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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 01. Das Geheimnis ihrer Liebe
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waren unlesbar. Gütiger Himmel, unter dieser übersprudelnden Oberfläche war ein ganz anderes Mädchen verborgen.
    Sie ging an ihm vorbei und blieb mitten im Zimmer stehen, und als sie sich wieder zu ihm umdrehte, waren das verschmitzte Lächeln und das spöttische Funkeln in ihre Augen zurückgekehrt.
    »Es ist meine zweite Ballsaison, und ich habe viele Männer kennengelernt, die genauso unzüchtig sind wie Sie«, versicherte sie ihm.
    »Das glaube ich nicht.«
    »Daß es Männer gibt, die genauso unsittlich sind wie Sie?«
    »Daß das Ihre zweite Ballsaison ist. Sind Sie verheiratet?«
    »Sie spielen darauf an, daß ich es sein sollte, weil ich schon im letzten Jahr in die Gesellschaft eingeführt worden bin? Das ist ganz einfach. Was meine Familie angeht, ist niemand gut genug für mich. Was äußerst lästig ist, das kann ich Ihnen versichern.«
    Nicholas lachte. »Es ist ein Jammer, daß ich im letzten Jahr in die Karibik gesegelt bin, um die Ländereien zu in-spizieren, die ich dort besitze. Ich hätte Sie eher kennengelernt, wenn ich hiergeblieben wäre.«
    »Hätten Sie sich um meine Hand bemüht?«
    »Ich hätte mich um - einen Teil von Ihnen bemüht.«
    Zum ersten Mal errötete Reggie. »Das war zu dreist.«
    »Aber noch lange nicht so dreist, wie ich es gern wäre.«
    Oh, er ist wirklich gefährlich, dachte Reggie. Attraktiv charmant, gerissen. Warum also fürchtete sie sich nicht davor, mit Nicholas Eden allein zu sein? Der gesunde Menschenverstand sagte ihr, daß sie sich hätte fürchten müssen.
    Sie sah atemlos zu, wie er auf sie zukam, wieder den Abstand zwischen ihnen verringerte. Sie rührte sich nicht von der Stelle, und er lächelte. Eine winzige Ader pochte direkt unter ihrer Kehle, und er verspürte ein übermächtiges Verlangen, seine Zunge darüber gleiten zu lassen und zu spüren, wie dort ihr Puls schlug.
    »Ich frage mich, ob Sie wirklich so unschuldig sind, wie Sie es von sich behaupten, Regina Ashton.«
    Sie durfte ihm nicht nachgeben, ganz gleich, wie sehr er seinen Zauber auch auf sie wirken ließ. »Da Sie wissen, wer meine Familie ist, können Sie das doch wirklich nicht bezweifeln, Lord Montieth.«
    »Sie sind überhaupt nicht in Panik geraten, als ich Sie hierhergebracht habe«, platzte er heraus. »Wie kommt das?« Er musterte aufmerksam ihr Gesicht.
    »Vermutlich habe ich erkannt, daß es ein Scherz war.
    Am Anfang habe ich mir allerdings Sorgen gemacht, weil ich dachte, Onkel Tony könnte dahinterkommen, wohin Sie mich gebracht haben, und er könnte hier anklopfen, ehe Sie wieder da sind und mich freilassen. Das wäre ein schönes Durcheinander gewesen! Ich wüßte nicht, wie wir ein Geheimnis wie dieses lange hätten hüten können, und es hätte damit enden können, daß Sie mich heiraten müssen. Was für ein Jammer, denn wir würden wirklich nicht zusammen passen.«
    »So, wir passen also nicht zusammen?« fragte er belustigt.
    »Aber gewiß nicht!« rief sie mi t gespieltem Entsetzen.
    »Ich würde mich rasend in Sie verlieben, während Sie weiterhin ein über beleumdeter Lebemann wären und mir das Herz brächen.«
    »Sie haben zweifellos recht«, seufzte er und ging auf ihr Spiel ein. »Ich würde einen schrecklichen Ehemann abgeben. Und ganz nebenbei ist es auch unwahrscheinlich, daß ich mich zu einer Eheschließung zwingen lassen würde.«
    »Nicht einmal dann, wenn Sie meinen Ruf ruiniert haben?«
    Seine Mundwinkel zogen sich nach unten. »Nicht einmal dann.«
    Offensichtlich gefiel ihr seine Antwort nicht, und er ärgerte sich über sich selbst, weil er unnötigerweise so aufrichtig gewesen war. Dieser Zorn ließ seine leuchtenden Bernsteinaugen noch heller strahlen, als schimmerte hinter ihnen ein unnatürliches Licht. Sie erschauerte und fragte sich, wie er wohl wäre, wenn er wirklich in Wut geriet.
    »Ist Ihnen kalt?« fragte er, als er sah, daß sie die Gänse-haut auf ihren Armen rieb. Würde er es wagen, sie an seine Brust zu ziehen?
    Sie griff nach ihrem Cape und hängte es sich lose um die schmalen Schultern. »Ich glaube, es ist jetzt Zei t ... «
    »Ich habe Sie erschreckt«, sagte er mit zarter Stimme.
    »Das war nicht meine Absicht.«
    »Ich fürchte, ich weiß ganz genau, was Ihre Absichten sind, Sir«, erwiderte Reggie.
    Sie bückte sich, um ihre Schuhe anzuziehen, und als sie sich wiederaufrichtete, fand sie sich in seinen Armen wieder - so schnell, daß sie geküßt wurde, ehe sie auch nur Luft holen konnte. Er schmeckte nach Schnaps, süß und

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