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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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wenn du nicht das gleiche angenommen hättest.«
    »Nur eine winzige Sekunde lang.«
    »Und was, wenn ich fragen darf, haben Sie beide gedacht?«
    erkundigte
    sich
    Kelsey,
    die
    Unschuldige
    heuchelnd.
    »Nichts
    Besonderes«,
    erwiderte
    Derek
    brummig.
    Er
    schob die Hände in die Taschen und trat auf die Tür-schwelle. Dort lehnte er sich gegen den Rahmen und kehrte dem Raum den Rücken zu.
    Kelsey blickte fragend zu Percy, aber dieser lächelte nur einfältig, zuckte mit den Schultern, schob seine Hände ebenfalls in die Hosentaschen und wippte auf den Ab-sätzen. Natürlich würden sie nicht zugeben, daß sie für kurze Zeit geglaubt hatten, sie könne eine Dame sein.
    Allein der Gedanke daran mußte Männern ihrer Herkunft absurd erscheinen. Und das war ihr wirklicher Schutz. Ihre Familie hatte bereits einen Skandal durch-litten. Sie würde nicht zu einem weiteren beitragen, wenn sie es verhindern konnte.

5
    »Und du bist sicher, daß du mich nicht als lebenslangen Schuldner
    haben
    möchtest,
    Derek?«
    »Du kannst keine Ruhe geben, was? Ich hätte geschworen, daß wir das Thema abgehakt haben.«
    «Nun ja, das war, bevor du diese Summe bezahlt hast«, erwiderte Jeremy mit einnehmendem Grinsen.
    Kelsey hatte keine Ahnung, wovon die beiden sprachen, und es kümmerte sie auch nicht. Es machte sie nervös, daß sie nun auf dem Weg in ihr, wie sie annahm, neues Heim waren. Bald würde ihr Dasein als Mätresse beginnen und ... Sie schauderte und konnte den Gedanken nicht zu Ende bringen.
    Sie saßen in einer bequemen, luxuriösen Kutsche, die offensichtlich Derek gehörte, und fuhren sehr rasch irgendwohin. Mittlerweile waren sie zu fünft. Jeremy war mit einem jungen blonden Mädchen am Arm, das genauso auffällig angezogen war wie Kelsey, in Lonnys Büro zurückgekehrt. Sie war als Florence vorgestellt
    worden,
    und
    in
    Sekundenschnelle
    wurde
    offenbar, daß sie Jeremy Malory wohl zutiefst verehrte.
    Sie konnte die Hände und die Augen nicht von ihm lassen, und jetzt in der Kutsche saß sie praktisch auf seinem Schoß.
    Kelsey
    kümmerte
    sich
    nicht
    darum.
    Zwar
    hatten
    Jeremy und sie ihre Beziehung noch nicht aufgenommen, aber selbst wenn es so wäre, hatte sie nicht das Recht, Treue von ihm zu verlangen. Er würde ihren Lebensunterhalt bezahlen, und schon deswegen konnte er von ihr völlige Treue erwarten, auch wenn er sie nicht auf so ungewöhnliche Weise gekauft hätte. Ein Mann mußte sich jedoch bei solchen Arrangements nicht genauso verhalten. Im Gegenteil, die meisten von ihnen hatten ja sogar Ehefrauen.
    Während die Männer sich wegen des Preises und lebenslanger Schulden neckten, tat Kelsey ihr Möglichstes, sie zu ignorieren. Allerdings konnte sie nicht umhin, sich zu fragen, nachdem Jeremy von Schulden gesprochen hatte, wie ein junger Mann in seinem Alter es sich hatte leisten können, diesen hohen Preis für sie zu bezahlen, wo doch die meisten jungen Leute höchstens über vierteljährliche Wechsel von ihren Eltern oder über Einkünfte aus Ländereien, die sie später einmal erben würden, verfügten.
    Er war offensichtlich ungeheuer reich, wofür sie nur dankbar sein konnte. Wenn es nicht so wäre, säße sie jetzt mit dem anderen Mann hier statt mit diesen Herren, und der würde mit ihr ... sie mochte sich nicht vorstellen, was sie dann erwartet hätte.
    Als die Kutsche kurz darauf anhielt, stiegen nur Jeremy und Florence aus. Es gab keine Erklärung, und Kelsey wurde
    auch
    nicht
    aufgefordert,
    sich
    ihnen
    anzu-
    schließen. Aber Jeremy kam nach ein paar Minuten zurück, ohne daß Florence an seinem Arm klebte, und da keiner der beiden anderen Männer ihn fragte, was er mit dem Mädchen gemacht habe, nahm Kelsey an, daß sie es bereits wußten.
    Die Kutsche fuhr an und hielt erst nach einer guten Viertelstunde wieder. Kelsey kannte London überhaupt nicht. Bis gestern, als Elliott sie in dieses Haus gebracht hatte, war sie noch nie hier gewesen, aber ein Blick aus dem Fenster zeigte ihr eine elegante Gegend mit stattli-chen Villen und Kutscherhäusern davor, typisch für die Stadthäuser der Oberschicht.
    Bei der gewaltigen Geldsumme, die über den Tisch gegangen war, hätte sie das eigentlich nicht überraschen dürfen. Sie irrte sich allerdings wieder, als sie annahm, daß dies ihre zukünftige Bleibe sein sollte, da nur Derek die Kutsche verließ, nicht Jeremy. Also wohnte Derek hier, und sie konnte nur vermuten, daß Derek und Percy zuerst an ihrem jeweiligen Heim abgesetzt werden

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