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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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werde.«
    »Nein,
    natürlich nicht«,
    erwiderte
    Elizabeth.
    »Übri-
    gens würde ich deiner Freundin gerne meine Aufwar-tung machen, solange wir hier in London sind.«
    Allein der Gedanke daran versetzte Kelsey in Panik. Ihr fiel absolut nichts mehr ein, keine einzige Ausrede. Und was noch schlimmer war, ihr wurde klar, daß Elizabeth auch sie würde besuchen wollen, solange sie in der Stadt war, und wenn sie das täte, würde sie merken, daß Anne nicht da war, weil Anne gar nicht dasein konnte.

    Noch hatte Elizabeth die Adresse nicht, sie würde den Brief erst vorfinden, wenn sie wieder nach Hause fuhr.
    Warum hatte sie bloß ihre richtige Anschrift auf den Brief geschrieben? Weil sie angenommen hatte, ihre Tante würde nicht nach London kommen. Sie haßte den Verkehr in der Großstadt. Aber jetzt war sie hier ...
    und Kelsey wagte nicht, ihr die Adresse zu geben, weil sie nicht wußte, zu welcher Tageszeit ihre Tante dort erscheinen wollte.
    Gott sei Dank fiel ihr jedoch gleichzeitig auch eine Ausrede ein. »Anne ist noch zu krank, um Besuch zu empfangen. Die Fahrt nach London hat sie sehr angestrengt, und zur Zeit braucht sie ihre ganze Kraft, um zum Arzt zu gehen.«
    »Das arme Mädchen. Geht es ihr immer noch so schlecht?«
    »Nun – ja, sie wäre fast gestorben, bevor sie mit dieser neuen Behandlung anfing. Der Arzt sagte, es wird einige Monate dauern, bevor wir überhaupt wissen, ob die Methode anschlägt. Trotzdem möchte ich euch beide gerne treffen, solange ihr hier seid. In welchem Hotel wohnt ihr denn?«
    »Wir sind im Albany abgestiegen. Hier, die Adresse.«
    Sie kramte in ihrem Retikül und reichte Kelsey einen Zettel.
    »Ich komme bestimmt vorbei«, versprach Kelsey. »Ich habe euch beide so vermißt. Aber jetzt muß ich mich wirklich beeilen. Ich möchte Anne nicht zu lange allein lassen.«
    »Dann komm morgen früh, Kelsey«, sagte Elizabeth, und das hörte sich an wie ein Befehl. »Wir erwarten dich.«

36
    »Na, das wurd’ ja auch höchste Zeit, daß er diese Kutsche stehengelassen hat«, sagte Artie zu seinem franzö-
    sischen Freund, als er die Pferde des Zweispänners zü-
    gelte, mit dem sie David Ashford verfolgt hatten. »Ich hab’ schon fast gedacht, wir kriegen ihn nie mehr alleine zu packen.«
    »Das nennst du allein, mon ami?« fragte Henry nachlässig, während er ihre Beute im Auge behielt. »Er hat schon wieder so eine Hure aufgelesen.«
    Artie seufzte. »Ja, ja, es wär einfacher, die Nichte vom Captain aus ihrem Garten zu entführen, als diesen Nabob hier.«
    »Da stimme ich dir zu, aber da sie sich nun mal als seine Nichte und nicht als die Frau seines Feindes herausgestellt hat, würde ich das Desaster lieber nicht wiederholen wollen.«
    Artie schnaubte. »Als ob wir das gewußt hätten. Nicht mal der Captain hat’s gewußt, bis sie es ihm gesagt hat.
    Außerdem, was sollen wir hier schon falsch machen? Er ist es, den wir brauchen. Wir müssen ihn nur lange genug von seinen Dienstboten fernhalten und ihn uns dann schnappen.«
    »Das versuchen wir jetzt schon seit einer ganzen Woche«, erinnerte Henry seinen Freund. »Aber er zeigt wenig Neigung, sich weit genug von seiner Kutsche oder seinem Haus zu entfernen.«
    »Ich sag’ ja, wir hätten ihn uns in der Schenke schnappen und durch den Hintereingang rausschleppen sollen, dann hätte sein Kutscher vor der Tür immer noch dagesessen und auf ihn gewartet.«
    Henry schüttelte den Kopf. »Der Captain hat gesagt, wir dürfen kein Aufsehen erregen. In der Schenke war viel zu viel los.«
    »Auf der Straße hier vielleicht nicht?«
    Henry blickte die Straße hinunter und meinte dann:
    »Nicht annähernd so viel. Und außerdem kümmern sich Leute auf der Straße eher um ihre eigenen Angelegenheiten. Wer merkt denn schon, ob wir ihn schnell zu unserer eigenen Kutsche bringen statt zu seiner?«
    »Ich meine ja, wir sollten ihn uns in dem Haus außerhalb der Stadt greifen, das er immer besucht. Da ist es so einsam, da wohnt kaum einer.«
    »Letztes Mal, als wir ihm dahin gefolgt sind, war Licht in dem Haus. Du hast ja geschlafen.«
    »Hältst du mir das etwa immer noch vor, daß ich dieses eine verdammte Mal eingeschlafen bin?« beklagte sich Artie.
    »Zweimal, aber wer nimmt’s schon so genau ...?«
    Henry brach mitten im Satz ab und blickte angestrengt zu Ashford und der Frau hinüber, die gerade vor ihm stand. »Sie sieht ängstlich aus.«
    Artie warf einen Blick auf das Paar. »Vielleicht kennt sie ihn. Wenn ich eine Hure

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