ich wette, darauf lässt er sich nie und nimmer ein«, sagte Grace voraus.
    Katey erinnerte sich an Boyds Gesichtsausdruck, als er sie angefleht hatte, irgendetwas tun zu dürfen, um sich für sein Fehlverhalten zu entschuldigen. »Ich halte dagegen.«
    Sie waren am Vortag frühzeitig zurückgekehrt, um die bestellten Kleider abzuholen und in ihr neues Hotel bringen zu lassen. Dasjenige, in dem sie zuvor eingekehrt waren, hatte keine Zimmer mehr frei. Sie waren so früh morgens nach Gloucestershire abgereist, dass Katey gar nicht daran gedacht hatte, ein Zimmer für ihre Rückkehr zu reservieren. Sie konnte von Glück reden, dass der Hotelangestellte ihr Gepäck aufbewahrt hatte und sie zu einem anderen Hotel brachte.
    Ihr schwante, dass sie allmählich anfangen musste, Details wie Abfahrtsplänen, Kutschen und Hotelzimmerreservierungen mehr Aufmerksamkeit zu schenken, wenn sie um die Welt reisen wollte. Bis zu ihrer Abreise aus Schottland war

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