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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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entkommen. Du mußt für ihre Sünden bezahlen, genau wie die anderen.«
    Ihre Sünden? Gab es eine Ursache für seinen Wahnsinn? Wen zum Teufel meinte er damit?
    Die Türen im Obergeschoß waren alle geschlossen. Sie versuchte, die erste zu öffnen, und stellte fest, daß ihre Hände wieder eingeschlafen waren. Als das grauenhafte Prickeln wieder anfing, zuckte sie zusammen. Und als sie endlich die Tür aufbekommen hatte, sah sie, daß in dem verdammten Zimmer nicht ein einziges Möbelstück stand.
    Das zweite Zimmer, in das sie kam, stand voller Gerümpel, offensichtlich wurde es benutzt. Von diesem gräßlichen Verwalter?
    Die zerschlissenen Vorhänge ließen jedoch so viel Licht herein, daß es einfach gewesen wäre, sie zu finden, wenn sie versucht hätte, sich irgendwo zu verstecken. Und unter das Bett zu kriechen kam nicht in Frage, das war der erste Ort, an dem Ashford nachsehen würde.
    Das dritte Zimmer war so dunkel, daß sie sich fragte, ob es überhaupt Fenster hatte. Sie tastete sich rasch an der Wand entlang, bis sie auf Vorhänge stieß, die sie beiseite schob. Nichts. Das Zimmer war genauso leer wie das erste.
    Sie vergeudete Zeit. Bestimmt sah er zuerst unten nach, da er annehmen würde, daß sie vor Treppenstufen Angst hatte. Aber sobald er unten alles durchsucht hätte, würde er nach oben kommen.
    »Du wirst für deine Dummheit sogar noch strenger bestraft werden, das verspreche ich dir. Es wird besser sein, wenn du dich zu erkennen gibst.«
    Seine Stimme drang von unten herauf und zeigte ihr an, daß er eins der Zimmer im Erdgeschoß betreten hatte.
    Noch blieb ihr ein wenig Zeit.
    Kelsey eilte zur nächsten Tür – ein leerer Wandschrank.
    Die nächste ... wieder eine Treppe! Vielleicht zum Speicher? Ein Speicher wäre gut. Normalerweise stand dort eine ganze Menge Gerümpel und alte Möbel.
    Aber eigentlich hatte sie gehofft und gebetet, sie würde eine Treppe finden, die wieder nach unten führte, in den hinteren Teil des Hauses. Sie konnte das Ende des Flurs nicht erkennen und war sich daher im unklaren, wie viele andere Türen sie noch würde öffnen müssen. Ein gutes Versteck oder Treppen, die vielleicht zu einer Außentür führten, die nicht verriegelt war? O Gott, sie konnte sich nicht entscheiden!
    Wenn sie nach draußen gelangen könnte, dann hätte sie wirklich die Möglichkeit zu fliehen. Um das Haus herum war Wald, und im Wald würde er sie nicht finden.
    Sie tappte weiter. Wieder eine Tür – und überhaupt keine Vorhänge. Helles Tageslicht drang durch die schmutzigen Fenster und blendete sie beinahe. Es dauerte einen Augenblick, bis sie das zerbrochene Bett, die große Truhe und den Kleiderschrank, dem die Türen fehlten, sehen konnte. Die Truhe? Nein, zu einfach, fast wie eine Falle.
    Das Licht, das aus dem Zimmer in den Gang fiel, zeigte ihr jedoch, daß es nur noch eine weitere Tür am Ende des Flurs gab.
    Die jedoch war verschlossen. Sie vergeudete zuviel Zeit damit, an ihr zu rütteln. Schon konnte sie die Schritte auf der Treppe hören . .
    Sie rannte zurück in das helle Zimmer und zog die Tür so weit hinter sich zu, daß das Licht nicht mehr in den Flur fiel. Wenn sie die Tür ganz offenließ, würde das Ashford wahrscheinlich direkt zu ihr führen – falls er wußte, daß die Tür normalerweise geschlossen war. Sie hielt den Atem an, lauschte angestrengt und hoffte darauf, daß er noch einmal etwas sagen würde. Dann hätte sie gewußt, wo er war, doch leider schwieg er. Sie hörte nur seine Schritte, die stehenblieben, weitergingen, stehenblieben . .
    Lauschte er auch? Wahrscheinlich. Als er oben an der Treppe angekommen war, wurden seine Schritte viel lauter. Er trat kräftig auf. Absichtlich? Damit sie ihn auf jeden Fall hörte und wußte, daß er näher kam?
    Sie konnte genau hören, wie er stehenblieb, um in das erste Zimmer zu blicken und es mit seiner Lampe aus-zuleuchten. Und ihr fiel ein, daß sie alle Türen offenge-lassen hatte, außer den beiden letzten. Er brauchte nur hineinzublicken. Seine Schritte, die wieder näher kamen, bestätigten das.
    Er mußte jedoch immer noch in das benutzte Zimmer.
    Dort würde er unter dem Bett nachsehen und den Schrank öffnen, und während er dort nachsah, hatte sie noch ein paar Sekunden, um an diesem Zimmer vorbei wieder auf die Treppe nach unten zu gelangen. Dort lief sie vielleicht dem Verwalter in die Arme, aber hier oben saß sie auf jeden Fall in der Falle.
    Sie verlor Zeit, weil die Tür zufiel, als sie

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