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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 01. Das Geheimnis ihrer Liebe
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Hoffnungen.«
    Sie richtete sich steif auf. »Es widerstrebt mir, Sie zu enttäuschen, Lord Montieth, aber das ist nicht der Grund. Ich wäre heute abend ebenso gern einfach zu Hause geblieben.«
    »Ich auch, wenn Sie bei mir gewesen wären. Aber wir haben ja noch Zeit. Noch können wir umkehren und wieder zu mir gehen.«
    Sie schüttelte den Kopf. Am liebsten hätte sie gelacht.
    Seit sie ihn getroffen hatte, verspürte sie einen fortwäh-renden albernen Lachreiz, vor lauter Freude. Sie sprudelte über. Aber sie wußte, daß sie nicht mehr länger mit ihm zusammen sein durfte.
    »Ich muß gehen«, sagte sie leise.
    »ja, so wird es wohl sein.« Seine Finger schlossen sich um ihre Hand, an der sie einen Handschuh trug, aber er machte keine Anstalten, ihr beim Aussteigen aus der Kutsche behilflich zu sein. Statt dessen drückte er ihre Finger und hielt sie fest. »Ich möchte dich noch einmal küssen.«
    »Nein.«
    »Nur ein Gutenachtkuß.«
    »Nein.«
    Seine freie Hand berührte ihre Wange. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, Handschuhe oder Hut zu holen, ehe sie sein Haus verlassen hatten, und seine bloßen Finger lagen heiß auf ihrer Wange. Sie konnte sich nicht von der Stelle rühren und wartete atemlos darauf, daß er sich den Kuß rauben würde, den sie ihm verweigert hatte.
    Er tat es auf eine Weise, wie sie nie zuvor geküßt worden war. Warm und meisterlich kosteten seine Lippen ihren Mund, bis sie die Besinnung zu verlieren glaubte.
    »Und jetzt geh«, sagte er grob, »ehe ich mich vergesse.«
    Seine Stimme war belegt vor Leidenschaft.
    Reggie war ganz benommen, als er ihr aus der Kutsche half und sie zum Haus ihres Onkels führte. »Sie sollten lieber nicht mitkommen«, flüsterte sie. Lampen brannten zu beiden Seiten der Tür, und sie konnte regelrecht vor sich sehen, wie die Tür aufging und Tony ihrem Begleiter mit erhobener Waffe gegenübertrat. »Es ist wirklich nicht nö-
    tig.«
    »Meine Liebe, ich mag zwar viele tadelnswerte Eigen-schaften haben, aber niemand hat je von mir behauptet, ich sei kein Gentleman, und ein Gentleman bringt eine Dame bis zur Haustür.«
    »Unsinn! Sie sind nur dann ein Gentleman, wenn es Ihnen gerade in den Kram paßt, und im Moment paßt es Ihnen in den Kram, beharrlich zu sein.«
    Nicholas lachte. »Sind Sie um meine Sicherheit besorgt?«
    »Ja, das bin ich. Tony ist zwar meistens sehr liebenswürdig, aber es gibt Gelegenheiten, bei denen er sein Temperament einfach nicht zügeln kann. Er darf Sie nicht sehen, ehe ich nicht dazu gekommen bin, ihm zu sagen, daß nichts Unschickliches passiert ist.«
    Nicholas blieb stehen und drehte sie zu sich um. »Wenn er so jähzornig ist, lasse ich Sie nicht mit ihm allein.«
    Er wollte sie vor Tony beschützen. Sie hätte laut lachen können, beherrschte sich aber. »Wenn Sie wüßten, was Tony und ich einander bedeuten, würden Sie auch begreifen, daß ich der letzte Mensch bin, der sich vor ihm zu fürchten braucht. Wir lieben uns sehr- so sehr, daß er sein Leben regelmäßig völlig umkrempelt, wenn ich bei ihm wohne. Das hat er immer getan und sogar monatelang von seinen sonstigen Beschäftigungen Abstand genommen. Was das heißt, sollte Sie doch wirklich wissen«, schloß sie trocken.
    Grinsend führte er sie weiter. »Der Punkt geht an Sie.
    Trotzdem gibt es für alles, was ich tue, einen Grund, und ich werde Sie bis an die Haustür begleiten.«
    Sie wollte wieder Einwände erheben, aber sie waren schon fast am Ziel. Ihre Anspannung wuchs, und sie betete nur, daß niemand sie gehört hatte, daß sich die Tür nicht öffnen würde. Sie wandte sich zu Nicholas und flü-
    sterte: »Welchen Grund könnten Sie...«
    Doch er schnitt ihr verschmitzt das Wort ab. »Sehen Sie, jetzt habe ich einen Vorwand, Ihnen noch einen Gutenachtkuß zu geben.«
    Er schlang seine Arme um sie, und sein Mund senkte sich auf ihre Lippen herab, um sie zu verbrennen. Leidenschaft war es, glühende, sengende Leidenschaft, was sie mit ihm verschmelzen ließ. Nichts anderes zählte. In diesem Moment gehörte sie ganz ihm.
    Nicholas beendete den Kuß abrupt, weil ihn sein eigenes Verlangen zu überwältigen drohte. Fast stieß er sie von sich, aber er hielt sie immer noch fest, als sich seine Finger in ihre Oberarme gruben. Sein Atem ging stok-kend, und seine Augen loderten. »Ich will dich haben, meine süße Regina. Stell meine Geduld nicht auf eine all-zuharte Probe, bis du eingestehst, daß du mich auch haben willst.«
    Reggie brauchte einen Moment,

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