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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 01. Das Geheimnis ihrer Liebe
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vorgezogen, mir selbst eine Frau auszusu-chen, statt mir eine aufzwingen zu lassen.«
    Derek grinste. »Ich habe schon gehört, daß du dich ganz schön angestellt hast. Als sie es mir erzählt haben, konnte ich erst mal kein Wort glauben, am allerwenigsten, daß du nachgegeben hast. Ich weiß doch, wie wenig du es leiden kannst, wenn man dir irgendwelche Vorschriften macht.«
    »Und jetzt hälst du den Mund, Derek«, fauchte Nicholas. »Was hast du überhaupt hier zu suchen?«
    »Ich soll mitkommen. Wußtest du das nicht? Kusine Clare ist ebenfalls mit von der Partie. Anweisung von Onkel Edward. Du hast doch nicht geglaubt, du bekämst sie allein, oder? Nichts von wegen Tändeleien vor der Hochzeit.«
    Nicholas sah ihn finster an. »Was zum Teufel soll das jetzt noch für einen Unterschied machen? Es heißt doch ohnehin schon, ich sei mit ihr im Bett gewesen.«
    »Das glaubt niemand, Nick, zumindest kein Familienmitglied.«
    »Mit Ausnahme von deinem Onkel Anthony?«
    »Was der glaubt, weiß ich nicht«, erwiderte Derek etwas nüchterner. »Aber vor dem solltest du dich hüten.
    Die beiden verstehen sich besonders gut miteinander, er und deine Zukünftige.«
    »Sie ist seine Lieblingsnichte?«
    »Mehr als nur das. Tante Melissa war nur drei Jahre älter als er, und die beiden verstanden sich immer großartig.
    Als sie starb, war er erst siebzehn. Regina nimmt sozusa-gen den Platz ihrer Mutter in seinem Herzen ein. So ist es bei allen meinen Onkeln gewesen, auch bei meinem Vater. Aber Onkel Anthony war als der jüngste von ihnen eher so etwas wie ein Bruder für Regina. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr er sich mit meinem Vater stritt, als er volljährig wurde und nach London zog, weil mein Alter sie ihm nicht für einen Teil des Jahres überlassen wollte, so wie er es Onkel Edward zugesteht.«
    Derek kicherte in sich hinein. »Mein Alter hat schließ-
    lich aufgegeben, weil sie es auch wollte, und wenn sie etwas will, dann setzt sie sich meistens durch.«
    Nicholas schnaubte ungehalten. Regina mußte unglaublich verzogen sein. »Wie kommt es eigentlich, daß ich sie nie in Haverston gesehen habe?«
    »Sie war immer bei Onkel Edward oder bei Onkel Anthony, wenn du da warst. Als du anfingst, mich zu besuchen, hatte jeder von ihnen sie vier Monate im Jahr.«
    Derek lachte. »Aber einmal bist du ihr begegnet, als du das erste Mal bei mir zu Hause warst. Erinnerst du dich an das kleine Luder, das dir die Schüssel Pudding auf den Schoß kippte, weil du es aufgezogen hattest?«
    »Aber du hast dieses Kind Reggie genannt!« rief Nicholas aus.
    »Wir alle nennen Regina Reggie, und jetzt ist sie erwachsen. Du hast diese Szene doch nicht vergessen?«
    Nicholas stöhnte. »Wie könnte ich? Sie streckte mir ihre Zunge raus, als ich ihr androhte, ihr den Hintern zu versohlen.«
    »Ja, und danach mochte sie dich überhaupt nicht mehr. Sie war, glaube ich, mehr als einmal im Haus, wenn du zu Besuch kamst, ging dir aber aus dem Weg.«
    »Sie behauptete, als du damals von mir sprachst, hätte sie mich sehr gern gehabt«, bemerkte Nicholas trocken.
    »Ja, damals mochte sie dich«, bestätigte Derek lachend. »Aber das war, ehe sie dich kennenlernte. Sie hatte mich nämlich besonders gern - und alle, die mit mir Freundschaft schlossen.«
    »Zum Teufel! Als nächstes redest du mir wahrscheinlich noch ein, daß sie deine Spielgefährtin war.«
    »Das sollte dich nicht überraschen, Kumpel. Schließlich war ich erst sechs, als sie nach Haverston kam. Ich gebe zu, daß ich sie vom rechten Pfad wegführte, weil es dort nur uns beide gab. Überall, wo ich hinging, schleifte ich sie mit. Natürlich bekam mein Alter einen Anfall, als er endlich herausfand, daß sie mit mir beim Fischen und beim Jagen war, statt zu nähen, daß wir auf Bäume stiegen und im Wald Festungen bauten, während sie doch Musik hören sollte. Weißt du eigentlich, daß er nur geheiratet hat, damit wir eine Mutter bekommen? Er hat gehofft, das hätte einen festigenden Einfluß auf uns. Eine schlechte Wähl war es noch dazu. Ich mag das alte Mädchen wirklich, aber sie war öfter krank als gesund und hat die meiste Zeit mit Kuren verbracht und nicht in Haverston.«
    »Willst du mir vielleicht erzählen, daß ich einen Jungen heirate?«
    »Meine Güte, nein! Du mußt dir klarmachen, daß sie einen Teil des Jahres immer bei Onkel Edwards Familie verbracht hat, und das in den letzten dreizehn Jahren. Und Edward hat drei Töchter, die etwa in ihrem Alter

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