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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 01. Das Geheimnis ihrer Liebe
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Kopf.« Reggie lächelte.
    »Ich nicht. Ich hoffe nur, daß Sie es auch nicht tun. Sie können sicher sein, meine Liebe - Nicholas wird nie zu-rückkommen und sich einen Nachschlag holen.«
    Reggie kicherte, obwohl sie schockiert war. »Das haben Sie schön gesagt.«
    »Und wahr ist es auch, zum Kummer der Frauen, die es in seiner Vergangenheit gab. Viele versuchten, ihn wieder für sich zu gewinnen, aber keine hatte Glück.«
    »Haben Sie es versucht?« fragte Reggie unverblümt.
    »Nein, um Himmels willen. Er war nichts für mich, und das wußte ich. Die eine Nacht mit ihm machte mich glücklich. Es war kurz, nachdem ich meinen Mann verloren hatte, und ich stand dicht davor, meinen Verstand auch noch zu verlieren. Nicholas half mir zu erkennen, daß mein Leben doch noch nicht vorbei war. Dafür werde ich ihm immer dankbar sein.«
    Reggie nickte, und Anne Henslowe tätschelte ihren Arm. »Machen Sie sich nichts daraus, meine Liebe. Er ge-hört jetzt Ihnen, für alle Zeiten.«
    Aber er gehörte nicht ihr, und nach dieser einen Nacht, die jetzt schon fast ein Jahr zurücklag, hatte er auch nicht mehr ihr gehört.
    Sie bedankte sich bei Mrs. Henslowe und sah sich nach Nicholas um. Er war nicht da, im Eßzimmer und im Musikzimmer auch nicht. Somit blieb nur noch das Gewächshaus. Auf leisen Sohlen eilte sie in den warmen, dunklen Raum mit den Glaswänden. Licht fiel durch die Fenster des Eßzimmers. Es war gerade hell genug, um bis zu dem Brunnen zu schauen, um das rosa Spitzenkleid und die kurzen schwarzen Locken von Selena Eddington auszumachen, die ihre Arme um Nicholas' Hals geschlungen hatte.
    »Gefällt Ihnen die Führung durch das Haus, Lady Selena?« rief Reggie, als sie auf das Paar zuging.
    Ihre Stimme scheuchte die beiden auseinander. Selena besaß den Anstand, verlegen zu wirken. Aber Nicholas war kein bißchen zerknirscht. Er lief sogar vor Zorn rot an.
    Als sie das sah, verwandelte sich Reggies Wut in einen heftigen Schmerz, der ihr die Kehle zuschnürte. So was Dummes! Er hatte Selena gar nicht loslassen wollen.
    Sie drehte sich um und verließ den Raum, so schnell sie konnte. Nicholas rief ihr etwas nach, aber sie beschleunigte ihre Schritte nur um so mehr. Dieser zügellose Schürzenjäger! Wie hatte sie nur so dumm sein können, so absolut dämlich, sich Hoffnungen zu machen?
    Als sie das Vorzimmer erreichte, blieb Reggie abrupt stehen. Nein, sie würde nicht davonlaufen und sich ver-kriechen, als bräche ihr das Herz. Die Malorys waren aus festerem Holz geschnitzt. Sie begingen nicht den Fehler, sich zweimal in denselben Menschen zu verlieben. Der Grund, aus dem sie diesen Kloß in ihrer zugeschnürten Kehle hatte, war nicht Liebe. Nein, sie erstickte an ihrem Zorn, das war alles.
    Sie trat wieder in den Salon, und das Lächeln, das sie im Lauf des Tages meistens aufgesetzt hatte, umspielte wieder ihre Lippen. Seelenruhig nahm sie Platz und vertiefte sich in eine Unterhaltung mit Faith und Lady Whately.
    Sowie Reggie sich gesetzt hatte, betrat Nicholas den Salon. Ein Blick in ihr gelassenes Gesicht reichte aus, um sein Herz sinken zu lassen. Was hatte er denn erwartet?
    Tränen? Um eifersüchtig zu sein, mußte man sich aus jemandem etwas machen. Der Teufel sollte Selena dafür holen, weil sie ihm die Arme um den Hals geschlungen und ihn erwischt hatte, als er nicht auf der Hut gewesen war.
    Hatte sie gewußt, daß Reggie ihn mit ihr ertappen würde?
    Er hatte Selena gar nicht durch das Haus führen wollen, aber sie hatte ihn provoziert und angedeutet, er fürchtete sich wohl, sich mit ihr sehen zu lassen, und ihm zugeflü-
    stert, er wäre nicht mehr sein eigener Herr. Und er war so dumm gewesen, sie durch das Haus zu führen, von einem Zimmer in das andere zu zerren...
    Sie hatte sehen wollen, was sich hinter den geschlossenen Türen des Gewächshauses verbarg, und als sie den Raum betreten hatten, war ihr eine ganz bestimmte Blume an einer Ranke ins Auge gefallen. Genau diese Blume mußte sie haben. Sie ließ es sich nicht ausreden. Nach zwei Versuchen, sie selbst zu pflücken, bat sie ihn schmeichlerisch,
    ihr
    die
    Blume
    herunterzuholen.
    Er
    streckte seine Hand danach aus, und kaum hatte er die verdammte Blüte gepflückt und sie ihr gereicht, umklam-merten ihre Arme auch schon seinen Nacken. Zwei Sekunden waren verstrichen, und dann hatte Regina den Mund aufgemacht. Einfach unglaublich, das größte Pech, das man sich nur vorstellen konnte...
    Er sah Regina wieder an, und sie erwiderte seinen

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