Malory
bereitgestellt.
Derek sorgte für ein angenehm dahinplätscherndes Gespräch, nachdem sie sich ins Eßzimmer begeben hatten.
Er erzählte von einem Hengst, den sein Freund Percy diese Woche gekauft hatte und auf den er große Hoff-nungen für die Rennsaison setzte. Er sprach von seiner Schulzeit, seinem besten Freund, Nicholas Eden, und wie sie sich kennengelernt hatten. Dann erwähnte er seine Familie, zumindest seine Cousine Regina, die Nicholas geheiratet hatte, und seinen Onkel Anthony, dem er heute dabei zugesehen hatte, wie er einen Kon-kurrenten in Knighton’s Hall niedergemacht hatte, was immer das auch bedeuten sollte.
Glücklicherweise hielt er das Gespräch mit Anekdoten über sich selbst in Gang, weil sie ihm über sich nicht viel erzählen konnte, ohne zu lügen oder die Wahrheit zu verschweigen.
Noch
gab
es
allerdings
auch
keine
gemeinsamen Erlebnisse, die zu Diskussionen hätten führen können – nichts war irgendwie beunruhigend.
Beim Dessert klärte er endlich das Geheimnis um die Geschehnisse in Bridgewater auf. »Das Mädchen, das dir die notwendigen Dinge ins Cottage bringen sollte, ist entlassen worden.«
»Weil sie den Auftrag nicht ausgeführt hat?«
»Nein, schon bevor ich ihr die Anweisung gegeben habe. Deshalb hat sie sich auch nicht mehr darum gekümmert und es auch keinem anderen mehr gesagt.
Sie war wütend auf die Haushälterin wegen ihrer Ent-lassung, und deshalb hat sie einfach ihre Sachen gepackt und ist gegangen.«
»Dann muß ich mich bei Ihnen entschuldigen.«
»Nein, ganz bestimmt nicht«, versicherte er ihr.
Sie schüttelte den Kopf. »Doch, natürlich. Ich habe Sie für gedankenlos und rücksichtslos gehalten – und ich habe Ihren Brief ins Feuer geworfen und mir ge-wünscht, das könnte ich mit Ihnen machen.«
Er starrte sie ungläubig an und brach dann in lautes Lachen aus. Kelsey errötete. Sie hatte ihm das nur gestanden, um ihre Entschuldigung zu erklären. Was er jedoch daran so lustig fand, wurde ihr erst klar, als er sagte:
»Du
bist
ganz
schön
temperamentvoll.
Das
würde man gar nicht vermuten, wenn man dir so zuhört.«
»Vermutlich bin ich das, ich bin bisher allerdings auch nur selten so provoziert worden«, gab sie zu. »Es liegt wohl bei mir in der Familie, zumindest auf der Seite meiner Mutter.«
Das war untertrieben. Die Leute hielten nämlich das Temperament ihrer Mutter für etwas zu hitzig, wenn man bedachte, daß sie ihren Ehemann bei einem ihrer Zornausbrüche
umgebracht
hatte,
unabsichtlich
zwar,
aber immerhin.
Sie blickte ihn unter langen Wimpern an. »Macht es Ihnen etwas aus?«
»Nicht so sehr. Auch in meiner Familie gibt es einige Hitzköpfe, deshalb bin ich daran gewöhnt.« Dann lächelte er. »Und ich glaube nicht, daß ich dein Temperament allzuoft herausfordern werde.«
Sie lächelte zurück. Was für eine nette, subtile Art, ihr zu sagen, daß er ihr keinen Anlaß geben wollte, Fehler an ihm zu finden. Sie war froh, daß sie sich angestrengt hatte, diesen Abend besonders zu gestalten. Und wenn sie ihn so ansah, konnte sie sich gar nicht vorstellen, wie sie auf den Gedanken hatte kommen können, daß etwas, das mit ihm zusammenhing, schmutzig sein könnte.
Wahrscheinlich lag es daran, daß das, was sie tun würden, eine Sünde war, aber daran durfte sie jetzt nicht denken. Sie hatte einen Handel abgeschlossen, um ihre Familie vor dem Ruin zu bewahren, und sie konnte unendlich dankbar dafür sein, daß gerade Derek Malory sie gekauft hatte.
Wahrscheinlich würden sich viele Frauen an ihrer Stelle glücklich schätzen. Vielleicht würde sie selbst es nach heute nacht auch so sehen. Allerdings mußte sie die Nacht erst einmal überstehen – beziehungsweise das, was oben passieren würde. Gleich passieren würde. Sie hatten ein nettes Abendessen miteinander eingenom-men, und sie hatte sich ein wenig Mut angetrunken. Ein bißchen konnte sie es noch hinauszögern, aber das würde es auch nicht leichter machen, sondern ihre Nervosität nur noch steigern.
Also sagte sie errötend: »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, möchte ich mich jetzt zurückziehen, um mich zum Schlafen etwas ... leichter zu kleiden.«
»O ja, natürlich. Bitte.«
Sie blinzelte, weil ihr jetzt erst auffiel, wie begierig er darauf war, sie ins Bett zu bekommen. Sein Eifer ließ eine eigentlich angenehme Wärme in ihr aufsteigen –
und trieb ihr noch heftigere Röte auf die Wangen.
Sie erhob sich. »Ich sehe Sie dann gleich – oben.«
Als
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