Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
Vom Netzwerk:
jemand geholfen hätte, aber ich kann verstehen, warum außer mir keiner hier herunter darf.«
    »Du machst das sehr gut alleine hier, John. Hilfe würde bedeuten, daß du mit jemandem teilen mußt.«
    »Nein, ich will nicht teilen. Der nächste Raum wird Ende des Monats fertig sein.«
    »Hervorragend.«
    Kelsey hörte ihnen kaum zu. Sie starrte wie hypnotisiert vor Entsetzen auf das schmale Bett in der Mitte des Zimmers; am Fuß– und am Kopfende waren Ledermanschet-ten befestigt. Als sie die Lederriemen sah, wurde sie vor Angst fast ohnmächtig. Wenn sie dort erst einmal festge-bunden war, und sie bezweifelte nicht, daß das Ashfords Absicht war, konnte sie nicht mehr entkommen.
    Sie hatte versucht, die Kutschentür aufzutreten, mit dem Resultat, daß ihr Fuß weh tat. Ashford hatte amü-
    siert zugesehen, wie sie sich anstrengte. Und auch jetzt hielt er ihren Arm noch genauso fest wie zu Beginn, und es gelang ihr nicht, sich loszuwinden. Aber irgend etwas mußte sie tun. Während sich die beiden unterhielten und ihr keine Aufmerksamkeit schenkten, war vielleicht der geeignete Moment ...
    Sie sank gegen Ashford, als sei sie zufällig gestolpert. Es hätte vielleicht den gleichen Zweck erfüllt, wenn sie eine Ohnmacht vorgetäuscht hätte, aber dann wäre es ihr nicht möglich gewesen, schnell genug wieder aufzu-springen, da ihr immer noch die Hände auf dem Rücken gefesselt waren.
    Er ließ tatsächlich ihren Arm los, um sie wegzustoßen.
    Das geschah so schnell, daß er ganz offensichtlich die direkte Berührung mit ihrem Körper nicht ertrug.
    Hätte sie Zeit gehabt, darüber nachzudenken, wäre es ihr seltsam vorgekommen.
    Aber die Zeit hatte sie nicht. Sie nutzte den kurzen kostbaren Moment und stürzte aus dem Raum. Hinter ihr ließ Ashford eine Art Kichern hören und sagte etwas, das sie nicht verstand.
    Sie konnte seine Erheiterung nicht einordnen, vielleicht hatte sie sich auch verhört, denn das ergab doch keinen Sinn. Er nahm jedoch nicht sofort ihre Verfolgung auf, auch der Verwalter nicht. Und den Grund dafür fand sie heraus, als sie die Treppe erreicht hatte und hart auf die erste Stufe fiel.
    Ihr Rock! Sie konnte ihn nicht hochheben, weil ihre Hände immer noch auf dem Rücken gefesselt waren.
    Deshalb kicherte der Bastard. Er wußte, daß ihr langes Kleid sie behindern würde.
    Aber sie würde nicht aufgeben! Sie würde die Treppe hochsteigen, nur eben nicht so schnell, wie sie gerne gewollt hätte. Bei jeder Stufe hob sie die Beine so hoch sie konnte, erreichte so den oberen Keller und schließlich das Erdgeschoß.
    Als sie zur Haustür kam, fand sie diese verriegelt vor.
    Zwar konnte sie den Türknauf drehen, obwohl ihre Finger so gefühllos waren, daß sie sie kaum bewegen konnte, aber den Riegel konnte sie nicht erreichen. Er saß zu hoch oben an der Tür.
    Sie war so enttäuscht, daß sie fast zusammengebrochen wäre. Aber es mußte doch noch mehr Türen nach draußen geben! Sie konnten ja schließlich nicht alle verriegelt sein. Ihr blieb nur keine Zeit mehr, und die Schmerzen in ihren Händen, durch die jetzt das Blut wieder zirkulierte, waren fast unerträglich.
    Sie hätte sich besser auf die Suche nach der Küche gemacht. Vielleicht hätte sie dort ein Messer gefunden, um ihre Fesseln durchschneiden zu können, während sie sich versteckte ... und verstecken mußte sie sich. Doch jetzt war es zu spät, die Küche zu suchen, die sich bestimmt auf der Rückseite des Hauses befand, wo der Kellereingang gewesen war – und wo bald schon Ashford auftauchen würde.
    Die Dunkelheit im Haus war ein Segen. Zumindest betete Kelsey darum. Würde sie sich in den Zimmern im Erdgeschoß überhaupt verstecken können? Es gab nur so wenige Möbelstücke dort. Sie hatte jetzt keine Zeit, nachzusehen.
    In der Dunkelheit konnte sie die Treppe erkennen, die nach oben führte, und rannte darauf zu. Schon wieder Treppenstufen, aber hatte sie eine andere Wahl? Der Weg in den hinteren Teil des Hauses zu einer anderen Tür, die vielleicht offen war, konnte schon abgeschnitten sein.
    Es war die richtige Wahl. Sie hörte Ashford bereits, noch bevor sie die oberste Treppenstufe erreicht hatte.
    Aber selbst wenn er nach oben blickte, würde er sie wahrscheinlich nicht sehen können. Die Lampe, die er in der Hand hielt, gab nicht viel Licht, weil er sie so nahe vor sich hielt, und erzeugte ebenso viele Schatten, wie sie auflöste.
    »Die Zeit für deine Bestrafung ist gekommen, meine Hübsche. Du kannst nicht

Weitere Kostenlose Bücher